Alle Artikel mit dem Schlagwort: Galaxis

Über 4 Milliarden Lichtjahren enfernt von der Erde stoßen im Sternbild Eridianus zwei Galaxienhaufen zusammen. Das Objekt MACS J0416 formt eine riesige Schwerkraft-Linse, mit der die Astronomen tiefer ins alte All schauen können. Abb.: NASA, ESA

Riesenlinse verschmilzt im All

Galaxienhaufen verschmelzen zu MACS J0416 und beugen durch ihre Massen den Raum Sternbild Eridanus, 27. März 2016. Um Galaxien zu untersuchen, die viel zu weit entfernt sind, um sie selbst mit den besten Teleskopen noch zu sehen, nutzen Astronomen seit Albert Einstein gern einen besonderen Trick: Sie benutzen extrem massereiche Galaxienhaufen im All als Vergrößerungslinse. Denn laut Einstein formen Sterne und andere massereiche Objekte erst den Raum, wie wir ihn kennen, beugen damit auch den eigentlich geradlinigen Weg des vorbeischießenden Lichts. Dieser Linseneffekt sorgt zum Beispiel dafür, dass wir extrem alte Galaxien, die sich hinter solch einer Linse vor uns zu verstecken scheinen, doch sehen können, da ihr Licht ja um die Linse „herumgebogen“ wird.

Gamora (Zoe Saldana) und Quill (Chris Pratt) turteln in der Schlacht. Foto: Disney

„Guardians of the Galaxy“: Superhelden und Superschurken jagen Urknall-Kugel

Comic-Verfilmung im Stil einer Weltraumoper erscheint fürs Heimkino Wie es sich für einen Superschurken gehört, will Ronan (Lee Pace – „Lincoln“, „Der Hobbit“) nichts weniger als die Galaxis unterjochen. Ohne Superwaffe macht sich das aber schlecht. Also sendet der finstere Galakto-Fürst seine Zwangs-Adoptivtochter Gamora (Zoe Saldana – Lt. Uhura aus „Star Trek“) aus, ihm eine verschollene Urknall-Kugel zu besorgen. Die hat sich aber schon der Beutejäger Peter Quill (Chris Pratt) gekrallt, der wiederum von einem Waschbären und einem Baum (Vin Diesel – „Riddick“) gejagt wird. Aus Gegnern werden bald jedoch bald Verbündete: die „Guardians of the Galaxy“. So weit, so infantil: Die gleichnamige Comic-Verfilmung von James Gunn, die am 8. Januar 2015 fürs Heimkino erscheint, wartet zwar nicht gerade mit einer elaborierten Handlung auf. Das macht sie jedoch durch eine erfrischende Brise Selbstironie und vor allem eine stilvoll-optische Inszenierung wett.

Künstlerische Visualisierung der 1a-Supernova in einem Doppelstern-System. Visualisierung: ESA/ATG medialab/C. Carreau

Weißer Kosmo-Zwerg verschluckt sich und explodiert

Weltallkarten-Zeichnerin „Gaia“ entdeckt Supernova Lagrange-Punkt 2, 13. September 2014: Die europäische Raumsonde „Gaia“, die eigentlich eine hochgenaue Karte des Weltalls anfertigen soll, hat zufällig eine ganze besondere Supernova in einer weit entfernten Galaxis entdeckt: In einem Zwei-Sternen-System, etwa eine halben Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt, ist ein Stern des Typs „Weißer Zwerg“ explodiert.

Kosmische Kannibalin: Milchstraße saugt Magellan-Zwerge aus

Galaxis, 8. August 2013: Unsere Milchstraße saugt Abermillionen von Tonnen Gas von ihren kleineren kosmischen Nachbarn, den Magellan-Zwerggalaxien, ab, um neue Sterne zu gebären. Diesen Prozess hat nun ein US-Team um den Astronomen Andrew J. Fox aus Baltimore mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble rekonstruiert, wie die NASA mitteilte.

