Alle Artikel mit dem Schlagwort: Medizin & Biotech

Für seine Doktorarbeit über eine neue 3D-Biodrucktechnik bekam Felix Krujatz das Prädikat "summa cum laude" und einen Nachwuchs-Forscherpreis. Foto. Kirsten Mann

Frischluft für Gewebe aus dem 3D-Drucker

Sächsischen Akademie der Wissenschaften prämiert Biotechnologie von Felix Krujatz Dresden, 10. Dezember 2016. Damit sich künstlich erzeugtes menschliches Gewebe künftig selbst mit Sauerstoff versorgen kann, hat der Nachwuchsforscher Felix Krujatz von der TU Dresden eine neue biologische Drucktechnologie entwickelt. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig erkannte seiner Doktorarbeit „Entwicklung und Evaluierung neuer Bioreaktorkonzepte für phototrophe Mikroorganismen“, in der Maschinenbauexperte Krujatz diese Technologie beschrieben hat, ihren Nachwuchsförderpreis zu.

Dr. Olaf Bergmann. Foto: CRTD

Hirn und Herz sollen Selbstreparatur lernen

Neue Forschungsgruppen-Leiter Olaf Bergmann in Dresden Dresden, 4. Dezember 2016. Das menschliche Gehirn und das Herz galten noch vor wenigen Jahren als Organe, die sich nicht von allein reparieren können. Neuere Forschungen haben aber gezeigt, dass solche Regenerationen nach schweren Verletzungen prinzipiell angestoßen werden können, heilende Therapien also durchaus entwickelt werden können.

Auf dieser Ansichtskarte (vor 1908 Slg. M. Lienert) aus dem Lahmann-Sanatorium zeigen die Herren, dass sie auch halbnackt die Kälte genießen konnten. Als Getränke dienten statt des üblichen Biers Wasser, saure Milch und Zitronenlimonade. Repro aus: „Dr. Lahmann Sanatorium..."

Luft, Wasser, Bier und Korpulententische

Buch leuchtet die illustre Geschichte des Lahmann-Sanatoriums in Dresden aus Ein Autorenkollektiv des „Verschönerungsvereins Weißer Hirsch/ Oberloschwitz“ liefert mit dem neuen Buch „Dr. Lahmann Sanatorium“ ein gelungenes Zeugnis Dresdner Kurgeschichte. Wer denkt – damals vor 100 Jahren und mehr – sei alles ganz anders gewesen, hat sich kräftig getäuscht. Spätestens bei der Lektüre der ersten Kapitel der 224 Seiten langen Lahmann-Chronik wird dies wieder einmal mehr als deutlich.

Für Verbraucher wie Ermittler ist oft nur schwer zu durchschauen, ob im Internet vertickte Medikamente gefälscht sind. Grafik: hw

Internethandel mit illegalen Medikamenten im Visier

Forscher aus Niedersachsen und Sachsen untersuchen Arzneimittelkriminalität Osnabrück/Rothenburg, 1. Dezember 2015. „Viagra – fast kostenlos!!!“ „cheap potency increasement“ „5 inch longer“ „Nehmen Sie in 5 Tagen 20 Pfund ab!“ – solche und ähnliche Spam-Werbung für allerlei zweifelhafte Mittelchen hat wohl jeder schon einmal in seinem E-Mail-Postkasten gehabt. Das ist eben die ambivalente Seite der schönen bequemen Internet-Einkaufswelt: Über Online-Versandportale können heute weltweit nahezu alle Arzneien bestellt werden – darunter auch gefälschte Medikamente und solche, die in Deutschland nur unter strikten Auflagen ausgegeben werden. Diese „Auswirkungen der Liberalisierung des Internethandels in Europa auf den Phänomenbereich der Arzneimittelkriminalität“ (ALPhA) wollen nun Wissenschaftler der Uni Osnabrück, der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg und weitere Partner aus Forschung und Pharmaindustrie ermitteln.

Foto: Heiko Weckbrodt

Transplantationsmediziner beklagen Spenderorgan-Mangel

Jährlich sterben Hunderte auf der Warteliste / Rund 800 Experten zu Kongress in Dresden erwartet Dresden, 14. Oktober 2015. Die zu geringe Bereitschaft der Deutschen zur Organspende ist und bleibt das größte Problem für die Transplantations-Medizin in der Bundesrepublik: Allein im Jahr 2013 starben 965 Patienten, die zwar den Sprung auf eine der zentralen Wartelisten für Organ-Transplantationen geschafft hatten, für die aber nicht rechtzeitig ein Spenderorgan gefunden werden konnte. Dies wird auch eines der zentralen Themen zur „24. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft“ (DTG) in Dresden sein. Die Veranstalter rechnen mit rund 800 Experten aus Deutschland und Europa, die vom 22. bis zum 24. Oktober 2015 im Dresdner Kongresszentrum über neue medizinische Fortschritte in der Organverpflanzung diskutieren wollen, aber eben auch über den Spendenmangel sowie die gesellschaftlichen, politischen und ethischen Rahmenbedingungen für die Transplantations-Medizin.

