Alle Artikel mit dem Schlagwort: Landeszentrale

Direktorin Maria Springenberg-Eich von der Landeszentrale für politische Bildung in NRW. Foto: hw

Politische Bildung nur für politisch Gebildete?

Immer mehr Landeszentralen reagieren auf Politikverdruss und erstarkenden Populismus mit bürgernäheren, aufsuchenden Konzepten Kassel/Dresden/Magdeburg, 26. April 2016. Angesichts von Politikverdruss und eines erstarkenden Rechtspopulismus in Deutschland entwickeln immer mehr Landeszentralen für politische Bildung neue Veranstaltungsformate, um schneller auf aktuelle gesellschaftliche Probleme reagieren zu können – und um überhaupt noch ihre eigentlichen Zielgruppen zu erreichen. Die Kernidee: Die politischen Bildungsarbeiter gehen zum Bürger, statt zu warten, dass der Bürger zu ihnen kommt. Auf einer Populismustagung in Kassel haben mehrere Landeszentralen solche „aufsuchenden“ Projekte vorgestellt.

Hier war die Pegida-Diskussion im Stadtmuseum Dresden noch sachlich... Autor: Heiko Weckbrodt

Pegida-Riss reicht bis in die Wohnzimmer

Aufgeheizte Diskussion zwischen „Pegidisten“ und „No-Pegidisten“ im Stadtmuseum Dresden Dresden, 23. Januar 2015: Trotz aller Dialogversuche polarisiert Pegida weiter die Dresdner Bürgerschaft. Von einem „Riss“ und einem „Spalt“, der sich durch die Gesellschaft ziehe und bis in die Arbeitsstätten und Wohnzimmer reiche, war beim zweiten Dialog-Forum „Warum (nicht) zu Pegida gehen?“ heute Abend im Stadtmuseum Dresden immer wieder die Rede. Denn derzeit gebe es kaum ein Haus, kaum ein Büro, in dem nicht eher oder später über Pegida gestritten werde. SPD-Bundeschef Gabriel als Zaungast Auf Einladung der „Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung“ waren Pegidisten und Nicht-Pegidisten heute Abend ins Museum an der Wilsdruffer Straße gekommen, um miteinander zu reden oder vielmehr: zu streiten. Als „privater“ Zaungast hatte sich SPD-Bundesvorsitzender Sigmar Gabriel ins Publikum gemischt – wohl um sich ein Bild davon zu machen, was „da in Dresden eigentlich los ist“.

Frank Richter. Foto: hw

Landeszentralen-Chef: Bin kein Steigbügelhalter für Rassisten

Richter verteidigt aber Angebot an Pegida nach Terrorwarnung Dresden, 23. Januar 2015: Direktor Frank Richter hat seine umstrittene Entscheidung verteidigt, der rechtskonservativen „Pegida“ in der „Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung“ Räume für eine Pressekonferenz zur Verfügung gestellt zu haben. „Für mich war an diesem Tag die entscheidende Frage: Kann es dadurch gelingen, dass am folgenden Montag nichts in Dresden passiert, dass keine Menschen zu Schaden kommen?“, erklärte er auf Oiger-Anfrage. Dabei bezog er sich auf die kurz zuvor veröffentlichte Terrorwarnung gegen die Montags-Kundgebung von Pegida.

Frank Richter, Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Heiko Weckbrodt

Nach Pegida-Einladung: Landeszentralenchef trifft sich mit Kritikern

Dresden, 22. Januar 2015: Frank Richter, der Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, war zuletzt heftig kritisiert worden, weil er dem umstrittenen Pegida-Verein Räume in der Landeszentrale in Dresden für eine Pressekonferenz zur Verfügung gestellt hatte. Einige sahen insbesondere die Neutralitätspflicht der Landeszentrale verletzt. Zur Stunde trifft sich Richter nun mit Kritikern seines Kurses bei einer Veranstaltung „Kritik(er/innen) erwünscht.“ Die Platzkapazitäten für die Diskussionsrunde waren binnen Stunden ausgebucht. Morgen 2. Dialogrunde mit Pegida Für Freitagabend, 19 Uhr, ist dann die nächste Runde des Dialogs der Landeszentrale mit Pegida-Anhängern und -Gegnern in der Landeszentrale geplant – diesmal im Stadtmuseum. Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld und der Dresdner Kommunikationswissenschaftler Wolfgang Donsbach werden zum Auftakt kurz ihre Positionen darlegen, danach sollen Pegidisten und Anti-Pegidisten selbst zensurfrei zu Wort kommen. hw

Die Pegida-Organisatoren Lutz Bachmann und Kathrin Oertel gaben heute ihre erste Pressekonferenz in Dresden. Foto: Winfried Schenk

Pegida-Chef Bachmann unter Polizeischutz

Pegida-Spitze gab heute in Dresden ihre 1. Pressekonferenz Dresden, 19. Januar 2015: Pegida-Frontmann Lutz Bachmann – Mitgründer der umstrittenen islam-kritischen Bewegung „Pegida“ und Vorsitzender des gleichnamigen Vereins – und Sprecherin Kathrin Oertel stellten sich in der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) heute erstmals in einer Pressekonferenz den Fragen von Journalisten. Zuvor begründete Oertel die Absage der Montagsdemonstration mit der Bedrohung von Bachmann und der „Veranstaltung als solcher“. Bachmann bestätigte, dass er unter Polizeischutz steht. „Wir lassen uns nicht mundtot machen“, sagte Oertel und Bahcmann ergänzte, dass man intensiv an einem Sicherheitskonzept für den kommenden Montag arbeite. „Wir lassen uns unser Versammlungsrecht nicht nehmen“, betonte die Pegida-Sprecherin.