Alle Artikel mit dem Schlagwort: Greifswald

Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Mit Sensorhilfe wieder sprechen lernen

Dresdner Mundsensor soll Schlaganfallpatienten bei Sprech- und Schlucktherapie helfen Dresden, 25. Dezember 2018. Mit Mundsensoren und einem Therapiegerät wollen Dresdner Ingenieure im Zuge des Projektes „Oslo“ Schlaganfallpatienten helfen, wieder richtig sprechen zu lernen. Das hat das Institut für Akustik und Sprachkommunikation der TU Dresden mitgeteilt, das an dem Vorhaben „Entwicklung eines optoelektronischen Messsystems zur Steuerung interaktiver logopädischer Übungen in der Schlaganfalltherapie“ (Oslo) wesentlich beteiligt ist. Weitere Projektpartner sind die Universitätsmedizin Greifswald und die – auf Sprachprozessoren spezialisierte – Dresdner Linguwerk GmbH.

Blick in den "Columbia Non-neutral Torus" an der Columbia Universität in New York. In solchen Stellerator-ähnlichen Anlagen in Greifswald will Pedersen extrem starke Magnetfelder für seine Antimaterie-Experimente erzeugen. Foto: IPP, Thomas Sunn Pedersen

Greifswald will Antimaterie und Materie zusammensperren

Am Ende bleiben nur Energieblitze Greifswald, 7. April 2017. Völlig Unvereinbares möchte der Physiker Professor Thomas Sunn Pedersen vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald zusammen einsperren: Er will Elektronen und Positronen in einem magnetischen Käfig einfangen und so ein Plasma Materie und Antimaterie erzeugen. Er hofft, dass es Stunden, vielleicht sogar Tage dauern wird, bis jedes Elektron ein Positron gefunden hat und sich beide gegenseitig in einem Energieblitz vernichten.

Die nachkolorierte Aufnahme zeigt das erste heiße Wasserstoff-Plasma in Wendelstein 7-X. Kamerafoto: IPP

Atomausstieg und Kernfusion

Macht Kanzlerin Merkel eine Rolle rückwärts? War es eine Rolle rückwärts in die Zukunft, die Angela Merkel am 3. Februar 2016 in Greifswald vollführte, als sie die Versuchsanlage Wendelstein 7 – X symbolisch in Betrieb nahm? In dieser Anlage wird an der Energieerzeugung auf der Grundlage des Zusammenschlusses leichter Atomkerne zu schwereren geforscht. Mit dem „13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes“ leitete der Bundestag am 30. Juni 2011 den endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft ein. Die Reaktorkatastrophe von Fukushima habe ihr Verhältnis zur Kernenergie geändert, erklärte die Bundeskanzlerin. Das bezog sich ganz offensichtlich nur auf die klassische Form dieser Technologie, die Energiegewinnung durch Spaltung schwerer Atomkerne, die unvermeidlich langlebige radioaktive Rückstände produziert. Das ist bei der Kernfusion, wenn Wasserstoff in Helium umgewandelt wird, nicht der Fall. In der Sonne läuft dieser Prozess seit Milliarden von Jahren ab. Der irdische Ausgangsstoff Wasser ist in den Weltmeeren in praktisch unerschöpflicher Menge enthalten, sodass damit das Energieproblem der Menschheit gelöst wäre.

Die nachkolorierte Aufnahme zeigt das erste heiße Wasserstoff-Plasma in Wendelstein 7-X. Kamerafoto: IPP

Kanzlerin macht Fusionsplasma im Wendelstein 7X heiß

Fusionsgemisch kam auf 80 Millionen Grad für ¼ Sekunde Greifswald, 3. Februar 2016. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat heute in Greifswald das erste Wasserstoff-Plasma in der Fusionsanlage Wendelstein 7X heiß gemacht. Das Gemisch aus Wasserstoff-Atomrümpfen und Elektronen erreichte, angeregt durch eine Mikrowellen-Heizung, für eine Viertelsekunde rund 80 Millionen Grad Celsius, teilte das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) mit, das den Fusionsreaktor konstruiert hatte.

Das erste Plasma in Wendelstein 7-X. Es bestand aus Helium, dauerte eine Zehntel Sekunde und erreichte eine Temperatur von rund einer Million Grad Celsius (Eingefärbtes Schwarz-Weiß-Foto). Abb.: IPP

Fusionsreaktor Wendelstein zündet in Greifswald

Erster Versuch mit heißem Helium-Plasma im Stellarator-Design Greifswald, 10. Dezember 2015. Max-Planck-Forscher haben heute erstmals den neuartigen Fusionsreaktor „Wendelstein 7-X“ in Greifswald gezündet. Dieser Reaktor ist nach dem „Stellarator“-Design gebaut, bei dem ein scheinbar bizarr verdrehtes Magnetfeld das ultraheiße Fusionsplasma in der Schwebe hält.

Die Greifswalder Leibniz-Physiker setzten kaltes Plasma ein, um Wunden zu heilen. Foto: Heiko Weckbrodt

Plasma-Pflaster heilt Wunden

Greifswalder Physiker wollen damit Verletzungen schließen, die sonst nie verheilen Greifswald, 20. August 2015. Leibniz-Physiker aus Greifswalder haben einen Plasma-Verband entwickelt, der selbst Wunden schließen soll, die sonst keine Salbe und kein Medikament zu heilen vermag.

Blick in das Physikinstitut Greifswald - die Universität gehört zu den führenden Forschungseinrichtungen für Plasmaphysik in Deutschland. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Plasmaphysik-Standort Greifswald

Bereits zu DDR-Zeiten war Greifswald ein wichtiger Standort der Plasma- und Kernphysik –auch bedingt durch das nahe Kernkraftwerk Greifswald/Lubmin (KKW Nord). In Greifswald betrieb die DDR-Akademie der Wissenschaften (AdW) das Institut für Gasentladungsphysik. Auch die Uni Greifswald beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Plasmaphysik.

Blick in den Reaktorraum des Wendelstein 7X. Foto: Heiko Weckbrodt

Sonne auf Erden in Greifswald

Im weltweiten Rennen um den ersten Kernfusions-Reaktor laufen Planck-Physiker aus Meck-Pomm ganz vorn mit Greifswald, 18. August 2015. Die Kernfusion gilt als schier unerschöpfliche Energiequelle, ergiebiger als Öl, sauberer als Kernspaltung, steuerbarer als Windenergie. In Greifswald nicht weit vom Ostseestrand wollen Forscher nun diese Kraft der Sonne für die Menschheit bändigen – zur Abwechslung mal nicht in Form einer zerstörerischen Wasserstoff-Bombe, sondern als unermüdlichen Strom- und Wärmspender.