Alle Artikel mit dem Schlagwort: Halbleiter

Die US-Mikroelektronik - hier ein Intel-Wafer - dominiert mit 55 % Anteil ganz klar den Halbleiter-Weltmarkt. Europas Antel wrd auf nur 6 % geschätzt. Foto: Intel

Gewerkschaft fordert Chipmilliarden vom Bund ein

IGBCE: Ostdeutschland hat Ansiedlungen von Intel und TSMC bitter nötig Berlin/Dresden/Magdeburg, 28. November 2023. Der Bund muss seine Milliardenversprechen für die Chipfabrik-Ansiedlungen von Intel, TSMC & Co. in Ostdeutschland unbedingt einhalten. Das hat die Nordost-Landesbezirksleiterin Stephanie Albrecht-Suliak von der „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) heute gefordert.

Studenten und Studentinnen der TU Dresden können sich in einem Sonderprogramm in Taiwan auf eine Arbeit bei TSMC Dresden vorbereiten. Foto: André Wirsig für die TUD

TU Dresden und TSMC starten Fachkräfte-Programm

Studenten können sich für Mikroelektronik-Curriculum in Fernost bewerben Dresden/Taipeh, 19. Oktober 2023. Die geplante Mega-Fab von TSMC in Sachsen wirft ihre Schatten voraus: Die Technische Universität Dresden (TUD) und der taiwanesische Chiphersteller starten nun ihr gemeinsames Fachkräfte-Programm. Die Uni suchen deshalb ab sofort Studenten, die erst Chinesisch lernen (oder schon können) und dann in Taiwan ein akademisches Mikroelektronik-Curriculum absolvieren wollen. Das geht aus einer TUD-Ankündigung hervor.

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Fraunhofer plant neue Mikroelektronik-Investitionen in Sachsen

Mit Imec und Leti soll für 850 Millionen Euro paneuropäische virtuelle Forschungs-Chipfabrik entstehen Dresden, 14. September 2023. Nach TSMC und Infineon plant nun auch Fraunhofer neue Investitionen in den Mikroelektronik-Standort Sachsen: Gemeinsam mit den Halbleiter-Großforschungszentren Imec in Belgien und Cea-Leti in Frankreich sowie weiteren Partnern will das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) aus Dresden für 850 Millionen Euro eine „Paneuropäische Plattform“ für die Forschungsproduktion neue Schaltkreise und Chiptechnologien aufbauen – einen Teil davon in Dresden und Chemnitz. Voraussetzung ist, dass EU, nationale und regionale Regierungen dafür Chipgesetz-Fördergeld genehmigen beziehungsweise bereitstellen. Das hat IPMS-Chef Prof. Harald Schenk bei einem Besuch des sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow (CDU) im neuen „Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen“ (Cachs) in Dresden angekündigt.

Wo ist der Platz des Menschen in der hochautomatisierten Elektroauto-Produktion? Hier ein Blick in die Montage des neuen ID-Stromers im Werk Zwickau von Volkswagen Sachsen. Foto: Oliver Killig für VW Sachsen

Großansiedlungen in Sachsen seit der Wende

Über 32 Milliarden Euro Investitionen durch Großunternehmen seit 1991 Dresden, 8. September 2023. Mit Blick auf die jüngsten Milliarden-Subventionen für große Chipkonzerne hat das sächsische Wirtschaftsministerium eine Übersicht über Großansiedlungen im Freistaat seit der Wende erstellt. Dies ist zwar nur ein Ausschnitt der Nachwende-Investitionen in Sachsen. Allein sie machen aber laut der Übersicht mindestens 32 Milliarden Euro aus – inklusive der jüngsten, erst beginnenden Investitionen von Infineon und TSMC in Dresden.

Viele Reinraum-Mitarbeiter in der Globalfoundries-Fabrik tragen Ohrschützer mit lustigen Motiven. Bald haben sie mehr zu tun: Prozessoren und Sensorsysteme für Automobile gehen in Serie. Foto: Globalfoundries Dresden

Mehr Berufsschul-Plätze für Azubis gefordert

Neben Multi-Millionen-Projekt „SEM“ müssen auch Elektro-Berufsschulen wachsen, um Nachfrage der boomenden Chipindustrie zu decken Dresden, 22. August 2023. Wenn Sachsen seine Wachstumschancen in der Hochtechnologie-Wirtschaft nicht verschenken will, müssen Unternehmen und Staat in den nächsten Jahren einige Hundert Millionen Euro in zusätzliche Ausbildungskapazitäten für Hightech-Azubis investieren. Vor allem sei es auch nötig, dass die Landeshauptstadt, die umliegenden Landkreise und der Freistaat die Berufsschul-Kapazitäten in und um Dresden ausbauen. Darauf hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom Branchenverband „Silicon Saxony“ in Dresden hingewiesen.

