Alle Artikel mit dem Schlagwort: NS

Zwei der Fotos von Breslauer Deportationen, die nun wiedergefunden worden sind. Repro: Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden; Collage: Freie Universität Berlin

Breslauer Deportations-Fotos in Dresden wiedergefunden

Aufnahmen zeigen jüdische Männer, Frauen und Kinder kurz vor der Ermordung Breslau/Dresden/Berlin, 26. Januar 2024. Forscher aus Sachsen und Berlin haben in Dresden bisher unbekannte Fotos von der Deportation Breslauer Juden während der Nazi-Zeit wiederentdeckt. Das geht aus einer Mitteilung der FU Berlin und des Forschungsverbundes „#LastSeen. Bilder der NS-Deportationen“ hervor.

Im Erzgebirge entstanden im II. Weltkrieg auch Pyramiden für die Frontsoldaten, die - in Einzelteile zerlegt - in eine Feldpostschachtel passten. Repro: Christian Ruf

Pyramide aus der Heimat für Frontsoldaten

In der Pirnaer Weihnachtsausstellung ist auch eine Pyramide ausgestellt, die vom Heimatwerks Sachsen zu NS-Zeiten verschickt wurde. Pirna, 3. Dezember 2022. „Mit allen guten Wüschen für Gesundheit, Soldatenglück und eine gesunde Heimkehr – Heil Hitler!“ heißt es auf einem Beipackzettel zu einer Stabpyramide aus Seiffen, wie sie im Zweiten Weltkrieg zu Tausenden als Weihnachtsgruß an die Front geschickt wurde. In ihre Einzelteile zerlegt, passte sie exakt in eine damals übliche Feldpostschachtel, der zudem eine Anleitung in Fraktur begleitet wurde. Entworfen wurde die Stabpyramide vom Spielwarenhersteller und Direktor der Seiffener Fachschule Max Schanz, der von 1895 bis 1953 lebte und auf dem Beipackzettel ebenso nolens volens unterschrieb, wie der Bürgermeister der Gemeinde sowie der stellvertretende NSDAP-Ortsgruppenleiter in Seiffen.

Umschlag von "Transatlantik". Abb.: Piper-Verlag

Krimi „Transatlantik“: Im Visier von SS und Rache-Gangster

Volker Kutscher spinnt im 9. Babylon-Berlin-Krimi transkontinentale Intrigen Um den SS-Schergen zu entgehen, die ihn jagen, steigt der verfemte Kommissar Gereon Rath in den Zeppelin „Hindenburg“- nicht ahnend, in welch feurige Gefahr er sich damit begibt. Unterdessen baut an seinem Ziel in den USA ein alter Kontrahent mit Chemie-Knowhow aus Deutschland ein neues Heroin-Imperium auf. Derweil stolpert Gereons scheinverwitwete Charlotte mitten in ein mörderisches Intrigenspiel von Sicherheitsdienst und einem rachsüchtigen Gangsterboss – und ermittelt dem ermordeten Ex-Geliebten ihrer verschwundenen Freundin Greta hinterher… Der geneigte „Babylon Berlin“-Freund ahnt es schon: Krimiautor Volker Kutscher hat fleißig in die Tasten gegriffen und nun mit „Transatlantik“ seinen neunten Gereon-Rath-Roman vorgelegt.

Startseite der Internetausstellung "Mind the Gap" über Naziraubgüter und Herkunftsforschung in der Slub Dresden. Bildschirmfoto (hw) von "Mind the Gap", Slub/ DDB

Slub findet über 3000 Nazi-Raubgut-Bücher in ihren Regalen

Virtuelle Ausstellung „Mind the Gap“ zeigt Recherche-Beispiele Dresden, 12. April 2021. Mindestens 3000 Bücher und andere Medien in der „Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek“ (Slub) sind vermutlich Raubgut aus der Zeit der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, das direkt oder indirekt in die Dresdner Bibliotheks-Bestände gelangt ist. Diese Zwischenbilanz haben Slub-Forscherinnen zehn Jahre nach dem Beginn systematischer Herkunftsuntersuchungen in der Bibliothek gezogen. In einer virtuellen Präsentation skizziert das Team nun einige der teils verschlungenen Wege, die die geraubten Bände genommen haben. Offiziell eröffnen wollen sie ihre Ausstellung „Mind the Gap. Von geraubten Büchern, fairen Lösungen … und Lücken“ zum Tag der Provenienzforschung am 14. April 2021.

Gezeichnet von den Gestapo-Verhören: Georg Elser (Christian Friedel) in der Zelle. Foto: Lucky Bird Pictures

Bluray „Elser“: Vom Luftikus zum Tyrannenmörder

Hirschbiegel Drama skizziert Hitler-Attentäter in persönlich-biografischer Deutung Um einen drohenden Weltenbrand im Funken auszutreten, zündete der Schreiner Georg Elser vor 76 Jahren, am 8. November 1939, im Bürgerbräu-Keller in München eine selbstgebaute Bombe. Der Sprengsatz tötete letztlich acht Menschen, nicht aber Adolf Hitler, der den Ort 13 Minuten zu früh verlassen hatte. Die Gestapo nahm Elser rasch fest, folterte ihn, sperrte ihn ins KZ Dachau, wo ihn die Kugel des Henkers am 9. April 1945 traf – wenige Wochen vor dem Kriegsende. Wie das alles kam und warum ein überzeugter Christ wie Georg Elser zum Tyrannenmord schritt, erkundet Oliver Hirschbiegels Drama „Elser – Er hätte die Welt verändert“, das nun auf DVD und Bluray erschienen ist.

„Iron Sky“: Mond-Nazis erobern nun Heimkino

Nachdem die finnische Sci-Fi-Groteske „Iron Sky“ bereits im Kino einen gewissen Kult-Status erworben hatte, machen sich die Mondnazis nun daran, die Projektorleinwände daheim zu entern. Der Plot: Ein paar Nazis flüchten 1945 in Reichsflugscheiben vor den nahenden Russen zum Mond, rüsten auf desse Rückseite Jahrzehntelang auf und holen zum Gegenschlag aus, als die Amis hinten auf dem Mond landen.

John Rabe, ein Nazi rettet 200.000 Menschen in China das Leben

Aus heutiger Sicht mutet der Brief von John Rabe an Adolf Hitler als naiv an. Damals 1938 bat John Rabe den „Führer“ darum, dass unmenschliche Verhalten der Japaner gegenüber der chinesischen Bevölkerung zu beenden. Wie musste er sich gewundert haben, als er kurz darauf von der Gestapo festgenommen wurde. John Rabe war zu diesem Zeitpunkt noch überzeugter Nationalsozialist und erster Linie Mensch. Ein paar Monate zuvor rettete er 200.000 Menschen in China das Leben, indem er in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanking eine Schutzzone einrichtete, die vom japanischen Militär nicht angerührt wurde.