Zwei Drittel der deutschen Wirtschaft auf Import-Mikroelektronik angewiesen
Bitkom: Wir brauchen eine Trendwende Berlin/Dresden, 17. März 2021. Wenn Wirtschaftspolitiker und Unternehmer der EU und in Deutschland in jüngster Zeit von digitaler Souveränität reden, meinen sie oft digitale Autarkie. Dahinter steht der Wunsch, Europa möge möglichst viel von dem selbst erzeugen oder zumindest kontrollieren, was das Digital- und Internetzeitalter an neuen Geschäftsmodellen hervorgebracht hat: Kontaktnetzwerke wie Facebook und Twitter beispielsweise, neue Mobilitätskonzepte à la Uber und dergleichen mehr. Im Falle der Mikroelektronik, auf der all das aufbaut, sind Europa und die Bundesrepublik davon aber weit entfernt, wie eine Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes „Bitkom“ einmal mehr gezeigt hat: Demnach importieren zwei Drittel aller deutschen Unternehmen Chips, Sensoren, Prozessoren und andere mikroelektronische Bauteile aus dem Ausland. Und je größer die Unternehmen sind, umso größer ist auch ihre Abhängigkeit von Chipexporten – was wegen Lieferengpässen in Taiwan erst jüngst ganze Autowerke in Deutschland ausgebremst hatte.