Alle Artikel mit dem Schlagwort: Konvergenz

Seit der Wende verfallen ganze Betriebe in Ostdeutschland - hier ein Beispiel aus der Lausitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Ökonomen glauben nicht mehr an Ost-West-Angleichung

Die meisten Wirtschaftsprofessoren sehen auch nach Jahrzehnten keine Chancen dafür München, 9. Mai 2019. Drei Jahrzehnte nach der politischen Wende in der der DDR und der deutschen Wiedervereinigung glauben nur noch wenige Volkswirte daran, dass sich das Wirtschaftsniveau und die Lebensverhältnisse in Ostdeutschland in überschaubarer Zeit an Westdeutschland angleichen werden. Das geht aus einem „Ökonomenpanel“ des Wirtschaftsforschungsinstituts „ifo“ aus München und der „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ (FAZ) hervor, für das die Forscher 136 Wirtschaftsprofessoren befragt hatten.

Seit der Wende verfallen ganze Betriebe in Ostdeutschland - hier ein Beispiel aus der Lausitz. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Chef: Ostdeutsche Länder brauchen mehr Spielraum

Wirtschaftsforscher feiern 25 Jahre Ifo in Dresden Dresden, 19. September 2018. Die deutschen Bundesländer sollten mehr Kompetenzen für eine eigene Wirtschafts- und Steuerpolitik bekommen, damit der Aufholprozess Ostdeutschlands endlich wieder an Schwung gewinnt. „Darüber hinaus sollten die Verbindungen zu den mittel- und osteuropäischen Nachbarstaaten ausgebaut werden.“ Das hat ifo-Präsident Clemens Fuest heute bei einer Festveranstaltung in Dresden gefordert, mit der das Wirtschaftsforschungsinstitut das 25. Jubiläum seiner Dresdner Niederlassung gefeiert hat.

Seit der Jahrtausendwende tritt der Aufholprozess ("Konvergenz" genannt) zwischen Ost und West weitgehend auf der Stelle. Vom langen Aufschwung seit der Wirtschaftskrise 2009/10 hat der Osten allerdings etwas stärker als der westen profitiert. Abb.: IWH

Osten hängt weiter am Bundestropf

Reformierter Länderfinanzausgleich ersetzt teilweise den Solipakt Ost Halle, 17. August 2017. Auch wenn der Solidarpakt 2019 ausgelaufen ist, wird der größte Teil der Zuweisungen vom Bund in den Osten der Republik fließen. Das hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) berechnet. Als Ersatz für den Solidarpakt wird der reformierte Länderfinanzausgleich den sogenannten „Aufbau Ost“ ab 2020 mitfinanzieren. Hauptgrund: Die Produktivitätslücke zwischen Ost und West bleibt auf absehbare Zeit groß.

Die Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo hat sich auf die Analyse der ostdeutschen und sächsischen Wirtschaft spezialisiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscher kritisiert schlappe ostdeutsche Wirtschaftspolitik

Ragnitz: So einem „Weiter so“ wird nie was mit dem Westniveau Dresden, 28. Juni 2016. Die Wirtschaftsminister in den ostdeutschen Bundesländer müssen aufwachen und eine aktivere Politik betreiben, wenn sie jemals den Abstand zum Westen aufholen wollen. Darauf hat Prof. Joachim Ragnitz, der Dresdner Vize-Niederlassungschef des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, am Dienstag hingewiesen, als er die aktuelle Konjunkturprognose für Ostdeutschland und Sachsen vorgestellte.

Sehen die ostdeutschen Chancen, den Westen einzuholen, inzwischen sehr skeptisch: Prof. Joachim Ragnitz (links) und Prof. Marcel Thum vom ifo-Institutsteil in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Forscher: Ostdeutsche Wirtschaft wird Westen nie einholen

Nur Wachstumszentren wie Jena, Berlin und Dresden legen noch zu Dresden, 13. Mai 2016. Die Wirtschaftskraft und damit wohl auch der Lebensstandard von Ostdeutschland wird sich wahrscheinlich niemals flächendeckend an das Westniveau angleichen. das hat Prof. Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des „ifo“-Instituts prognostiziert. „Wachstumskerne wie Jena, Berlin oder Dresden werden sicher weiter aufholen, andere Regionen aber wohl nie“, sagte er.

Aufholprozess Ost-West kann noch Jahrzehnte dauern

Ifo-Dresden-Chef sieht Aufhol-Ankündigungen in Sachsen skeptisch Dresden, 6. Mai 2015: Die Produktivitäts-Angleichung („Konvergenz“) zwischen Ost- und Westdeutschland wird sich wohl noch über Jahrzehnte hinstrecken und vielleicht niemals vollständig erreicht: „Seit 1996 hat sich da nicht mehr viel getan“, sagte der Dresdner TU-Finanzwissenschaftler Prof. Marcel Thum im Oiger-Gespräch. „Und ich bin ehrlich gesagt sehr pessimistisch, dass sich dieser Konvergenzprozess durch wirtschaftspolitische Instrumente spürbar beschleunigen lässt“, schätzte der Chef der ifo-Niederlassung Dresden ein – auch mit Blick auf die jüngste Haushalts-Rede des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU), in der dieser eine wirtschaftliche Aufholjagd für den Freistaat avisiert hatte.

