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E-Puzzler hat bisher einige Tausend Seiten Stasiakten rekonstruiert

Berlin, 15. Oktober 2013: Der „ePuzzler“, mit dem Fraunhofer-Forscher und der Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen (BStU) die vom DDR-Geheimdienst im Wendeherbst 1989 zerrissenen Akten rekonstruieren wollen, hat im Zuge einer Pilotphase im vergangenen halben Jahr „mehrere Tausend Aktenseiten“ virtuell wieder zu lesbaren Unterlagen zusammengesetzt. Das teilte BStU-Sprecherin Dagmar Hovestädt auf Anfrage mit. Von dem weltweit in diesem Format einzigartigen Versuch, mit Computerhilfe geschredderte und zerrissene Akten wieder herzustellen, erhoffen sich insbesondere Historiker brisante Einsichten vor allem in die ostdeutsche Auslandsspionage (HV-A) – deren Akten waren vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) Ende 1989 bevorzugt vernichtet worden.

ePuzzler setzt ab 2013 zerrissene Stasi-Akten zusammen

resden/Berlin, 30. August 2012: Die unenttarnten Westagenten der Stasi können schon mal anfangen zu zittern: Im Frühjahr 2013 wollen Stasi-Unterlagenbehörde und Fraunhofer-Forscher endlich den „ePuzzler“ anwerfen, der jene Akten rekonstruieren soll, die MfS-Agenten im Wendeherbst 1989 zerrissen hatten. Die Historiker erhoffen sich von der Hightechmaschine vor allem neue Erkenntnisse über den DDR-Auslandsgeheimdienst „Hauptverwaltung Aufklärung“ (HV A). Auch andere Behörden haben Interesse an dieser Technologie angemeldet.

Ex-Stasigeneral Markus Wolf: Haben passiv auf einen „Erlöser“ gewartet

Im Buch „Spionagechef im geheimen Krieg“ geht der frühere HV-A-Chef auch mit Bundespromis ins Gericht Er war der „Große Unbekannte“, der „Mann ohne Gesicht“, von dem die westlichen Geheimdienste bis 1979 nur ein Jugendfoto aus jener Zeit hatten, als er von den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen berichtete: Markus Wolf (1923-2006), Chef der Stasi-Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), zuständig für die einen der erfolgreichsten Auslandsgeheimdienste weltweit. Manche seiner Erfolge waren freilich Pyrrhus-Siege, wenn man etwa an den Sturz von Kanzler Willy Brandt denkt, nachdem dessen Referent Günter Guillaume als einer von Wolfs Spionen enttarnt worden war. Über ein Jahrzehnt nach seinem Abschied von der Stasi hat er in seiner Autobiografie „Spionagechef im geheimen Krieg“ seine Lebensgeschichte erzählt –die im Spannungsfeld zwischen Apologetik, Selbstkritik und auch etwas Larmoyance doch viele Frage offen lässt.

„Bruderorgane“ durchkreuzen nachträglich die Stasi-Aktenvernichtung

Dresden/Berlin, 23.2.2012. Unter den Historikern nährt sich die Hoffnung, die Stasi-Aktenvernichtungsaktion im Nachhinein doch noch durchkreuzen zu können. Denn nachdem jetzt ein Austauschprogramm zwischen der deutschen Stasi-Aktenbehörde BStU und deren Schwesterbehörden in Tschechien, Polen, Bulgarien und anderen einst sozialistischen Ländern angelaufen ist, zeigte sich BStU-Historiker Dr. Douglas Sevage heute am Rande eines Vortrags in Dresden zuversichtlich, vernichtete Unterlagen der für Auslandsspionage zuständigen ostdeutschen „Hauptverwaltung Aufklärung“ (HV A) durch dort gelagerte Duplikate rekonstruieren zu können. „Ich hoffe, dass wir durch unsere Schwesterbehörden mehr über die HV-A-Aktivitäten erfahren können“, sagte er.

Wie der „ePuzzler“ die Stasi-Akten rekonstruiert

Berlin, 15.12.2011: Als die Stasi im Herbst 1989 begann, Akten in großen Stil zu vernichten, stießen die wenigen verfügbaren Schreddermaschinen schnell an ihre Grenzen. Daraufhin zerrissen die Schlapphüte ihre Unterlagen von Hand – manchmal nur in je vier Teile, oft aber auch sorgfältiger. Insgesamt entstanden so rund 600 Millionen Schnipsel, die nun zusammengesetzt werden sollen.