Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rom

Jung gestorben: Etwa 1800 Jahre alte Teenager-Mumie aus Ägypten. Foto: I. Badr, Ägyptisches Museum, Kairo

Mumien durchleuchtet: Kurzes Leben mit Zahn- und Knieschmerz

Computertomografie von Dresdner Mumien zeigen, wie drei Ägypter in römischer Zeit lebten Dresden/Kairo, 5. November 2020. Der für spätantike Verhältnisse recht hohe Lebensstandard im römischen Kaiserreich garantierte selbst für Wohlhabende nicht unbedingt ein langes und angenehmes Leben. Das lassen neue Mumienanalysen in Dresden und Kairo erahnen. Demnach war das Leben der untersuchten Ägypter kurz und wahrscheinlich von ständigen Zahnschmerzen und schmerzenden Knien begleitet.

Auch Cicero - hier bei der Anklage von Catilina - teilte verbal rücksichtslos aus. Öffentliche Beleidigungen gehörten im antiken Rom gewissermaßen zum "guten Ton". Abb.: Fresko in der Villa Madama in Rom, 1888, Repro: Wikipedia, Public Domain

Antike Hassreden: Schon die alten Römer waren stolz auf ihre Beleidigungen

Dresdner Historiker: Schmähungen des Gegners schweißten Anhänger zusammen Dresden, 26. August 2018. Oft beklagen Internetnutzer, wie die Sitten im Internet verrohen,. Wer aber denkt, so etwas wie „Hate Speech“ (Hassrede) und andere Schmähungen („Invektiven“) habe es früher nicht gegeben, täuscht sich: Öffentliche Beschimpfungen, auch unter der Gürtellinie, gab es schon im antiken Rom, betont der Althistoriker Dr. Martin Jehne von der TU Dresden. „Heftige Abwertungen des politischen Gegners schweißten die Unterstützergruppe zusammen und sorgten für Aufmerksamkeit, Unterhaltung und Empörung – ähnlich wie Beleidigungen, Drohungen und Hate Speech heute im Internet.“

Auf diesem Gemälde hat sich Joseph Mallord William Turner 1802 ausgemalt, wie der karthagische Feldherr Hannibal bei einem Schneesturm die Alpen überquert haben mag. Repro: The Yorck Project / Direct Media in der Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

„Geschichte Karthagos soll nicht verschwinden wie ihre Mauern“

Das Taschenbuch „Hannibal Minor. Die Geschichte Karthagos“ ist eine Abkehr von römischer Siegergeschichtsschreibung Ein Sensationsfund erschüttert die Welt der Geschichtsschreiber: Eine dänische Reederei entdeckt in der Seekiste des Kapitäns Stig Bastrup ein Bündel uralter Papyrusrollen. Den Text hatte augenscheinlich vor zwei Jahrtausenden ein antiker Exil-Karthager verfasst, der „kleine Hannibal“. Schlagartig verfügen die Historiker nun über eine erste originale Quelle, die das Leben in der antiken Händlerstadt in Nordafrika nicht mehr nur aus der Siegerperspektive der Römer, sondern aus dem Blickwinkel eines echten Karthagers ausbreitet. Der Berliner Historiker Olde Hansen, bekannt durch sein Sachbuch „Der Dritte Römisch-Karthagische Krieg: Die Zerstörung Karthagos 146 v. Chr.“ aus dem Jahr 2008, hat dieses faszinierende Opus nun unter dem Titel „Hannibal Minor. Die Geschichte Karthagos“ veröffentlicht und kommentiert.

