Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kulturgut

Die Denkmalschützer haben unter anderem in der Dorfkirche Leubnitz-Neuostra in Dresden Klimasensoren installiert. Foto: Katja Matauschek für das Landesamt für Denkmalpflege

Gehäufte Dürresommer machen Kirchengebälk in Sachsen zu schaffen

Denkmalpfleger wollen mit Sensoren, Simulation und hölzernen Schutzmatten gegenwirken Dresden, 25. Juli 2023. Mit Klimasensoren, Simulationen und dämmenden Holzweichfaser-Matten wollen sächsische Denkmalpfleger alte Kirchen gegen Dürren im Zuge des Klimawandels schützen. Das geht aus einer Mitteilung des Landesamt für Denkmalpflege (LfD) Sachsen hervor. Die „Deutsche Bundesstiftung Umwelt“ (DBU) fördert das auf drei Jahre ausgelegte Projekt mit reichlich 300.000 Euro.

Die Deutsche Fotothek hat inzwischen viele ihrer Bilder digitalisiert. Die Archivare wollen die Fotos und Gemälde dadurch einfacher für die Öffentlichkeit zugänglich machen und sie für die Nachwelt sichern. Abb.: Bildschirmfoto

Fotoinstitut in Düsseldorf statt Dresden

Bund setzt nun doch auf zentrale Lösung für Kulturgut-Erhalt. Der Chef der Deutschen Fotothek in Dresden sieht darin eine überraschende Wendung. Dresden, 9. Dezember 2019. Bei der Deutschen Fotothek in Dresden hat die Entscheidung des Bundes, ein „Deutsches Fotoinstitut“ in Düsseldorf anzusiedeln, für Überraschung gesorgt. Eigentlich habe das Bundeskulturministerium zunächst eine Studie über die Zukunft der Fotoarchive in Deutschland in Auftrag gegeben, die erst 2020 vorliegen sollte, berichtete Fotothek-Leiter Jens Bove. „Erstaunlich und wirklich überraschend ist, dass über einen Neubau und über die Standortfrage entschieden worden ist, bevor die vom BKM beauftragte Studie überhaupt vorliegt“, schätzte er auf Oiger-Anfrage ein.

In den oberen Geschosssen des Georgenbaus im Dresdner Residenzschloss hat das Münzkabinett seine nicht üppig große, dafür aber umso exquisite Bleibe. Foto: Peter Weckbrodt

Sachsens Handwerker sichern Kulturgut

Kammer: Meister sind unverzichtbar, um Altes ins Digitalzeitalter zu retten Dresden, 14. September 2017. Auch und gerade in Zeiten der Digitalisierung ist das moderne Handwerk unverzichtbar, um wichtige Kulturgüter zu erhalten und zu erneuern. Das haben Präsident Jörg Dittrich und Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski von der Handwerkskammer Dresden im Vorfeld des deutschen Handwerkertages am 16. September betont. „Wir erhalten zum Beispiel denkmalgeschützte Gebäude und passen sie an moderne Standards an – da bedarf es handwerklichen Geschicks“, schätzte Brzezinski ein. Er verwies auf Beispiele wie das Residenzschloss oder den Kulturpalast Dresden, bei deren Restaurierung eben dieser Spagat zwischen tradierten und neuen Technologien nötig war. Den sächsischen Handwerkern gelinge es immer wieder, „sich neu zu erfinden und den modernen Gegebenheiten anpassen, aber trotzdem auf altbewährtes Wissen und Techniken zurückzugreifen“, ergänzte Dittrich.