Bernd Junghans (rechts) bei der Arbeit am Megabit-Projekt. Foto: privat

Im Dresdner Megabit-Chip steckten 50:50 DDR- und Westtechnologie

Projektleiter: Ohne Embargo-Technik ging’s nicht – doch von Siemens haben wir nicht abgekupfert Dresden, 17. August 2023. Der ostdeutsche Megabit-Chip aus dem Jahr 1988 war in wesentlichen Teilen eine DDR-eigene Entwicklung und nicht etwa ein Klon geklauter West-Schaltkreise. Das haben der damalige Mega-Projektleiter Bernd Junghans und Chefdesigner Jens Knobloch im Oiger-Gespräch erklärt. Etwa die Hälfte der Fertigungsanlagen, die kompletten Schaltpläne, viele Materialien wie auch die Reinraumtechnik seien ostdeutsche Lösungen gewesen. Sie widersprachen damit seit 35 Jahren kursierenden Behauptungen, das staatliche „Zentrum Mikroelektronik Dresden“ (ZMD) habe die Baupläne und Belichtungsmasken nur durch die Stasi aus dem Westen klauen lassen und dann einen Siemens-Megabit-Chip schlicht abgekupfert.

Winzige Nanowatt-Chips sollen künftig auf kranken Kerzen verankert werden, um sie im richtigen Rhythmus zu halten - und zwar ohne Batterie und Kabel. Visualisierung: Dall-E

Ein Hertz für ein Herz: Nanowatt-Chips für die kranke „Pumpe“

Celtro Dresden arbeitet an batteriefreien Mini-Herzschrittmachern, die sich ein ganzes Menschenleben selbst mit Zell-Strom versorgen Dresden, 11. August 2023. Herzschrittmacher sollen künftig ohne Batterien auskommen, die Chirurgen regelmäßig austauschen müssen, sondern sich ihre Energie aus dem menschlichen Körper selbst ziehen. Daran arbeitet derzeit „Celtro“: Das junge Unternehmen in Dresden entwickelt dafür nun eine neuartige medizinische Elektronik, die mit wenigen Nanowatt Leistung auskommt, wie sie eben auch menschliche Herzzellen ganz von selbst liefern.

Blick in die Fertigung bei Jenoptik. Foto: Torsten Proß / Jeibmann Photographik für Jenoptik

Jenoptik-Umsatz legt zu

Unternehmen baut derzeit neue Optik-Fabrik für Mikroelektronik in Dresden Jena/Dresden, 9. August 2023. Während die deutsche Wirtschaft insgesamt schrumpft, wächst Jenoptik gegen den Trend – auch wegen der Aufträge aus der Mikroelektronik-Industrie: Beim Umsatz legte der Optikkonzern aus Jena im ersten Halbjahr 2023 um 13 Prozent auf 504,9 Millionen Euro zu, die Gewinne stiegen um 40 Prozent auf knapp 32,7 Millionen Euro. Das hat das Unternehmen heute in Jena mitgeteilt.

Eine Scheibe (Wafer) mit winzigen organischen Infrarot-Spektrometern. Foto:- Senorics Dresden

Sachsens Hightech-Wirtschaft wächst auf 76.100 Beschäftigte

Silicon Saxony: Softwareschmieden legen besonders dynamisch zu Dresden, 21. Juni 2023. Das Hochtechnologie-Dreieck Dresden – Chemnitz – Freiberg wächst angesichts von Milliarden-Investitionen, Neuansiedlungen und Instituts-Ausgründungen weiter: Im Jahr 2022 beschäftigten die Mikroelektronik, Software-Industrie und verwandte Branchen in Sachsen rund 76.100 Menschen und damit etwa vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus neuen Statistiken hervor, die der Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“ heute in Dresden vorgestellt hat. Noch nicht eingerechnet sind hier die Personalaufstockungen, die durch die jüngsten Großinvestitionen von Infineon und anderen Chipunternehmen zu erwarten sind.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Silsax-Chef: Zeitenwende heißt auch mehr technologische Souveränität

Aktive und ehemalige Mikroelektroniker fordern in Dresden straffere Aufholjagd für Deutschlands und Europas Chipindustrie Dresden, 7. April 2023. Europa und speziell auch Deutschland sind gut beraten, die eigene Chipindustrie auszubauen, um nicht „zwischen die Mühlsteine USA und China zu geraten“. Das hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Hochtechnologie-Branchenverband „Silicon Saxony“ (Silsax) bei einem Treffen von rund 30 ehemaligen DDR-Mikroelektronikern („Alumni“) in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) eingeschätzt.

Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich der geplanten Intel-Doppelfabrik in Magdeburg. Grafik: Intel

Sachsen: IWH-Ökonom liegt mit seine Subventions-Kritik „völlig daneben“

Wirtschaftsminister verweist auf Umfeld-Jobs, Steuer-Rückflüsse und strategische Bedeutung von Chipfabrik-Ansiedlungen Dresden, 2. April 2023. In die jüngst vom Hallenser Ökonomen Reint Gropp wiederentfachte Debatte um milliardenschwere Subventionen für Mikroelektronik-Ansiedlungen hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eingeschaltet: Die geförderte Ansiedlung von Chipfabriken sei nicht allein auf die in der jeweiligen Fabrik geschaffenen Arbeitsplätze zu bewerten, sondern habe eine strategische Bedeutung für zahlreiche Industriezweige in Deutschland und ganz Europa. „Das IWH liegt mit seiner Argumentation völlig daneben“, schätzte Dulig auf Oiger-Anfrage ein.

Impression aus der Chipproduktion im Intel-Werk Hillsboro. Foto: Intel

Mikroelektronik weltweit im Fokus

Megabit-Entwickler Junghans analysiert bei Vortrag in Dresden wirtschaftlich-technologische Lage der Branche Dresden, 31. März 2023. Wo steht die Mikroelektronik technologisch und wirtschaftlich heute weltweit? Diese Frage will Professor Bernd Junghans am 5. April ab 16 Uhr im Turmcafé der Technischen Sammlungen, Junghansstraße 1, analysieren. Der Halbleiter-Physiker Junghans war in der DDR einer der Chefentwickler des ostdeutschen Megabit-Schaltkreises, hat nach der Wende eigene Hightech-Firmen gegründet und ist seit 2015 Vize-Vorsitzender des Leibniz-Instituts für interdisziplinäre Studien (LIFIS). Und er ist Mitglied im Alumni-Arbeitskreis des sächsischen Hightech-Branchenverbandes „Silicon Saxony“, in dem Halbleiter-Seniorexperten die Geschichte der DDR-Mikroelektronik aufarbeiten.

An der neuen Atomlagenabscheidungs-Anlage können die DCST-Forscher und -Forscherinnen nun auch atomdünne Metallschichten mit hoher Präzision erzeugen. Foto: DCST

Atomgenaue Beschichter für ausbeutestarke Sonnenstrom-Sammler

Technologiehochburg Dresden richtet internationale Tagung für Atomlagenabscheidung aus Dresden, 8. März 2023. Als die Russen und Finnen in den 1960er und 70er Jahren die Atomlagenabscheidung – heute als ALD abgekürzt – erfanden, sah das nach einem großen Wurf aus: Damit ultradünne Schichten aus Titan, Alu oder Kristallstrukturen zu erzeugen, erschien universell einsetzbar. Doch das Verfahren erwies sich erst mal als zu langsam, war nur schubweise in speziellen Kammern möglich und setzte sich vorerst nur in der Mikroelektronik durch. Mittlerweile aber haben Ingenieure aus Sachsen, Belgien und anderswo jeweils ganz eigene Drehs gefunden, um die atomgenaue Beschichtung auf Trab zu bringen. Auf der Ausstellungstagung „ALD for Industry“ wollen sie diese innovativen Ansätze am 21. und 22. März 2023 in Dresden näher vorstellen.

Blick in einen Reinraum, in dem ASML-Mitarbeiter eine EUV-Anlage kontrollieren. Foto: Ben Winters/Renee d'Hooge für ASML

Chipwerk-Ausrüster ASML wächst

Umsatz legt durch starke Nachfrage aus Halbleiterindustrie auf 21 Milliarden Euro zu Veldhoven, 15. Februar 2023. ASML hat seine Umsätze im Jahr 2022 um 13,8 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro gesteigert. In diesem Zuge sind auch 7130 neue Jobs entstanden. Das hat der niederländische Chipwerk-Ausrüster aus Veldhoven heute mitgeteilt. Die Geschäftsergebnisse hätten sogar noch besser ausfallen können, wenn nicht die Corona-Nachwehen, der Krieg in der Ukraine und Lieferketten-Störungen dazwischengefunkt hätten, schätzte ASML-Chef Peter Wennink ein.

Blick in einen Mikrooptik-Reinraum von Jenoptik. Foto: Jenoptik

Großauftrag für Jenoptik aus der Chipindustrie

Order umfasst zweistelligen Millionenbetrag Jena/Dresden, 30. Januar 2023. „Jenoptik“ hat einen Großauftrag bekommen, an einen ungenannten „weltweit tätigen Technologiekonzern“ optische Mikroelektronik-Ausrüstungen zu liefern. Das hat das ostdeutsche Optikunternehmen heute mitgeteilt. Über den Namen des Auftraggebers und den genauen Umfang gab Jenoptik keine Auskunft. Allerdings war von einer Order im zweistelligen Millionen-Bereich die Rede.