Alle Artikel mit dem Schlagwort: Handwerk

Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski (links) und Dresdner Präsident Jörg Dittrich von der Handwerkskammer Dresden präsentieren ihre Konjunkturanalyse fürs Frühjahr 2018 und ihre bildungspolitischen Forderungen an die sächsische Landesregierung. Foto: Heiko Weckbrodt

Ostsächsische Handwerker schauen pessimistisch in die Zukunft

Handwerkskammer Dresden: „Schwache Konjunktur hinterlässt deutliche Bremsspuren“ Dresden, 24. April 2024. Die ostsächsischen Handwerker schauen mit Sorge in die Zukunft: „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen derzeit einfach nicht“, erklärt Dachdecker Jörg Dittrich als Präsident der Handwerkskammer Dresden. „Der Fachkräftemangel, die Inflation, hohe Zinsen und die Konsumzurückhaltung der Kunden belasten die Unternehmen schwer und bremsen sie aus. Die Politik muss daher zügig Impulse setzen, um die konjunkturelle Talfahrt zu beenden.“

Früher hat TSMC immer nur Fabriken in Asien - hier die Fab16 in China - betrieben. Inzwischen stehen auch Chipwerke in Japan, den USA und in Deutschland auf der Agenda. Abb.: TSMC

Baustart für TSMC-Chipfabrik Dresden im 2. Halbjahr 2024

Fab soll halbe Million Halbleiter-Wafer pro Jahr verarbeiten und 2000 Menschen beschäftigen Dresden, 7. April 2023. Baustart für die neue TSMC-Chipfabrik in Dresden wird im zweiten Halbjahr 2024 sein. Das Halbleiterwerk wird monatlich 40.000 Wafer mit 300 Millimetern Durchmesser bearbeiten. Es wird darauf Chips mit Strukturgrößen bis hinunter zu 12 Nanometern für Auto- und andere Industrieelektronik fertigen. Beschäftigten wird die Fab etwa 2000 Menschen in Dresden. Diese neuen Details zur Großansiedlung in Sachsen hat ESMC-Präsident Christian Koitzsch mitgeteilt. „Wir haben bereits angefangen, an der sogenannten Talent-Pipeline zu arbeiten, also die Ausbildung unserer zukünftigen Mitarbeiter voranzutreiben“, berichtete er in einer Diskussionsrunde mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Akteuren aus Sachsens Halbleiter-Branche.

Handwerkerbedarf wird zunehmend auch online gekauft. Foto: Heiko Weckbrodt

Auto-Mechatroniker beliebtester Ausbildung im Handwerk

Zahl aller Lehrverträge ist aber in Ostachsen insgesamt um 2,2 % gesunken Dresden, 2. Januar 2024. Das ostsächsische Handwerk setzt trotz des wirtschaftlichen Abschwungs im Land weiter auf die eigene Ausbildung von Fachkräftenachwuchs, betont die Handwerkskammer (HWK) Dresden. Besonders beliebt waren Lehrausbildungen zum Auto-Mechatroniker sowie zum Sanitär-, Heizungs- und Klimamechaniker.

HTS-Chef Thomas Vogel. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker im Digitalzeitalter

Dresdner Haustechnik-Firma HTS geht neue Wege bei Fachkräfte-Bindung Dresden, 28. November 2023. Während viele Handwerker ein Lehrstellenangebot nach dem anderen in den sogenannten „sozialen Medien“ absetzen, weil ihnen der berufliche Nachwuchs ausgeht, kann sich Thomas Vogel seine Auszubildenden auswählen. Eine inzwischen seltene Situation, die sich der Chef der auf Heizungs- und Badbau sowie Reparaturen spezialisierten „HTS Haustechnik & Service GmbH“ in Dresden gemeinsam mit seinem Team aber eben langfristig erarbeitet hat: „Unser Fokus liegt auf den Mitarbeitern“, betont Vogel. „Wir wollen, dass sie gerne bei uns arbeiten.“

Immer mehr Deutsche digitalisieren ihre Papierunterlagen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsarchiv zieht von Leipzig nach Borna

Ministerium will die Unterlagen aus sächsischer Geschichte dadurch mehr Menschen zugänglich machen Leipzig/Borna, 28. Juli 2023. Das sächsische Wirtschaftsministerium will das „Sächsische Wirtschaftsarchiv“ mehr Menschen zugänglich machen und dafür von Leipzig nach Borna umsiedeln. Das hat das Ministerium heute angekündigt und dafür 150.000 Euro Umzugsbeihilfe versprochen.