Rom, die „Ewige Stadt“

Oder sollte man eher sagen die ewige Stadt des Verkehrchaos? Wer schon einmal in Rom war, weiß wovon ich spreche. Wer in Rom selber fahren möchte braucht Nerven wie Drahtseile und viel Geduld. Nicht gerade das wonach man sucht, wenn man zur Erholung verreist. Auch steht nicht jedem der Sinn nach Bustransfer oder Zugfahrt. Wer mit dem Flugzeug nach Rom reist kommt entweder auf dem Leonardo da Vinci Flughafen in Fiumicino oder auf dem Flughafen Ciampino an. Und für alle die bis jetzt noch nichts von KiwiTaxi.de gehört haben, geht nun die Suche nach dem richtigen und vor allem preisgünstigen Taxi los. Auch das kann einem schon wieder kostbare Zeit und vor allem Nerven kosten.

Rom brennt - aber nicht Nero hat es in "Ryse" angezündet, sondern die Barbaren. Abb.: Crytek

„Ryse“: Blutrünstig-opulente Metzelei im antiken Rom

Grafisch setzt Cryteks neues Action-Spiel Maßstäbe Die Barbaren belagern Rom, Kaiser Nero schreit nach Hilfe und wer kommt? Prätorianer-General Marius Titus haut den alten Fettsack raus und „hauen“ ist hier wörtlich gemeint: Das neue Antik-Action-Spiel der deutsch-türkischen Software-Schmiede „Crytek“ – bisher vor allem durch seine „Crysis“-Shooter bekannt – erzählt zwar auch eine dramaturgisch durchdachte Geschichte aus dem antiken Rom rund um den Aufstieg von Marius vom einfachen Soldaten zum General. Es inszeniert aber vor allem die Kampfszene als optisch opulente und nicht jugendfreie Metzelei, in der unserer Recke im Blutrausch Arme und Beine amputiert wie ein Metzger.

„Borgia“: Intrigenwimmelei zur TV-Serie

Überraschung: Zum heutigen Serienauftakt des zwölfteiligen Historiendramas „Borgia“ ist gleich auch noch ein Spiel zur Serie erschienen. Erzählt wird darin die Geschichte des Mönchs Basilius Valentinus, der im Jahr 1492 nach Florenz reist, um seinen erkrankten Kumpel Lorenzo de Medici zu heilen. Kaum ist der Mönch angekommen, siecht indes Lorenzo in Nullkommanix dahin. Da die Todesumstände höchst mysteriös sind, wendet sich Basilius nach Rom, wo er mitten in das Intrigengeflecht der mächtigen Borgia-Familie gerät.

Karthago: In 118 Jahren von einer Großmacht zur Trümmerwüste

Griechen kritisierten Wendung Roms zur „Despotie“ Als der römischen Feldherr Scipio Aemilianus im Jahre 146 v. u. Z. Karthago bis zur Unbewohnbarkeit zerstörte, verstörte dies schon die Zeitgenossen. Die bereits unterworfenen Griechen sprachen damals von einer Wendung Roms hin zur „Herrschsucht“ und „Despotie“. Doch das Wüten der Legionäre war nur der Endpunkt einer geopolitischen Entwicklung, die die Machtverhältnisse im Mittelmeerraum grundlegend verändert hatte: Zwischen dem ersten und dem dritten „Punisch-Römischen Krieg“ lagen gerade einmal 118 Jahre, innerhalb derer aus der Großmacht Karthago ein Trümmerfeld und Rom zur antiken Supermacht wurde, auch läutete diese Zeit  das Ende der Republik ein. Hansen: Römische „Angst“ führte zur Zerstörung Karthagos Warum aber begnügte sich der Senat nicht damit, die nordafrikanische Seehandelsmacht Karthago, die vom heutigen Tunis aus das östliche Mittelmeer dominierte, zu besiegen, sondern „musste“ Karthago bis auf die Grundmauern niederbrennen und all seine Einwohner versklaven? Diese Frage ist in der Geschichtsforschung schon oft diskutiert worden, der Hamburger Historiker Olde Hansen hat sie nun in seinem Buch „Der dritte Römisch-Karthagische Krieg“ unter Berücksichtigung neuerer archäologischer Erkenntnisse neu diskutiert. Sein …