Alle Artikel mit dem Schlagwort: Landwirtschaft

Kühe - hier ein paar französische Rindviecher in Etretat - pupsen und setzen dabei Methan frei. Womöglich könnte verändertes Tierfutter auf Basis neuer mikrobiologischer Erkenntnisse diese Effekte mindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Mikroben gegen Treibhaus-Gase

Änderungen bei Reisanbau und in Viehställen könnten womöglich Methan-Bilanz verbessern Dresden, 19. November 2023. Mikroben können – richtig eingesetzt – zum Klimaschutz beitragen und die globalen Methan-Ausstöße mindern. Das hat ein internationales Forscher-Kollegium eingeschätzt, in dem unter anderen der Biologe Prof. Michael Rother von der TU Dresden mitgewirkt hat.

Die Visualisierung zeigt, wie Feldschwärmkünftig die Äcker bestellen sollen. Visualisierung: TU Dresden TD/AST

Sachsen zeigt Feldschwärme und Gartenroboter auf „Agritechnica“

Landmaschinenbau im Freistaat ist inzwischen eher kleinteilig Dresden/Hannover, 11. November 2023. Mit dem „Fortschritt“-Kombinat hatte Sachsen jahrzehntelang einen der größten Hersteller von Mähdreschern, Traktoren und anderen Landmaschinen im Ostblock. Mit der DDR ging auch dieser Großbetrieb unter. Doch die sächsische Industrie knüpft an diese Traditionen – wenn auch ein paar Nummern kleiner – langsam wieder an. Dies wollen neun Mittelständler und die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) ab morgen auf der „Agritechnica“ (12. bis 18. November 2023) in Hannover zeigen. Im Fokus steht dabei die nachhaltige, hochautomatisierte und vernetzte Agrarwirtschaft von morgen.

Die Farminsect-Gründer Thomas Kuehn (links) und Wolfgang Westermeier in ihrer Insektenfarm mit einer Kiste voll Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Foto: TGFS

Herren der Fliegen bekommen 8 Millionen Euro

Münchner „Farminsect“ will Proteinfutter für Tiere dezentral produzieren lassen München, 23. Oktober 2023: Wird in deutschen Tierkreisen die schwarze Fliege bald zum großen Gourmet-Trend? Die nämlich will die Münchner Insektenfirma „Farminsect“ bald massenhaft, dezentral und umweltschonend als nachhaltige Nahrungsmittel-Quelle der Zukunft produzieren. Risikokapitalisten hat das Konzept so überzeugt, dass sie dem 2020 gegründeten Unternehmen nun acht Millionen Euro als Einlage zuschießen. Das geht aus einer Mitteilung des Hightech-Gründerfonds (HTGF) hervor, der zu den Investoren gehört.

In diesem bearbeiten Bild zeigt der deutsche Landmaschinen-Hersteller Claass, wie "Precision Farming" alias Präzisionsackerbau funktionieren kann: Die virtuelle Kartierung hilft dem Bauern, Fruchtbarkeitsunterschiede auf seinem Acker durch zentrimeter-genaues Düngen und Bestellen auszugleichen. Foto: Claass

Drohne überwacht das Feld, KI füttert die Kühe

Immer mehr Bauern setzen auf Digitaltechnologien Berlin, 12. Mai 2022. Beim Stichwort „Digitalisierung“ denken viele zuerst an Online-Handel, Industrieautomatisierung oder den Bankensektor. Tatsächlich aber sind auch in der Landwirtschaft moderne Digitaltechnologien weit verbreitet: Jeder fünfte Bauer lässt seine Felder beispielsweise von Drohnen abfliegen, jeder siebte Landwirt setzt schon Künstliche Intelligenzen (KI) oder verwandte Datenanalysetechniken ein. Computergestütztes Herden-Management, intelligente Fütterungssysteme und GPS-gesteuerte Landmaschinen sind bereits im breiten Einsatz. Das haben Umfragen unter 500 Landwirten im Auftrag des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes „Bitkom“ ergeben.

In der Wasser-, Energie- und Pflanzenfabrik der "Zukunftsfabrik Lausitz" sollen künftig modernste Technologien und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Realmaßstab kombiniert und dabei vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen in der Lausitz genutzt werden Foto: Fraunhofer IKTS

Fraunhofer schlägt Zukunftsfabrik für Wasser, Energie und Essen in der Lausitz vor

Großforschungszentrum soll Antworten auf den globalen Ressourcenhunger liefert Dresden, 10. Mai 2021. Eine „Zukunftsfabrik“ soll künftig in der sächsischen Lausitz bahnbrechende Lösungen für das ressourcen-sparende Wirtschaften von morgen finden. Im Fokus sollen dabei umweltfreundliche Wasser-, Energie- und Ernährungstechnologien stehen. Fraunhofer sowie Hochschulen und Unternehmen aus Sachsen schlagen dem Bundesforschungsministerium dafür ein Großforschungszentrum vor, in dem interdisziplinäre Teams moderne Technologien und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Fabrikmaßstab kombinieren, um den Verbrauch von Wasser, Energie und Nutzflächen drastisch zu senken.

