Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kommentar & Glosse

Kommentar: „Der große Bruder surft mit“

Es ist schon – gelinde formuliert – interessant, zu welchen Mitteln GfK-Konsumforscher und Filmförderanstalt (FFA) greifen, um ihre Argumentearsenal gegen Filmpiraterie aufzumunitionieren: Da werden 15.000 Haushalte in Deutschland so verkabelt, dass damit vollständige Bewegungsprofile im Internet erstellt werden können. Also eben das, wogegen Datenschützer derzeit mit Vehemenz anrennen, wenn dies durch „Facebook“ – ein paar Nummern simpler – getan wird.

Wie Spammer mit getürkten Kommentaren auf Krisenwellen mitschwimmen

Dresden, 6.11.2011: Mit besonders dreisten, aber auch recht raffiniert verpackten neuen Methoden versuchen Spammer seit geraumer Zeit, von aktuellen Krisen, Katastrophen und Krankheiten wie der Eurokrise oder der Überschwemmung in Thailand zu profitieren: Aus geklauten Nachrichtenagentur-Texten und Verknüpfungen basteln sie getürkte Kommentare zusammen, die sie dann in thematisch passende Foren, Internetportale und Blogs eintragen, um die Zugriffszahlen auf den eigenen Seiten beziehungsweise den Seiten ihrer Kunden hochzutreiben.

Meine Meinung: Buchhandel muss sich bewegen

Es wird ja viel gebarmt: Das Lesen als Kulturtechnik gehe unter, das Internet mit seinen Infohäppchen und das Fernsehen mit seinen Verblödungssendungen ziehe eine Generation von De-facto-Analphabeten heran. Auch in Dresden – wo das Medium Buch eigentlich einen guten Stand hat – häufen sich Berichte von Sozialarbeitern und Kindergärtnerinnen aus sozialen Brennpunktvierteln, dass da immer mehr Kinder aus Prekariats-Familien daheim noch nie ein Buch in der Hand gehalten haben. Doch nicht allein die Konkurrenz durch bunte Unterhaltung und Netzfülle macht dem Buch zu schaffen – das gedruckte Buch hat auch ein Preisproblem: Im Leseland DDR kosteten selbst gebundene Ausgaben meist nur acht bis zwölf Ostmark – heute blättert man nicht selten 20 bis 30 Euro pro Buch hin, selbst im „Groschenroman“-Segment. So eine Ausgabe überlegt sich ein Mindestlohn- oder Hartz-Empfänger zweimal. Dass es auch anders geht, zeigt die eBook-Welle in den USA: Die Digitalisierung der Literatur war zwar für Verlage und Leser mit Startinvestitionen verbunden (Infrastruktur, Lesegeräte etc.), doch seitdem kennt der eBuch-Markt in Übersee nur einen Trend: steil aufwärts. Das hat mit Amazons Kampfpreisen …