Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lipid

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Forscher steuern Treiben der Fette

Dresdner und Berliner Fettexperten spüren dem Lipid-Code der Zellen nach Dresden/Berlin, 23 April 2020. Fette gelten gemeinhin als ziemlich unbeliebt: Sie lassen uns dick aussehen und haben den Ruf, eher schmierig zu sein. Doch tatsächlich können wir ohne sie nicht leben. Unser Körper kennt Tausende verschiedene Fettbausteine, auch „Lipide“ genannt, die viele überlebenswichtige Funktionen haben: Sie schützen als Membranen unserer Zellen, speichern Energie und dienen als Boten. Als Informationsträger steuern sie zum Beispiel das Zellwachstum und Hormon-Ausschüttungen. Forscher taten sich aber schwer damit, diese Lipide im lebenden Organismus zu analysieren – bisher. Nun aber haben Forscher aus Dresden und Berlin gemeinsam Technologien entwickelt, die das doch möglich machen.

Fettreiche Speisen können zur falschen Tageszeit das Diabetes-Risiko besonders stark erhöhen. Foto: Heiko Weckbrodt

Innere Fett-Uhr beim Menschen entdeckt

Forscher aus Dresden und Nuthetal: Wer zur falschen Zeit schlemmt, kann zuckerkrank werden. Dresden/ Nuthetal, 11. Dezember 2019. Dass zuviel Schlemmerei der Gesundheit schadet, das ist altbekannt. Doch auch wer zuviel Süßes oder fette Speisen zu ungünstigen Tageszeiten isst, erhöht sein Risiko, an Diabetes zu erkranken. Das hat eine gemeinsame Studie des „Deutschen Instituts für Ernährungsforschung“ (DIfE) aus dem brandenburgischen Nuthetal und des Dresdner Biotech-Unternehmens „Lipotype“ ergeben, die beide Einrichtungen zur kalorienreichen Weihnachtszeit veröffentlicht haben.

Prof. Dr. Anne-Claude Gavin von der Universität Genf ist die erste Preisträgerin des neuen "Lipidomics Excellence Award" - sie will eine "Landkarte der Fette" erstellen. Lipotype-Chef Prof. Kai Simons (rechts) und Direktor Prof. Michele Solimena vom Paul-Langerhans-Institut Dresden gratulieren ihr. Foto: Heiko Weckbrodt

Diabetes? Der Fett-Paketdienst der Zelle weiß längst Bescheid

Biologen aus Sachsen und der Schweiz wollen dem Lipid-„DHL“ im Menschen das Wissen um verborgene Krankheiten entreißen. Dresden/Genf, 30. September 2019. Um Diabetes, Alzheimer, Krebs und andere Krankheiten künftig rascher diagnostizieren zu können, arbeiten Molekularbiologen und Mediziner aus Genf und Dresden derzeit an einer Transportkarte der Fett-Bausteine („Lipide“) in menschlichen Zellen. Die Arbeitsteilung: Die Biotech-Firma „Lipotype“ des Dresdner Lipodomik-Pioniers Prof. Kai Simons stellt die Analysetechnik bereit, damit Prof. Anne-Claude Gavin von der Universität Genf solch eine „Lipid-Audobahnkarte“ erzeugen kann.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Fett-Abdruck verrät Herzkrankheiten und Diabetes im Menschen

Lipotype Dresden an Studie mit halber Million Probanten beteiligt Helsinki/Dresden, 30. Mai 2019. Wenn Mediziner in Zukunft die Körperfette (Lipide) eines Menschen analysieren, können sie womöglich rasch Risikopatienten für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes erkennen – und individuelle Therapien für jeden einzelnen Kranken entwerfen. Auf entsprechende Zusammenhänge sind Mediziner und Bioingenieure aus Finnland, deutschland und den USA in einer Studie gestoßen. Dies hat die European Atherosclerosis Society (EAS) mitgeteilt. Es handle sich um die „weltweit erste groß angelegte Studie zur Genetik der Lipide im menschlichen Blutplasma“, schätzte Henri Deda von der Dresdner Biotech-Firma „Lipotype“ ein, die die Lipid-Analyse dabei übernommen hatte.

Wie entstand das erste Leben? Können wir künstliches Leben erschaffen? Der US-amerikanische Forscher James Sáenz geht in Dresden diesen Fragen nach. Am B-Cube der TU Dresden hat er eine eigene Forschungsgruppe aufgebaut und ein spezielles Labor für die Lipid-Forschung installieren lassen. Foto: Heiko Weckbrodt

Leben aus dem Baukasten

Der US-Forscher Sáenz analysiert Fette im B-Cube Dresden, um uraltes Leben zu verstehen und neues zu erschaffen Dresden, 10. Januar 2018. Vor 17 Jahren schrieb sich ein junger Mann aus New York City an der Uni Boston bei den Geologen ein. Und seit James Sáenz in diesem Studium Milliarden Jahre altes Gestein mitsamt den Einlagerungen darin zu sehen bekam, haben ihn ein paar Fragen nicht mehr losgelassen. Fragen wie: Wie konnte vor Milliarden Jahren aus einer diffusen organischen Ursuppe das erste Leben entstehen? Wie formierte sich bei den ersten Einzellern und Bakterien die Barriere zwischen dem „Drinnen“ und dem „Draußen“, zwischen dem Ich und dem Rest der Welt? „Die fossilen Abdrücke von uraltem Leben in den Sedimenten haben mich sehr fasziniert“, erzählt er. „Und ich wollte wissen, wie komplex diese Lebensformen damals wirklich waren.“