Alle Artikel mit dem Schlagwort: Hitler

Da ist etwas gründlch schief gelaufen: Kaum haben die amerikanischen Rebellen das deutsche Atom-U-Boot eingenommen, wird es auch schon von einer fliegenden Nazi-Festung aufgespürt. Sind Verräter an bord? Abb.: Bethesda

Wolfenstein II: Als die Nazis New York schmolzen

Vom Haudrauf zum Selbstzweifler – neuer 3D-Shooter aus der Wolfenstein-Reihe veröffentlicht Wenn US-Elitesoldat Blazkowicz irgendwo auftaucht, dann kracht es ganz gewaltig und bald liegt die halbe Stadt in Trümmern. Dieser Tradition ist das nun veröffentlichte Computerspiel „Wolfenstein II – The New Colossus“ treu geblieben. Ansonsten aber hat die 3D-Actionspielserie „Wolfenstein“ in den vergangenen 25 Jahren eine ganz erstaunliche Metamorphose durchgemacht, die archetypisch für das gesamte Genre steht.

Alte Grubenlampe und Kochgeschirr in der alten deutschen Bunkerfabrik Rabstein in Böhmen Foto: Heiko Weckbrodt

Die Flugzeugfabrik im Bunker – Teil II

Rabstein. In unserer Reihe über „Lost Places“, also (fast) vergessene Orte haben wir eine unterirdische deutsche Flugzeug-Fabrik aus dem II. Weltkrieg besucht. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene mussten im böhmischen Rabstein unter dem Kommando der SS-Organisation Todt (OT) die Stollen dafür in den Berg treiben. Mehrere Arbeiter kamen dabei ums Leben, die unterirdische Fabrik indes ging vor Kriegsende nicht mehr in Betrieb. Nachdem wir in Teil I unseres Berichts die Vorgeschichte beleuchtet haben, wenden wir uns in Teil II dem Bau des Stollensystems im Krieg zu.

Gasmasken im Stollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Flugzeug-Fabrik im Bunker

Lost Places: Deutsche Weltkriegs-Spuren im böhmischen Rabstein – Teil 1 Rabstein, 19. April 2017. Passiert ein Autofahrer die Straße von Hrensko (Herrenskretchen) nach Ceska Kamenice (Böhmisch-Kamnitz), kann er kaum ahnen, dass das bewaldete Sandstein-Bergmassiv zu seiner Rechten in Höhe des Ortes Janska (Johnsbach) wie ein Schweizerkäse unterhöhlt ist. Tatsächlich geschah dies durch Menschenhand, in der unbegreiflich kurzen Zeit von lediglich acht Monaten, zwischen dem 28. August 1944 und dem 8. Mai 1945. Die SS-Organisation Todt (OT) wollte dort ein unterirdisches Flugzeugwerk für das „Dritte Reich“ graben. Bis zum Kriegsende dauerten die Arbeiten, die Bunker-Fabrik ging aber nicht mehr in Betrieb. Ortsansässige führen heute noch gelegentlich Touristen gegen einen Obolus durch das kaum halbfertige Stollensystem.

Willy Kriegel: Dame am Flügel (1928). Repro: Städtische Sammlungen Freital

Goebbels-Freund Kriegel und der geheime Sammler Eberl

Oigers Wochenendtipp: Schloss Burgk zeigt Sonderausstellung über die Maler Kriegel und Eberl Freital, 1. April 2017. Ein Ausflug zum bildschönen und malerisch gelegenen Schloss Burgk lohnt in dieser Jahreszeit im besonderen Maße. Mit einer neuen Sonderausstellung erfreuen zudem die Städtischen Sammlungen Freital seit dem 19. März ihre Besucher: „Willy Kriegel & Willy Eberl – Künstler und Sammler“.

