Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mikroelektronik

Winzige Nanowatt-Chips sollen künftig auf kranken Kerzen verankert werden, um sie im richtigen Rhythmus zu halten - und zwar ohne Batterie und Kabel. Visualisierung: Dall-E

Sachsens zeigt Flagge auf CES und im Silicon Valley

Technologiewirtschaft mit neuem Selbstbewusstsein nach TSMC-Entscheidung Dresden/Las Vegas/San Francisco, 7. Januar 2024. Die sächsische Technologie-Wirtschaft präsentiert sich nach der Ansiedlungs-Entscheidung von TSMC mit neuem Selbstbewusstsein auf der Hightech-Leitmesse „Consumer Electronics Show“ (CES) vom 9. bis 12. Januar 2024 in Las Vegas und im kalifornischen Silicon Valley. Dafür organisiert die „Wirtschaftsförderung Sachsen“ (WFS) einerseits eine Präsentation ausgewählter Firmen auf der CES, anderseits eine Unternehmerreise nach San Francisco. Das hat die WFS heute angekündigt.

Anjana Devi. Foto: Jürgen Lösel für das IFW Dresden

2D-Material-Expertin Devi wechselt ans IFW Dresden

Ultradünne Molekülnetze sollen neue Impulse für Energietechnik, Chipindustrie und Optik auslösen Dresden, 5. Januar 2024. Hauchdünne zweidimensionale Molekülnetze sollen künftig die Energietechnik, Optik und Mikroelektronik auf eine neue Stufe heben. Denn durch Nanostrukturen und spezielle chemische Zusätze können solche 2D-Materalien mal Strom besonders verlustarm leiten, dann wieder Energie oder Wasserstoff gut speichern oder ganz andere maßgeschneiderte Funktionen in kleinster Bauweise bekommen. Als eine Expertin für die Synthese derartiger Wundermaterialien gilt die indische Materialwissenschaftlerin Anjana Devi, die zum Jahresbeginn 2024 an das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden wechselt.

"Mikropinguin" mit Pikonewton-Flossen schwimmt durch eine Flüssigkeit. Visualisierung: Jacob Müller für die TUC, Mikroskopie-Bilder: aus: Nature Nanotechnology

Piko-Greifer für winzige Medizin-Roboter

Wissenschaftler aus Sachsen und China entwickeln Federn für Roboter-Pinguine und Zelldiagnosen Chemnitz/Dresden/Shenzhen, 4. Januar 2024. Auf ihrem Pfad hin zu „lebendigen“ Medizin-Nanorobotern ist Forschern aus Sachsen und China nach eigenen Angaben ein wichtiger Schritt gelungen: Sie haben winzig kleine Federn konstruiert, die sich magnetisch steuern lassen. Damit hergestellte Piko-Greifer und Roboterpinguine sind so „feinfühlig“, dass sie mit wenigen Billionstel Newton („Pikonewton) Krafteinsatz beispielsweise Spermien oder andere biologische Zellen fassen und abtasten können. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Chemnitz (TUC) hervor.

Christian Koitzsch. Foto: Bosch

Physiker Koitzsch wird Präsident in TSMC-Chipfabrik Dresden

Nachfolge im Dresdner Bosch-Werk übernimmt X-Fab-Manager Drescher Dresden, 4. Januar 2023. Das Personalkarussell in der sächsischen Mikroelektronik dreht sich wieder einmal: Der bisherige Bosch-Dresden-Chef Christian Koitzsch leitet ab sofort die Geschicke der geplanten TSMC-Chipfabrik in Dresden. Er ist zum Jahresbeginn 2024 Präsident des neuen Gemeinschaftsunternehmens „European Semiconductor Manufacturing Company“ (ESMC) geworden, das die Taiwanesen gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP gegründet haben, um ihr erstes europäisches Halbleiterwerk in Sachsen zu bauen und zu betreiben – die Fab soll rund zehn Milliarden Euro kosten. Das geht aus Mitteilungen von Christian Koitzsch sowie von „Silicon Saxony“-Geschäftsführer Frank Bösenberg hervor.

Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS zeigt zur Dresdner Wissenschaftsnacht auch einen Wafer mit neuartigen ferroelektrischen Speicherchips. Daraus wollen Elektroniker künstliche Nervenzellen und Synapsen konstruieren. Derartige neuromorphe Netze sollen künftig mit besonders niedrigem Energieverbrauch Datenfluten nach Mustern durchforsten, autonom fahrende Autos und Künstliche Intelligenzen hardware-seitig unterstützen. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Japans Chipfabriken stecken Erdbeben diesmal besser weg

Trendforce: Auswirkungen auf weltweite Lieferketten bleiben wohl kontrollierbar Ishikawa/Taipeh, 2. Januar 2024. Die jüngsten Erdbeben in der Präfektur Ishikawa in Japan werden diesmal wohl nur wenig Auswirkungen auf den globalen Chip-Nachschub haben. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh nach einer Analyse der betroffenen Fabriken eingeschätzt.

Blick in einer der 300-mm-Chipwerke von Foundry-Primus TSMC in Taiwan. Foto: TSMC

Debatte über Chipfabrik-Ansiedlungen in Dresden

Halbleiter-Alumni laden zu öffentlicher Diskussion über TSMC & Co. ein Dresden, 22. Dezember 2023. Lohnt sich die Ansiedlung von TSMC und anderen Chipkonzernen in Dresden auch konkret für die Stadt? Wohin wird sich die ganze Region dadurch entwickeln? Welche Herausforderungen muss die Kommune stemmen, damit die großen Hightech-Betriebe genug Wasser, Strom und Fachkräfte bekommen? Wie wirken sich die Halbleiterfabriken auf die Umweltbilanz der Stadt aus? Diese und weitere Fragen wollen ehemalige ostdeutsche Mikroelektroniker im neuen Jahr mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren. Unter dem Leitthema „Mikroelektronik in Dresden. Herausforderung an einen Spitzenstandort der Halbleiterindustrie in Europa“ lädt der Mikroelektronik-Alumni-Kreis am 16. Januar 2024 ab 18 Uhr in den Technischen Sammlungen Dresden zu einer öffentlichen Debatte ein.

Die Lithografie-Abteilung im X-Fab-Chipwerk in Dresden. Foto: X-Fab

X-Fab will Chipdesign-Firma M-Mos aus Hongkong kaufen

Belgisch-ostdeutsche Foundry möchte sich chinesische Transistor-Expertise sichern Erfurt/Tessenderlo, 21. Februar 2023. X-Fab will die chinesische Chip-Schmiede „M-Mos“ aus Hongkong für 22,5 Millionen Euro kaufen. Das hat das Mikroelektronik-Unternehmen heute in Tessenderlo angekündigt. Der belgisch-ostdeutsche Halbleiter-Auftragsfertiger will sich damit die Expertise der Chinesen in der Mikrotransistor-Architektur sichern.

Früher hat TSMC immer nur Fabriken in Asien - hier die Fab16 in China - betrieben. Inzwischen stehen auch Chipwerke in Japan, den USA und in Deutschland auf der Agenda. Abb.: TSMC

Silicon Saxony begrüßt Ampel-Einigung auf Chipfabrik-Subventionen

Geld für Ansiedlung von Intel, TSMC und Wolfspeed anscheinend gesichert Dresden, 14. Dezember 2023. Neben dem Bitkom-Verband hat auch der sächsische Branchenverband „Silicon Saxony“ die Ampel-Haushaltseinigung mit Blick auf die geplanten Ansiedlungs-Subventionen für Chipfabriken in Ostdeutschland begrüßt. „Nach unseren Informationen sind die geplanten Zuschüsse für die Mikroelektronik wie erwartet Teil der gefundenen Lösung, dies betrifft nicht nur Dresden und Magdeburg, sondern auch das Saarland“, erklärte „Silicon Saxony“-Geschäftsführer Frank Bösenberg. „Wir sehen uns in unserer Zuversicht aus dem November bestätigt und gehen davon aus, dass die Projekte weiterhin wie geplant umgesetzt werden.“

Eine Brücke verbindet die Häuser des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden. Und virtuell wollen sich die sächsischen Mikroelektronik-Wissenschaftler mit ihren Kollegen vom Imec in Löwen und vom Cea-Leti in Grenoble zu einer paneuropäischen Plattform für Halbleiter-Forschung zusammentun. Foto: Heiko Weckbrodt

König in der Chipfabrik: Sachsen und Flamen vertiefen Kooperation in der Mikroelektronik

Belgischer Monarch Philippe besucht „X-Fab in Dresden Dresden, 7. Dezember 2023. Flämische, sächsische und französische Mikroelektronik-Forscher wollen künftig enger zusammenarbeiten. „Wir wollen unsere Kooperation vertiefen“, kündigten unisono Strategiechef Jo De Boeck vom „Interuniversity Microelectronics Centre“ (IMEC) aus Löwen und Prof. Harald Schenk vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) bei einem Besuch des belgischen Königs Philippe in der Dresdner Chipfabrik der „X-Fab“-Gruppe an. Neben dem Imec und Fraunhofer gilt das Halbleiter-Forschungszentrum Cea-Leti im französischen Grenoble als Dritter im Bunde.

