Alle Artikel mit dem Schlagwort: Lieferkette

Elektroauto "Robocar Ji Yue" des chinesischen Autokonzerns Geely. Foto: Zhejiang Geely Holding Group

Chinas wachsende Elektroauto-Industrie schreckt Westen auf

Trendforce-Analyse: USA und EU reagieren zunehmend mit Abwehrpaketen gegen asiatische Wettbewerber Taipeh, 26. Februar 2024. Die zwar immer noch eher bescheidenen, aber doch wachsenden Exporterfolge der chinesischen Autoindustrie rufen immer mehr Gegenreaktionen westlicher Regierungen hervor. Darauf hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh hingewiesen. Wegen des Vorsprung der chinesischen Elektroauto-Industrie sorgen sich Politiker in EU und USA zunehmend um die Zukunft der eigenen Autobranche – und greifen al Antwort in die protektionistische Mottenkiste.

Das US-Unternehmen Amkor Technology hat die europäische Backend-Fabrik Nanium übernommen. Amkor ist auch in der 3D-Integration aktiv - hier im Bild ein verdrahteter Chip-Stapel. Abb. (verändert): Amkor

Amkor und Globalfoundries schließen Lücken in Europas Autochip-Lieferkette

Anlagen aus Dresden nach Porto verlagert – dort wächst Europas größter Standort für Chip-Endmontage Dresden/Porto, 16. Januar 2024. Globalfoundries (GF) Dresden und Amkor Porto wollen künftig enger kooperieren – und erstmals wieder komplette Mikroelektronik-Wertschöpfungsketten in Europa schmieden. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen hervor, die heute in Portugal eine „strategische Partnerschaft in Europa“ besiegelt haben.

Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS zeigt zur Dresdner Wissenschaftsnacht auch einen Wafer mit neuartigen ferroelektrischen Speicherchips. Daraus wollen Elektroniker künstliche Nervenzellen und Synapsen konstruieren. Derartige neuromorphe Netze sollen künftig mit besonders niedrigem Energieverbrauch Datenfluten nach Mustern durchforsten, autonom fahrende Autos und Künstliche Intelligenzen hardware-seitig unterstützen. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Japans Chipfabriken stecken Erdbeben diesmal besser weg

Trendforce: Auswirkungen auf weltweite Lieferketten bleiben wohl kontrollierbar Ishikawa/Taipeh, 2. Januar 2024. Die jüngsten Erdbeben in der Präfektur Ishikawa in Japan werden diesmal wohl nur wenig Auswirkungen auf den globalen Chip-Nachschub haben. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh nach einer Analyse der betroffenen Fabriken eingeschätzt.

Was von außen wie Holland aussieht, ist innerlich oft China. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

IfW: Deutsche Produktion weniger abhängig von China als gedacht

Bei ausgewählten Zulieferungen geht allerdings nichts ohne das Reich der Mitte Kiel, 16. März 2023. Deutschland ist bei ausgewählten Hochtechnologie-Produkten wie Laptops, PCs, Mobiltelefonen und Monitoren hochgradig abhängig von China – doch insgesamt ist die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von chinesischen Zulieferungen geringer als oft angenommen. Das hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel ausgerechnet. Die Ökonomen raten aber nicht zu einer kompletten Abkoppelung vom Reich der Mitte, sondern vielmehr dazu, mehr Lieferquellen für solche Importgüter zu erschließen.

Industrie muss sich auf langfristige Materialknappheit einstellen

Ifo Dresden: Aktuelle Krisen-Verknüpfung ist nur Teil des Lieferketten-Problems Dresden, 18. Oktober 2022. Die Materialknappheit in der Industrie könnte noch längere Zeit dauern und ist nicht allein auf die aktuelle Verkettung von Energie- und Lieferketten-Krisen, Corona-Lockdowns in China sowie Krieg und Inflation zurückzuführen. Darauf hat Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Wirtschaftsforschungsinstitut in Dresden hingewiesen.