Annekathrin Weser betreut im SLUB-Digitalisierungszentrum einen Scan-Roboter für die Massen-Digitalisierung, der etwa 500 Buchseiten pro Stunde schafft. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen startet Millionenprogramm für Digitalisierung

SLUB Dresden soll regionale Kulturgüter frei ins Netz stellen Dresden, 20. August 2014: Die sächsischen Bibliotheken möchten sich an die Spitze des digitalen Wandels stellen. „Wir wollen die digitale Zukunft nicht erleiden, sondern gestalten“, hält Professor Thomas Bürger, der Generaldirektor der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB in Dresden, allen Unkenrufern entgegen, die Bibliotheken gerne als Totholz-Sammlungen verspotten – und ihnen immer wieder einen Untergang mit Schrecken im Informationszeitalter prophezeien. Um auf eben diese Herausforderungen zu reagieren, hat der Freistaat Sachsen nun ein „Landesdigitalisierungsprogramm Wissenschaft und Kultur“ aufgelegt. Aus diesem Sondertopf erhält die SLUB künftig jährlich 2,5 Millionen Euro extra, um Tausende Bücher und Handschriften zu digitalisieren, frei ins Internet zu stellen und neue Digitalzeitschriften-Lizenzen zu erwerben, wie die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) heute in Dresden ankündigte. Das Programm sei sowohl im Haushaltsentwurf 2015/16 als auch in der mittelfristigen Finanzplanung der Regierung verankert, versicherte sie.

Auch für Kulturgut-Rettung zuständig: Dresdner Feuerwehr vor der Altstadt-Silhouette. Foto: LHD

Dresdner Feuerwehr leistet Kulturgut Erste Hilfe

Spezieller Rettungszug für Kulturkatastrophen angeschafft Dresden, 6. Juni 2014: In Konsequenz aus dem Einsturz des Stadtarchivs Köln, des Brandes in der Amalia Bibliothek Weimar und des Jahrhundert-Hochwassers im August 2002 in Dresden hat die Dresdner Feuerwehr nun einen Kulturrettungs-Zug angeschafft. Zur Ausrüstung gehören auch Notfallboxen mit Latexhandschuhen, Etikette, Folien, Papiervlies und anderen Materialien, mit denen geschulte Feuerwehrleute beispielsweise von Hochwasser oder Feuer durchnässte beziehungsweise verrußte Gemälde oder Bücher verkapseln können, damit sie schnell gefriergetrocknet und für eine spätere Restaurierung notdürftig konserviert werden.

Kurzgeschichte: „Für die Ewigkeit“

I – Die Höhle „Das ist ein großer Tag für die Menschheit. Wir haben uns heute hier versammelt…“ Nein, zu förmlich. Der Doktor biss sich auf die Unterlippe. In Gedanken feilte er, während er Keramik auf Keramik stapelte, weiter am Script. Vielleicht: „Begleiten Sie mich auf eine Reise durch die Zeit!“ Nein, das klang nach PR-Geschwafel, das mochte die Presse gar nicht. Verdammt, mussten die Platten so schwer sein?

Dresdner Notfallverbund schafft „Erste Hilfe“-Feuerwehrzug für Kunstschätze an

Ab 2013 rückt sachsenweit „Notfallzug Kulturschutzgut“ an, wenn Bücher, Bilder und Urkunden in Gefahr sind Dresden, 7. November 2012: Wenn’s brennt, kommt die Feuerwehr, ist doch klar. Aber was, wenn Bibliotheken, Museen oder Archive in Flammen stehen? Welchen Schaden Löschwasser an wertvollen Dokumenten anrichten kann, weiß Dresden spätestens seit 1945, als zum Beispiel der unersetzbare „Maya-Kodex“ schwer lädiert wurde, nur zu gut. Deshalb wird die Feuerwehr in Dresden ab kommendem Jahr in solchen Fällen mit einem „Mobilen Notfallzug Kulturgutschutz“ anrücken – gewissermaßen eine Umkehrung von Ray Bradburys legendärer Dystopie „Fahrenheit 451“.

Raumfahrttechnik rettet alte Bücher des Vatikans

Vatikanstadt/Paris, 21.12.2011: Noch nie was vom Bildformat „FITS“ gehört? Dann sind Sie vermutlich weder Raumfahrer, Astronom noch päpstlicher Scherge. Der Vatikan hat jedenfalls jetzt beschlossen, eben dieses in den 1970er Jahren von den Raumfahrtagenturen NASA und ESA entwickelte Format einzusetzen, um alte Bücher aus der vatikanischen Bibliothek für die Nachwelt digital zu sichern.