Die Roboter-Backstube "Bakisto" soll Bäcker mit Personalmangel entlasten, den Nachtschlaf von Menschen schonen - und durch bedarfsorientiertes Backen auch verhindern, dass hinterher viele Backwaren weggeworfen werden müssen. Foto: Fanuc

Geselle Roboter bäckt die Brötchen

„Bakisto“: Fanuc entwickelt mit deutschen Mittelständlern ein Kobot-System für die Backstube Neuhausen/Dresden, 28. März 2023. Weil deutsche Bäcker immer größere Probleme haben, überhaupt noch Lehrlinge zu finden, die sich in aller Frühe in die Backstube stellen, hat der japanische Maschinenbauer Fanuc nun gemeinsam mit deutschen Partnern eine Roboterbäckerei entwickelt: In der „Bakisto“ errechnet eine Künstliche Intelligenz (KI) fortlaufend den Brötchenbedarf. Auf dieser Basis befiehlt sie einem kollaborativen Roboter (Kobot), die passende Anzahl Teiglinge auf Blechen in einen vernetzten Ofen zu schieben und danach zum Verkauf bereitzustellen. Das geht aus einer Mitteilung der deutschen Fanuc-Tochter aus Neuhausen hervor.

Die Roboter-Punklady Hellga Tarr. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft fahndet nach jungen Robotiktalenten

1500 Besucher zur Premiere der „Dresdner Robotertage“ erwartet – begleitet vom deutschen „First Lego League“-Finale Dresden, 29. November 2022. Um mehr junge Menschen für eine Karriere in der Robotik zu animieren, anderseits aber auch mehr Roboter im Handwerk und Mittelstand unterzubringen, gerät der Flughafen Dresden im Frühjahr 2023 zwei Tage lang fest in die Hand künstlicher Helfer aus Plaste und Stahl: Am 24. März 2023 starten dort unter dem Motto „Meet the Robots“ die ersten „Dresdner Robotertage“. Am Rande der Messe bestreiten rund 400 Kinder und Jugendliche das Deutschland-Finale im Roboterwettbewerb „First Lego League“. Insgesamt rechnen die Veranstalter vom „Landesverband Sächsischer Jugendbildungswerke“, vom Verein „Hands on Technology“ und aus dem „Robot Valley Saxony“ mit rund 1500 Besuchern. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Robotiknetzwerks hervor.

Als weltweit erstem Unternehmen ist es laut eigenen Angaben der Dresdner Firma "Stamos + Braun Prothesenwerk" gelungen, hochtemperaturvernetzende medizinische Silikone mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten. Damit fertigen die Handwerker besonders leichte und täuschend echt wirkende Prothesen für Hände, Füße und dergleichen mehr. Foto: Stamos + Braun

Handprothesen aus dem 3D-Drucker

Handwerker tauschen in Wackerbarth ihre Erfahrungen mit der Digitalisierung aus Radebeul/Dresden, 11. April 2022. Wie weit moderne digitale Technologien und traditionelles Handwerk verschmelzen können, beweist Christoph Braun und Alex Stamos tagtäglich in ihrem Orthopädietechnik-Unternehmen „Stamos + Braun“ in Dresden-Johannstadt: Mit 3D-Druckern und digitalen Vermessungsmethoden erzeugen sie hier Prothesen von Fingern, ganzen Händen, Füßen und Beinen, die täuscht echt wirken.