Luftbild von Globalfoundries Dresden. Hinten sind die Schornsteine der beiden Energieversorgungs-Centren (EVC) zu sehen. Foto: GF DD

Globalfoundries Dresden stählt sich gegen Lieferstörungen und Energiekrise

Chipfabrik setzt auf Multiquellen-Prinzip, Plan-B-Routen, mehr Recycling, Solar und Wasserstoff Dresden, 5. Oktober 2022. Angesichts von weltweit gestörten Lieferketten setzt der Halbleiter-Auftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF) auf eine mehrgleisige Strategie, um Produktionsstopps in seiner Dresdner Chipfabrik zu vermeiden. Dazu gehören Mehrquellen-Ansätze, größere Lager und mehr Material-Recycling. Das hat Fabrikchef Manfred Horstmann während des jüngsten Globalfoundries-Technologiegipfels in Dresden erklärt.

Ifo warnt vor De-Globalisierung von Deutschlands

Studie: Allein die Voll-Abkoppelung von China würde deutsche Wirtschaft sechsmal so teuer kommen wie der Brexit München, 8. August 2022. Wenn sich Deutschland von China ökonomisch entkoppeln würde, wie in jüngster Zeit gelegentlich gefordert, würde dies insbesondere die deutsche Industrie empfindlich schaden. Das hat die Studie „Geopolitische Herausforderungen und ihre Folgen für das deutsche Wirtschaftsmodell“ des Forschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ ergeben. Insbesondere, wenn dies in einen Handelskrieg zwischen der EU und China ausartetet, „käme dies Deutschland knapp sechsmal so teuer wie der Brexit“, heißt es in einer Studienzusammenfassung.

77,2 aller Industrieunternehmen (hellblauer Balken oben) beklagten bei einer Umfrage im Mai 2022 Nachschubprobleme. Die Lage differiert aber je nach Branche. Grafik: Ifo

Materialengpässe durch chinesische Hafensperren verschärft

Maschinenbau, Elektroindustrie und Autobau besonders von Lieferketten-Problemen betroffen München, 30. Mai 2022. Im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, im Autobau und in weiteren Industriebranchen haben sich die Material-Engpässe weiter verschärft. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Ifo“ aus München durch eine Unternehmens-Umfrage ermittelt. „Die Lieferketten stehen unter Dauerstress“, schätzte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe ein. „Die Schließung von Häfen in China hat für viele Unternehmen die Situation weiter verschlechtert.“

Containerschiff. Foto: Thomas_G, Pixabay https://pixabay.com/de/users/thomas_g-7083/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=56569

Ifo: De-Globalisierung würde Deutschland 10 % Wirtschaftsleistung kosten

Statt Produktion „zurückzuholen“, wollen viele Unternehmen nach Corona und Trump ihre Lager vergrößern und mehr internationale Lieferquellen suchen München, 21. Januar 2022. Ifo-Wirtschaftsforscher haben davor gewarnt, in einer De-Globalisierung der Wirtschaft die Generallösung für gestörte Lieferketten zu suchen: Würde die Bundesrepublik alle Glieder seiner Wertschöpfungsketten wieder in die eigenen Grenzen zurückholen, also wieder auf völlig nationale Produktionsketten setzen, würde dies die deutsche Wirtschaftsleistung um ein Zehntel senken. Das hat die Studie „Flaschenhals-Rezession: Was hilft bei Lieferengpässen und steigenden Preisen“ ergeben.

Eine Auswahl elektronischer Bauelemente von Bosch für den Einsatz in den Autoindustrie. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo: Nachschubprobleme für deutsche Industrie verschärfen sich

69 Prozent der Industriefirmen beklagen Materialmangel München, 8. September 2021. Die deutsche Industrie hat wachsende Probleme, sich mit genügend Computer-Chips, Holz, Stahl und anderen Bauteilen und Rohstoffen einzudecken, um die anziehende Auftragslage abzudecken. „Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich weiter verschärft“, berichtet das Wirtschaftsforschungsinstitut „Ifo“ aus München.

