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Dresdner TU Physiker Dr. Mader: Vielleicht erst eines von fünf Higgs-Bosonen gefunden

Haben die Physiker eines der wichtigsten Rätsel gelöst, nämlich, wie aus der Energiehölle des Urknalls Masse und Materie entstanden und das Universum, wie wir es kennen? Forscher des europäischen Kernforschungszentrums CERN haben im weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC mutmaßlich das legendäre Higgs-Boson gefunden, das laut Theorie der Welt erst Masse verleiht. Auch Dresdner Forscher waren und sind an der Higgs-Suche beteiligt – Heiko Weckbrodt hat Dr. Wolfgang Mader vom TU-Institut für Kern- und Teilchenphysik befragt. Was halten sie von den Nachrichten aus dem CERN? Das ist ein großer wissenschaftlicher Erfolg, keine Frage. Wenn gleich zwei Detektoren wie ATLAS und CMS auf das Higgs-Boson hindeuten, dann ist ein Zufall sehr unwahrscheinlich. Es wird allerdings noch eine Weile dauern, bis die Forschergemeinde das neue Teilchen mit den Vorhersagen für den Spin, die Parität und Zerfallskanäle verglichen hat und wir sicher sein können, dass es das Higgs-Boson ist – oder vielleicht nur ein Higgs-Boson.

CERN-Antwortmaschine findet Hinweis auf Higgs-Boson

Genf, 4.7.2012: Ist die große (letzte?) Frage nach dem Universum und dem ganzen Rest jetzt endlich beantwortet? Der weltweit größte Protonen-Beschleuniger „LHC“ unter dem europäischen Teilchenphysikzentrum CERN bei Genf ist nun jedenfalls möglicherweise dem Ursprung von Masse und Materie auf die Spur gekommen: Wie die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) heute mitteilte, haben zwei der Groß-Detektoren am LHC, nämlich „ATLAS“ und „CMS“ eventuell das Higgs-Boson entdeckt, für dessen Suche die milliardenschwere Forschungsanlage vor allem gebaut worden war. Laut dem Standardmodell der Physik soll das bisher nicht nachgewiesene Higgs-Boson Träger eines Feldes sein, das das gesamte Universum durchzieht und Materie erst Masse verleiht – statt einer Energiehölle nach dem Urknall also die Welt, wie wir sie kennen, hervorgebracht hat.