Serge Mathot vom CERN mit dem 1. Segment des neuen Mini-Beschleunigers für die Krebstherapie. Foto: Maximilien Brice, CERN

CERN-Forscher entwickleln Mini-Beschleuniger für Krebstherapie

Erstes Modul des 2-Meter-Gerätes ist fertig CERN/Genf, 23. August 2015. Ein Wissenschaftlerteam im europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf arbeitet an einem nur zwei Meter langen Miniatur-Teilchenbeschleuniger für die Krebstherapie. Der Linear-Beschleuniger werde aus vier Segmenten zu je 50 Zentimetern Länge bestehen, von denen das erste Segment inzwischen fertig entwickelt sei, teilte das CERN mit. Der Beschleuniger ist vor allem für Krankenhäuser gedacht, die sich keinen der riesigen und teuren Protonen-Ringbeschleuniger leisten können.

Dekan Prof. Heinz Reichmann (links) hisst gemeinam mit Kollegen der Dresdner Hochschulmedizin ein Banner zur Willkommenskultur auf dem Medizin-Campus Foto: Stephan Wiegand, TUD

Wegen Pegida: TU-Mediziner fürchten „Todesstoß für Wissenschaftsstandort Sachsen“

„Klima der Angst ist unmenschlich und unzivilisiert“ Dresden, 25. Januar 2015: Die Mediziner der TU Dresden fürchten „ein zwischenmenschliches Desaster“ und einen „Todesstoß für den Wissenschaftsstandort Sachsen“, „wenn Menschen mit ausländischen Wurzeln infolge einer negativen Grundstimmung nicht mehr den Weg nach Sachsen und Dresden einschlagen beziehungsweise wegziehen“. Das geht aus einer heute verbreiteten Stellungnahme von Dekan Prof. Heinz Reichmann und der medizinischen Fakultät der Uni hervor. Dabei werden die islamkritischen Demonstrationen der rechtskonservativen „Pegida“-Bewegung in Dresden zwar nicht expressis verbis genannt, sind aber zweifellos gemeint.

Gerade mal 990 Gramm leicht: ein Frühchen im Krankenhaus darf nicht einmal gestreichelt werden, so empfindlich ist das frühe Leben. Foto: r ceejayoz, Wikipedia. GNU-Lizenz

Special: „Frühchen – Herausforderung für die Medizin und das (Über-)leben

Dresden, 17. November 2014: Während Neugeborene unter 1000 Gramm kaum eine Überlebens-Chance hatten, hat sich dies inzwischen dank der Fortschritte der Medizin zum Besseren gewandelt. Freilich bedürfen Frühchen meist wochenlanger, oft sogar monatelanger Intensivbetreuung im Krankenhaus. Und auch für die Eltern ist solch eine Situation eine enorme Herausforderung – emotional wie praktisch. In unserem Special zum Welt-Frühchentag haben wir Experten über die Chancen und besonderen Bedürfnisse und Probleme von Frühchen befragt, stellen Hilfeangebote für Eltern vor und haben Betroffene interviewt. 

Testlabor der Medizingeräte-Firma Partec GmbH in Görlitz. Insgesamt arbeiten inzwischen rund 2000 Menschen in der sächsischen Biotechnologie. Abb.: Partec

Uniklinik will „Stiefkindern der Medizin“ helfen

Zentrum für „Seltene Krankheiten“ gegründet Dresden, 5. November 2014: Was Husten, Grippe oder Zuckerkrankheit sind, weiß so ziemlicher jeder zu sagen. Doch was ist eine „46,XX-DSD – Skelettanomalie“? Oder ein „Aarskog-Scott-Syndrom“? Nun, das sind zwei von rund 8000 – meist nur der Fachwelt und den Betroffenen bekannten – Krankheiten, die offiziell als „selten“ gelten. Dabei handelt es sich um Erkrankungen, die meist genetisch bedingt sind und an denen nur ganz wenige Menschen weltweit leiden, teilweise nur einzelne Familien. Um diesen Menschen dennoch helfen zu können, hat die Dresdner Universitätsklinik heute ein „Universitäts-Centrum für Seltene Erkrankungen“ (USE) für diese „Stiefkinder der Medizin“ gegründet.