Die Agrophotovoltaik-Anlage in Heggelbach am Bodensee. Foto: BayWa r.e.

Mehr Kartoffeln unterm Solarkraftwerk: Sachsen testet Agro-Photovoltaik

Feldversuch am Lehrgut Köllitsch mit Solarmodulen, die Licht von oben und unten sammeln Köllitsch/Freiberg, 29. April 2021. Normalerweise denkt man als Laie, dass unter Solarkraftwerken mangels Licht nichts wachsen kann. Doch Studien und Experimente der Uni Arizona, des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) und anderer Institute haben gezeigt: Die meist „Agrophotovoltaik“ genannte Kombination aus Agrarwirtschaft und Photovoltaik lässt Kartoffeln, Tomaten und Chilis sogar besser wachsen und schützt durch die Schatteneffekte der Solarmodule auch die Böden davor, zu stark auszutrocknen. Nun will das sächsische Umweltministerium auf dem staatlichen Lehrgut Köllitsch nahe Torgau einen eigenen Agrophotovoltaik-Feldversuch starten. Das hat der sächsische Umweltstaatssekretär Gerd Lippold (Bündnisgrüne) bei einem Besuch in der „Meyer Burger“-Solarmodulfabrik in Freiberg angekündigt. Im Fokus des Pilotprojektes soll demnach der Einsatz neuartiger „bifazialer“ („zweigesichtiger“) Solarmodule stehen, die Licht von oben und auch von unten her in Strom verwandeln können, und die „Meyer Burger“ ab Juni 2021 massenhaft im Freistaat produzieren will.

5G-Netze, viele kleine Bodensensoren und ein zentrales Plansystem sollen künftig Bauern in Sachsen dabei beraten, wo sie ihre Äcker stärker oder schwächer düngen und bewässern müssen. Grafik: TUD/ast

Agrarroboter übernehmen in Zukunft die Ernte

IDTechEx rechnet mit einer Revolution in der Landwirtschaft durch eine neue Generation von Feldrobotern Cambridge, 9. August 2020. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in Robotern mit künstlicher Intelligenz und neuronaler Bilderkennung, die maschinell lernen und ganze Felder weitgehend autonom bestellen, ernten und pflegen. Derzeit sind mindestens 15 verschiedene Agrarroboter in der Entwicklung oder teilweise schon im frühen Einsatz. Dazu gehören Frischobsterntemaschinen, hochautomatisierte und autonome Traktoren und Drohnen, aber auch automonome Präzisionsroboter, die die Feinarbeit übernehmen. Das hat Forschungsdirektor Dr. Khasha Ghaffarzadeh vom Marktanalyse-Unternehmen „IDTechEx“ aus dem englischen Cambridge in seinem Aufsatz „Agricultural Robots, Drones, and AI: 2020-2040: Technologies, Markets, and Players“ prognostiziert.

Der Elwobot der TU Dresden bewegt sich auf vier Rädern durch die Obstplantagen und behandelt dabei die Pflanzen. Wenn er nicht gerade nachladen muss, könnte der elektrisch angetriebene Roboter Tag und Nacht durcharbeiten - ähnlich wie die inzwischen schon weit verbreiteten Rasenmäher-Roboter. Foto: TU Dresden

Dresdner entwickeln Obstroboter

TU und Landesamt wollen den „Elwobot“ zum autonomen Pflanzenschützer weiterentwickeln Dresden, 26. Mai 2020. Wenn Bauern keine Erntehelfer mehr finden wie jüngst in der Corona-Krise, können sie in Zukunft womöglich Roboter auf die Obstplantagen und Weinberge schicken. Mit Blick darauf haben Landmaschinenbauer der TU Dresden den „Elwobot“ entwickelt. Apfel oder Weintrauben ernten kann dieser Roboter zwar noch nicht, aber zumindest schon Pflanzenschutzmittel in den Gärten verteilen und Fahrgassen für den Winter mulchen. In einem 1,8 Millionen Euro teuren Kooperationsprojekt wollen nun das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und die TU Dresden den Agrarroboter binnen vier Jahren so weiterentwickeln, dass er auf Plantagen in Echtzeit Anweisungen entgegennehmen und eigenverantwortlich ausführen kann. Das hat das LfULG mitgeteilt.

In einem Jahr wirft die Sau Emma gleich 17 Ferkel. Foto: Prokino, Szenenfoto aus: "Unsere große kleine Farm"

Doku „Unsere große kleine Farm“ über zwei Städter, die zu Ökobauern wurden

Natur-Kreislaufe dienen als Schwungrad für eine minimalinvasive Landwirtschaft Reichen etwas Risikokapital und viel Enthusiasmus für ein paar Stadtmenschen aus, um aus 80 Hektar verödetem Land eine blühende, naturnahe Farm zu machen? In der Dokumentation „Unsere große kleine Farm“ geht der US-Farmer John Chester dieser Frage nach. Erschienen ist das anderthalbstündige Plädoyer für eine umweltgerechte Landwirtschaft nun fürs Heimkino.