Aussschnitt aus "Großstadtmelodie" mit Hilde Krahl. Abb.: Farbfilmverleih

Die germanische Traumfabrik

Doku „Hitlers Hollywood“ beleuchtet die reiche Filmproduktion im Nazi-Reich Charismatische Leinwand-Stars, große Gefühle, schaurige Effekte: Über 1000 Kinofilme brachte die deutsche Filmindustrie zwischen 1933 und 1945 hervor, Millionen von Zuschauern wurden von ihnen mitgeprägt. Regisseur Rüdiger Suchsland hat ihnen einen faszinierenden, streitbaren Dokumentarstreifen voller Filmzitate und Analysen gewidmet: „Hitlers Hollywood – Das Deutsche Kino im Zeitalter der Propaganda 1933 – 1945“ startet heute in den deutschen Kinos – und versucht einen neuen Blick auf die braune Filmindustrie.

Kurz nach Weihnachten 1945 begann im Werk Wolfsburg die zivile Serien-Produktion des "Volkswagens Typ 1" alias "Käfer." Foto: Volkswagen

1. VW-Käfer rollte vor 70 Jahren vom Band

„Sympathieträger für Deutschland“ Wolfsburg, 28. Dezember 2015. Vor 70 Jahren, kurz nach Weihnachten 1945, startete die Serien-Produktion des später so legendären Käfer-Automobils im VW-Werk in Wolfsburg. Daran hat Volkswagen (VW) nun erinnert. „Der Käfer trug entscheidend zur Demokratisierung der Mobilität bei, war später in vielen Ländern zu Hause und etablierte sich zu einem wichtigen Botschafter und Sympathieträger Deutschlands“, hieß es vom Autokonzern.

Gezeichnet von den Gestapo-Verhören: Georg Elser (Christian Friedel) in der Zelle. Foto: Lucky Bird Pictures

Bluray „Elser“: Vom Luftikus zum Tyrannenmörder

Hirschbiegel Drama skizziert Hitler-Attentäter in persönlich-biografischer Deutung Um einen drohenden Weltenbrand im Funken auszutreten, zündete der Schreiner Georg Elser vor 76 Jahren, am 8. November 1939, im Bürgerbräu-Keller in München eine selbstgebaute Bombe. Der Sprengsatz tötete letztlich acht Menschen, nicht aber Adolf Hitler, der den Ort 13 Minuten zu früh verlassen hatte. Die Gestapo nahm Elser rasch fest, folterte ihn, sperrte ihn ins KZ Dachau, wo ihn die Kugel des Henkers am 9. April 1945 traf – wenige Wochen vor dem Kriegsende. Wie das alles kam und warum ein überzeugter Christ wie Georg Elser zum Tyrannenmord schritt, erkundet Oliver Hirschbiegels Drama „Elser – Er hätte die Welt verändert“, das nun auf DVD und Bluray erschienen ist.

Der Abspritzer und die Devote treffen sich "Im Keller" - Passionen, die beide nur unterirdisch, im Geheimen ausleben. Foto: Stadtkino Filmverleih

DVD „Im Keller“: Sexsklaven, Nazi-Fans, Waffennarren

Doku über das geheime Kellerleben in Österreich Ein österreichischer Möchtegern-Westernheld hält sich für einen begnadeten Sänger und schmettert laut und falsch Arien in einem unterirdischen Schießstand. Ein behaarter Dicker putzt nackt die Wohnung und wird dann von seiner Domina als Ehe-Sklave im Sexkeller gefoltert. Ein ergrauter Hobbymusiker bläst in seinem Kellerkabinett ins Horn – gleich neben Führer-Porträt, Hakenkreuz-geschmückten SS-Puppen und Naziordensammlung. Im Alltag, da oben, geben sie sich als ganz normale Menschen, „Im Keller“ offenbaren sie ihre bizarren Seiten – und die hat Ulrich Seidl in seinem gleichnamigen Dokumentarfilm eingefangen. Der ist nun auf DVD erschienen und zeigt dunkle Abgründe hinter Biedermann-Fassaden.