Der Prostatakrebs-Schnelltester. Foto: Fraunhofer-IKTS

Dresdner Analytiker entwickeln Krebs-Schnelltester

Fraunhofer-Gerät diagnostiziert Prostata binnen 90 Sekunden Dresden/Düsseldorf, 28. Oktober 2014: Ein Schnelltestgerät, das Prostata-Krebs viel schneller und zuverlässiger als bisherige Labormethoden erkennt, haben Materialdiagnostiker des Dresdner „Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS-MD) entwickelt. Statt Tage braucht es nur anderthalb Minuten, um bösartige Wucherungen in der Prostata zuverlässig zu diagnostizieren, informierte die Fraunhofer-Gesellschaft. Die Forscher hoffen, den etwa mikroskop-großen Automaten künftig auch für andere Krebsarten anpassen zu können. Einen ersten Prototypen zeigen sie auf der Messe „COMPAMED“ vom 12. bis 14. November 2014 in Düsseldorf.

Mobiler EKG-Rekorder alarmiert Arzt, wenn das Herz rast

Frauhofer Dresden will Risiko-Patienten fernüberwachen Dresden/Dubai, 11. Januar 2013: Statt unnötig lange im Krankenhaus herumzulungern oder ständig zum Arzt rennen zu müssen, sollen Herzpatienten künftig kleine EKG-Rekorder am Leib tragen, die automatisch den Arzt alarmieren, wenn Probleme im Alltag auftauchen. Für ein solches System hat das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) Dresden nun laut eigenen Angaben die medizinische Zulassung bekommen. Die Forscher wollen ihren tragbaren Herzstrom-Überwacher Ende Januar auf der Medizinmesse „Arab Health“ in Dubai präsentieren.

Virtuelles Institut für Nervenkrankheiten ALS und Demenz gegründet

Dresden/Ulm, 11. Januar 2013: Im Kampf gegen die Nervenkrankheiten „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS) und „Frontotemporale Demenz“ (FTD) haben europäische Wissenschaftler am Freitag unter Federführung von Prof. Gerd Kempermann vom „Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Dresden ein virtuelles Forschungsinstitut gegründet. Die Einrichtung mit dem etwas sperrigen Namen „Helmholtz-Virtuelle-Institut RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD“ soll neue Diagnoseverfahren und Therapien für die beiden Krankheiten entwickeln, die im Falle von ALS „zu Muskelschwäche und in der Regel innerhalb weniger Jahre zum Tode“ führen, bei FTD zu Persönlichkeitsänderungen. Das Institut ist mit zunächst 4,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre dotiert

Polymere Faltkunst: Dresdner Chemiker arbeitet an Wirkstoff-Lieferdienst für den Körper

Dresden, 27. August 2012: Der aus Russland stammende Forscher Dr. Leonid Ionov entwickelt derzeit im „Leibniz-Institut für Polymerforschung“ (IPF) in Dresden eine Art Paketpostdienst für die Zustellung von Stammzellen und Medikamenten im menschlichen Körper: Aus Polymeren – also Kettenmolekülen aus Kohlenstoff-Wasserstoffverbindungen – konstruiert er winzig kleine „Mikro-Origami“, die sich ähnlich wie die namensgebende japanische Papierkunst selbstständig zusammenrollen und wieder auseinanderfalten – und am Zielort im Körper die Wirkzellen, die sie in ihrem Innern transportiert haben, freisetzen. Ein ähnliche Prinzip hatte er bereits bei der Konstruktion mikroskopisch kleiner Polymer-Bürsten eingesetzt, für die er am 17. September 2012 den diesjährigen „Georg-Manecke-Preis“ der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ erhält.

2,5 Millionen Euro Preisgeld für Dresdner Regenerationsforscherin

  Dresden/Brüssel, 25.1.2012: Der europäische Forschungsrat in Brüssel hat die Dresdner Biochemikerin Prof. Elly Tanaka mit dem millionenschwer dotierten Forschungspreis „ERC Advanced Investigator Award“ ausgezeichnet. Das teilte das „Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden“ (CRTD) mit, an dem die Wissenschaftlerin tätig ist. Mit der Auszeichnung ist ein Stipendium verbunden, in dessen Zuge binnen fünf Jahren 2,5 Millionen Euro in die Projekte Tanakas fließen.