Die gestörten internationalen Lieferketten haben auch den Nuss-Nachschub für die Handwerker in Sachsen verknappt. Foto: Heiko Weckbrodt

Nicht nur Chips fehlen, sondern auch Nüsse

Neben der Industrie bekommen auch viele Handwerker die Fernwellen weltweit gestörter Lieferketten zu spüren Dresden, 2. November 2021. Die Corona-Krise und ihre Begleiterscheinungen haben den Handwerkern in Sachsen vor Augen geführt, wie sehr viele von ihnen von internationalen Entwicklungen abhängen – und eben nicht nur von ihrer Region: Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit vor allem auf die Computerchip-Engpässe in der deutschen Autoindustrie konzentriert, warten eben auch Heizungsmonteure auf Bauteile aus Asien, die Baubetriebe kämpfen mit höheren Stahl- und Holzpreisen, die Bäcker bekommen nicht genug Nüsse und Mandeln aus Übersee, das Mehl ist teurer geworden und so gut wie alle Gewerke leiden unter den hohen Energiepreisen, die ebenfalls vor allem globale Ursachen haben.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Handwerker fordern mehr Unterstützung bei der „Verkehrswende“

Dresdner Kammerpräsident wünscht sich ein Ladeboxen-Förderprogramm – und einen zügigen Autobahn-Ausbau Dresden, 2. November 2021. Die Handwerker sind bereit und willens, die gewünschte Verkehrswende hin zu einer umweltfreundlicheren Mobilität mitzumachen und mitzugestalten. Aber sie brauchen dabei mehr Unterstützung statt Fahrverbote, höherer Kfz-Steuern und ähnlicher Zusatzlasten. Das hat Präsident Jörg Dittrich von der Handwerkskammer (HWK) Dresden eingeschätzt.

In einer Ecke der Riesenhallen des ehemaligen Heckert-Kombinats hat das ICM ein Robotik-Labor eingerichtet - hier eine Roboterzelle mit Sensoren und Ausleuchtung. Foto: Heiko Weckbrodt

Schnitzt bald Meister Roboter den Nussknacker?

Chemnitzer Institut ICM registriert wachsendes Automatisierungs-Interesse im Erzgebirge Chemnitz, 29. September 2021. Wann Kollege Roboter wohl anfängt, die Weihnachtspyramiden und Nussknacker für den Striezelmarkt gleich selbst zu schnitzen? Womöglich liegt dieser Punkt gar nicht mehr so weit in der Ferne und wird womöglich nur die Furcht der Seiffener Meister gebremst, keinen kunsthandwerklichen Argumente mehr gegen die chinesische Industrieware ins Feld führen zu können. Denn eines zeichnet sich bereits ab: Das Interesse erzgebirgischer Kleinbetriebe und Handwerker am Robotereinsatz steigt. Das zumindest haben Dr. Sebastian Ortmann und seine Kollegen vom privatwirtschaftlichen „Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau“ (ICM) in jüngster Zeit immer wieder festgestellt.

Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im November 2015. Foto: André Wirsig, Handwerkskammer Dresden

Handwerkskammer Dresden: Aktuelle Corona Politik schädigt Standort

Präsident Dittrich: Agieren im Drei-Wochen-Takt bringt uns nicht weiter Dresden, 8. April 2021. Die Handwerkkammer Dresden hat das Hin und Her in der deutschen Corona-Politik scharf kritisiert: „Ein kurzfristiges Agieren im Drei-Wochen-Takt sowie Verwirrung stiften durch ständig neue Ideen und Wortschöpfungen bringen uns nicht voran“, erklärte Kammer-Präsident Jörg Dittrich. „Vielmehr führt die aktuelle Politik zu einer sukzessiven Schädigung des Standortes.“

Bedrückt und separiert: Andreas Brzezinski und Präsident Jörg Dittrich von der Handwerkskammer Dresden ziehen ein Zwischenresümee der Corona-Krise. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker fordern mehr Corona-Hilfen

Kammer: Selbst nach Flut und Finanzkrise war die Lage nicht so ernst. Dresden, 5. Mai 2020. Die Corona-Krise setzt die Handwerker weiter unter Druck: Knapp zwei Drittel der ostsächsischen Meister haben dadurch Umsatzeinbußen erlitten. Das haben Blitzumfragen der Handwerkskammer Dresden ergeben. Sie fordert nun weitere Corona-Hilfen.