Ein Gittertank (englisch: Intermediate Bulk Container = IBC) mit nachgerüstetem "Smart Cap", der Sensordaten vom Container sammelt und weiterfunkt. Foto: Packwise

Millionenzuschuss für „Internet der Dinge“-Firma Packwise Dresden

Technologiegründerfonds Sachsen, Hüttenes hoch drei und Golzern Holding investieren in sächsische Lösungen für die digitale Lieferkette Dresden/Leipzig, 29. März 2021. Die auf digitale Transportbehälter-Nachverfolgung spezialisierte Technologiefirma „Packwise“ aus Dresden sammelt weitere Millioneninvestitionen von Risikokapitalisten ein. Mit dem Geld wollen die Gründer ihre Softwareplattform ausbauen, neue Jobs schaffen, ihre Marktposition in Europa ausbauen und die Expansion nach Nordamerika vorbereiten. Das geht aus Mitteilungen von Packwise und des Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) hervor.

Prof. Gabriel Felbermayr, Ifo-Zentrum für Außenwirtschaft. Foto: Ifo

IfW: De-Globalisierung würde Deutschland hart treffen

Felbermayr: Wirtschaft sollte lieber mehr Lieferquellen auftun statt wieder alles selbst produzieren zu wollen Kiel, 2. Februar 2021. Eine protektionistische Politik, die darauf zielt, Wertschöpfungsketten zurückzuverlagern und eine Regionalwirtschaft zu etablieren, würde zu erheblichen Wohlstandsverlusten für Deutschland und die Deutschen führen. Das schätzt das Institut für Weltwirtschaft (IfW) aus Kiel in einer Studie ein. Demnach würde das Realeinkommen in der Bundesrepublik durch solch einen Kurs jährlich um 3,3 Prozent schrumpfen. Wenn die betroffenen Zulieferländer Gegenmaßnahmen ergreifen, was zu erwarten sei, müsse sogar mit einem Rückgang um 6,9 Prozent gerechnet werden.

Die Digitalisierung wird die Wirtschafts grundlegend umkrempeln. Und der 5G-Funk kann in häfen wie Fabriken Maschinen, Laster, Roboter, Container und dergleichen so miteinander vernetzen, dass diese am effektivsten zueinander kommen. Visualisierung: Deutsche Telekom

Marathon-Denker sollen in Dresden verseuchte Lieferketten stabilisieren

Smart Systems Hub Dresden ruft Kreative zum digitalen „Thin[gk]athon“ gegen Corona auf. Dresden, 27. März 2020. Um Corona-gestörte Lieferketten in der sächsischen Wirtschaft wieder zu stabilisieren, hat das Dresdner Netzwerk „Smart Systems Hub“ kurzfristig einen „Thin[gk]athon“ ab 1. April 2020 einberufen. Für diesen Denk-Marathon wollen die Organisatoren rund 40 Programmierer, Ideengeber, Wirtschaftsprofis, Hacker, Hightech-Heimarbeiter und andere Experten per Internet zu einer Art virtuellem Forschungslabor unter dem Motto „Supply Chain Management in Zeiten von Corona“ vernetzen.

Analysten: Festplattenindustrie muss in mehr Länder investieren

El Segundo, 7.12.2011: Nach der Hochwasserkatastrophe in Thailand und dem Reaktorunglück in Japan, die mehrere Festplatten-Fabriken lahmgelegt und den weltweit größten NAND-Speicher-Hersteller Toshiba empfindlich getroffen hatten, ist in der globalen Hightech-Industrie eine heftige Diskussion über die Verletzlichkeit ihrer Zulieferketten entbrannt. Die Marktanalysten von „iSuppli“ im kalifornischen El Segundo haben nun der Festplattenbranche geraten, „geographisch verteilte Redundanzen“ in ihre Lieferketten einzubauen, sprich: Auch in anderen Ländern außer Thailand Festplattenwerke zu bauen, um sich gegen Naturkatastrophen unempfindlicher zu machen.