Blick in den Reinraum der Dresdner Fabrik von X-Fab. Foto: X-Fab

X-Fab baut seine Dresdner Chipfabrik aus

Halbleiter-Auftragsfertiger investiert über 40 Millionen Euro auf dem ehemaligen ZMD-Campus Dresden/Erfurt, 6. Dezember 2023. Die „X-Fab“ baut angesichts der starken Nachfrage für Auto- und Industrie-Elektronik aus Sachsen ihre Dresdner Chipfabrik aus. Der europäische Halbleiter-Auftragsfertiger (Foundry) investiert dafür bis Anfang 2025 rund rund 43,5 Millionen Dollar (40,3 Millionen Euro) in neue Fertigungsanlagen und einen Erweiterungsbau, kündigte Frank-Michael Schulze vom Projektstab an. Für dieses „Gebäude 36“ haben die Chipwerker heute den ersten symbolischen Grundstein gelegt.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (l.), IITM-Direktor Prof. V. Kamakoti und TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger besprechen in Indien ihre Kooperationsvorhaben. Foto: SMWK

Sachsen und Inder kooperieren

Freistaat spinnt in Tamil Nadu sein Netz für Fachkräfte-Akquise und Forschung weiter Dresden/Tamil Nadu, 28. November 2023. Sachsen und der indische Bundesstaat Tamil Nadu wollen in der Forschung, akademischen Ausbildung und Fachkräfte-Vermittlung enger zusammenarbeiten. Das haben der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) und die Dresdner Uni-Rektorin Prof. Ursula Staudinger mit indischen Politikern und Akademikern in Tamil Nadu vereinbart, wie das Ministerium und die Uni heute mitgeteilt haben.

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Gewerkschaft fordert Chipmilliarden vom Bund ein

IGBCE: Ostdeutschland hat Ansiedlungen von Intel und TSMC bitter nötig Berlin/Dresden/Magdeburg, 28. November 2023. Der Bund muss seine Milliardenversprechen für die Chipfabrik-Ansiedlungen von Intel, TSMC & Co. in Ostdeutschland unbedingt einhalten. Das hat die Nordost-Landesbezirksleiterin Stephanie Albrecht-Suliak von der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) heute gefordert.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

Imec plant womöglich deutsche Niederlassung

Dresden ist laut „Handelsblatt“ in der engeren Wahl Löwen/Dresden, 26. November 2023. Das Mikroelektronik-Großforschungszentrum „Imec“ aus dem belgischen Löwen erwägt laut „Handelsblatt“ eine Niederlassung in Deutschland. Dresden sei laut Imec-Chef Luc Van den hove in der engeren Standort-Wahl. „Wir werden uns das nächstes Jahr anschauen“, zitiert die Zeitung den Geschäftsführer.

Die Lohnlücke zwischen Ost und West liegt in Deutschland bei etwa 15 %. Themenfoto: Heiko Weckbrodt

17,7 Millionen Euro für Öko-Elektronik in Fahrzeugen

Infineon Dresden tut sich mit Partnern für „Grüne Mobilität“ aus Sachsen zusammen Dresden, 24. November 2023. Ein Dresdner Verbund unter Infineon-Führung bekommt 17,7 Millionen, um neue Mikroelektronik und Fertigungsmethoden für umweltfreundlichere Fahrzeuge zu entwickeln. Das geht aus einer Ankündigung des sächsischen Wirtschaftsministeriums hervor.

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Globalfoundries sieht Blockade für Ausbaupläne in Dresden nach Gerichtsurteil

Chipkonzern will erst weitermachen, wenn Finanzierung der Subventionen gesichert sind. Dresden, 20. November 2023. Globalfoundries (GF) sieht angesichts des jüngsten Schuldenbremse-Urteils des Bundesverfassungsgerichts eine Blockade für seine Ausbaupläne in Dresden. Im Unternehmen herrsche angesichts der jüngsten Finanzierungslücken des Bundes „große Unsicherheit und auch Ratlosigkeit“, erklärte GF-Chef Manfred Horstmann.