Neue 10-Euro-Banknote in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Foto: Fraunhofer-IPMS

Tillich verspricht Aufholjagd für Sachsen

Regierung plant 3,7 Milliarden Euro für Wissenschaft und Kunst Dresden, 28. April 2015. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sieht den Wiederaufbau-Prozess in Sachsen als abgeschlossen an und will den Freistaat laut eigenem Bekunden nun darauf konzentrieren, zum Westen aufzuholen. Als er heute den Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2015/16 in den Landtag in Dresden einbrachte, bezifferte er die Wertschöpfung in Sachsen auf nur rund 74 Prozent des westdeutschen Durchschnitts. Der Kabinetts-Entwurf sieht vor, in den Jahren 2015 und 2016 jeweils rund 17,2 Milliarden Euro auszugeben. Davon sollen je 1,86 Milliarden Euro (also in Summe ca. 3,7 Mrd. €) in Wissenschaft und Kunst fließen.

Die Produktivität der "neuen" Bundesländer wächst nur noch langsam und hat gerade erst das Noveau der alten BRD um 1984 herum erreicht. Abb.: ifo Dresden

Ifo Dresden: Ost-Wirtschaft hängt Westen 30 Jahre hinterher

Von Aufholjagd Ost kann keine Rede mehr sein Dresden, 24. September 2014: Von einer wirtschaftlichen Angleichung zwischen Ost- und Westdeutschland kann auch 25 Jahre nach der politischen Wende in der DDR keine Rede sein: Die wirtschaftliche Produktivität in den „neuen“ Bundesländern hinkt der im Westen um 30 Jahre hinterher – und daran wird sich wenigstens bis zum Jahr 2030 auch kaum etwas ändern. Das geht aus neuen Berechnungen und Prognosen von „ifo Dresden“ hervor. „Der Abstand zwischen Ost und West bleibt seit Jahren praktisch konstant, von einem Aufholen auf Westniveau ist kaum eine Spur“, schätzt Autor Prof. Joachim Ragnitz ein.

„Industrie 4.0“: Internet ist Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts

Berlin, 10. Januar 2013: Der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ sieht eine „vierte industrielle Revolution“ im Gange, in der sich der Technologiestandort Deutschland behaupten müsse. „Das Internet ist die Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts: So wie die Dampfmaschine im 18. Jahrhundert die erste industrielle Revolution einleitete, so ist das Internet der Impulsgeber der vierten industriellen Revolution, der Industrie 4.0“, erklärte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Jahre der Aufholjagd futsch: Ostdeutsche Länder hängen Westen stärker hinterher als gedacht

Dresden/Brüssel, 5.7.2012: Hatte da jemand die Statistiken geschönt oder versetzt das drohende Förder-Aus durch Brüssel die deutschen Ökonomen in Rechenzwang? Mit einem Strich haben jedenfalls die Volkswirte der Länder gestern Jahre der Aufholjagd des Ostens zunichte gemacht – zumindest auf dem Papier. Denn laut einer Neuberechnung des „Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“ (VGR) der Länder hinken die Neuen Bundesländer dem Westen weit deutlicher hinterher als angenommen. Das teilte die Dresdner Außenstelle des ifo-Instituts nun mit.

Ifo-Forscher: Sachsen noch weit von selbstragender Wirtschaft entfernt

Neuer Schwerpunkt für Wirtschaftspolitik gefordert: weg vom „Beton“, hin zu Innovationen Dresden, 20.6.2012: Sachsen ist von einer selbsttragenden Wirtschaft und Eigenfinanzierung seiner öffentlichen Ausgaben noch weit entfernt. Das hat Prof. Joachim Ragnitz, Vizechef der Dresdner ifo-Niederlassung, eingeschätzt. Das Ziel der Landesregierung, im Jahr 2020 finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, sei „eher pessimistisch“ zu beurteilen. Allerdings sei „mit klug gesetzten wachstumspolitischen Impulsen ein schnelleres Aufholen der sächsischen Wirtschaft durchaus möglich“, betonte der Forscher, der dafür neue Ansätze in der sächsischen Wirtschaftspolitik forderte.

Ost-Löhne liegen 20 % unter Westniveau

Dresden, 17.4.2012. Die Lohnunterschiede zwischen Ost und West bleiben deutlich: Rund zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung geht der Durchschnitts-Arbeitnehmer in Ostdeutschland mit etwa 20 Prozent weniger Lohn nach Hause als sein Kollegen im Westen. Das geht aus einer Auswertung der Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungsinstituts „ifo“ hervor.

Wirtschaftsforscher: Milliarden-Transfers gen Osten kappen

Köln, 7.3.2012: Das „Institut der deutschen Wirtschaft“ (IW) Köln hat gefordert, „die Förderung der neuen Bundesländer mit Milliardentransfers aus dem Westen zu kappen“. Weitere Überweisungen aus dem Westen würden den Aufholprozess in den ostdeutschen Ländern auch nicht wieder in Gang bringen, auf der anderen Seite habe die „Ostförderung in westdeutschen Problemregionen wie dem Ruhrgebiet einen Investitionsstau mitverursacht, der dringend aufgelöst werden muss“, argumentierten die Kölner Ökonomen.