5G-Netze, viele kleine Bodensensoren und ein zentrales Plansystem sollen künftig Bauern in Sachsen dabei beraten, wo sie ihre Äcker stärker oder schwächer düngen und bewässern müssen. Grafik: TUD/ast

Sachsen spannen 5G-Netze gegen überdüngte Äcker

Bundes-Klöckner gibt 7,6 Millionen Euro für Projekt „Landnetz“ Dresden/Nossen, 17. Oktober 2019. Überdüngt ein Bauer seinen Boden, verplempert er nicht nur Geld, sondern mindert meist auch seine Ernte und schädigt das ökologische Gleichgewicht. Forscher der TU Dresden wollen nun gemeinsam mit sächsischen Landwirten durch den neuen 5G-Mobilfunk eine ökologischere Landwirtschaft fördern – und gleichzeitig die Acker-Erträge verbessern. Und dies ist nur ein Mosaikstein im nun gestarteten Projekt „Landnetz“, das Hochtechnologie, Ökologie und Landwirtschaft miteinander verheiraten soll. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat den Sachsen dafür jetzt 7,6 Millionen Euro zugesagt. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.

SIB-Chef Christian Müller (links)begutachtet mit Mike Denk und Eckart Fraustadt von der FF Agrarbau GmbH ein Muster des neuen säurefesten Betons. Foto: Meeco Communication

Sachsen entwickeln säurefesten Beton

„FF Agrarbau“ will damit Bauern gegen den Säurefraß in Siloanlagen helfen Dippoldiswalde/Weimar, 7. Mai 2019. Um den Säurefraß in Silokammern, Biogaserzeugern  und anderen landwirtschaftlichen Anlagen zu stoppen, hat ein die „FF Agrarbau“ aus Dippoldiswalde nahe Dresden einen säurefesten Polymer-Beton entwickeln. Das hat die Dresdner Sparkassen-Tochter „SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft“ (SIB) mitgeteilt. Die SIB hatte den Entwicklungsprozess als Anteilseigner finanziell unterstützt.

Feldschwarm: Kleine Elektro-Roboter statt riesiger Traktoren sollen künftig die Felder bestellen. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Feldschwarm rollt an

Sächsische Ingenieure wollen autonome Elektro-Roboter vernetzt zur Ernte schicken Dresden, 7. März 2019. Ingenieure der Technischen Universität Dresden (TUD), des Fraunhofer-Verkehrsinstituts IVI und weiterer Forschungspartner haben heute in Dresden dem sächsischen Agrarminister Thomas Schmidt (CDU) die ersten Komponenten eines „Feldschwarms“ vorgeführt. Dahinter steckt die Idee, vergleichsweise leichte, elektrisch angetriebene und schnell umrüstbare Agrarroboter per Funk zu koppeln und dann Tag und Nacht die Felder autonom bestellen zu lassen. Diese Schwärme sollen Boden und Umwelt weniger belasten als heutige Riesenmaschinen und Monokulturen.

Zwischen dem Gestern und dem Morgen: Schon zu DDR-Zeiten, als es noch das Fortschritt-Kombinat mit seinen Großfabriken für Mähdrescher, Traktoren und andere Landmaschinen gab, konzentrierte die TU Dresden ihre Agrartechnik-Experimente an der Südhöhe in Dresden. Im Vordergrund steht ein mit moderner Steuerungstechnik ausgerüsteter "New Holland"-Traktor, an dem die Ingenieure neue Bodenbearbeitungs- und Ernte-Anhänger ausprobiert. Foto: heiko Weckbrodt

Der Roboter erntet

IDTEchEx: Landwirtschaft ist still und leise zum Vorreiter für autonomes Fahren geworden Cambridge, 13. September 2017. Die Landwirtschaft könnte neben der Autoindustrie zum Vorreiter für automatisches und autonomes Fahren werden. Das hat das Marktforschungs-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge in der Studie „Agricultural Robots and Drones 2017-2027: Technologies, Markets, Players“ prognostiziert.

Immer weniger Bauern in Sachsen

Kamenz, 4. September 2017. In der sächsischen Landwirtschaft arbeiten immer weniger Menschen. Zählte das Statistische Landesamt in Kamenz im Jahr 2010 noch 36.000 Beschäftigte im Agrarsektor des Freistaats, waren es zur jüngsten Zählung im Jahr 2016 nur noch 32.400 – also 10 % weniger. Davon waren mehr als die Hälfte (55 Prozent) ständige Arbeitskräfte, knapp ein Viertel Familienarbeitskräfte (24 Prozent) und 21 Prozent Saisonarbeitskräfte.