Wo Sterne sterben: Palitzschmuseum Dresden zeigt LED-illuminierte Blicke in den Kosmos

Dresden, 18. März 2013: Dass jeden Tag die Sonne aufgeht, erscheint uns selbstverständlich. Doch selbst Sterne, deren „Lebenserwartung“ sich in Milliarden Jahren misst, kennen Geburt und Tod. Meist entstehen sie in riesigen Gas- und Staubdrehscheiben und hauchen ihre Existenz – je nach Größe – als roter Riese oder gar in einer gigantischen Explosion, in einer Nova oder Supernova aus. Die Faszination solch kosmischer Spektakel packte den Bannewitzer Physiker Bernd Bittnar bereits in seiner Jugend – seitdem fotografiert er den Sternenhimmel mit Kamera und Spiegelteleskop. Einige seiner schönsten Aufnahmen zeigt das Heimat- und Palitzschmuseum Dresden-Prohlis ab Donnerstagabend in einer Sonderausstellung „Sterne über Dresden“.

Langer Weg zum Brunnen: Astronomen finden über 12 Milliarden Lichtjahre entferntes Wasser

Kosmos, 17. März 2013: Mit dem neuen Superteleskop „ALMA“ (Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array) in Chile haben Max-Planck-Astronomen extrem weit entfernte und alte Galaxien gefunden – darunter eine mit dem am weitesten von der Erde entferntesten Wasser. Sie ist über zwölf Milliarden Lichtjahre* von uns entfernt. Da diese Entfernungseinheit gleichzeitig angibt, wie lange das Licht zu uns unterwegs war, muss diese Sternenanhäufung relativ kurz nach dem Urknall vor etwa 13,7 Milliarden Jahre entstanden sein.

Kurz nach dem Urknall geboren: Astronomen entdecken Uralt-Galaxis

Washington, 15. November 2012: Mit Hilfe einer riesigen kosmischen Gravitationslinse und der Weltraum-Teleskope „Hubble“ und „Spitzer“ der NASA haben Astronomen jetzt die wohl älteste und am weitesten von der Erde entfernte Galaxis entdeckt, die bisher gesichtet wurde: Der Sternenhaufen mit dem prosaischen Katalognamen „MACS0647-JD“ ist 13,3 Milliarden Jahre alt und wurde demnach – nach kosmischen Maßstäben – „kurz nach dem Urknall“ geboren, als das Universum gerade einmal 420 Millionen Jahre alt war. Zudem ist diese Galaxis – ebenfalls wieder nach astronomischen Maßstäben – mit weniger als 600 Lichtjahren* Durchmesser ein regelrechter Winzling und zeigt uns damit wohl eine Kindheitsform von Galaxien. Zum Vergleich: Unsere Milchstraße misst über 100.000 Lichtjahre im Durchmesser.

Warme All-Kulisse kommt von vereinsamten Sternen

Intergalaktischer Raum, 28. Oktober 2012: Seit Jahren rätseln Astrophysiker über den Ursprung einer infraroten Hintergrundstrahlung im All. Kalifornische Forscher sind nun – basierend auf Daten des Weltraumteleskops „Spitzer“ – zu der Meinung gekommen: Diese Wärmestrahlen kommen von einsamen Sternen, die sich in den finsteren Weiten zwischen den Galaxien verirrt haben.

Planck-Forscher spüren „Fressnapf“ für galaktisches Schwarzes Loch auf

Bonn, 18.5.2012: Rein theoretisch sollte es unser Universum in seiner jetztigen Form – strukturiert in Milchenstraßen, Sterne und Planeten – eigentlich nicht geben: Nach dem Urknall hätten sich Materie und Energie eigentlich in alle Seiten gleichmäßig ausdehen sollen ohne jede „Verklumpungen“. Nach gängigen astrophysikalischen Theorien haben sich aber viele Sonnensysteme und Galaxien wahrscheinlich aus rotierenden Aggregationsscheiben aus kosmischem Staub und Gas gebildet, die schließlich durch kleine Anomalien Klumpen bildeten, deren Schwerkraft weitere Materie anzog und schließlich Sonnen und Planeten bildete. Wie diese Aggregationsscheiben aber zu Stande kommen und wie sie verklumpen, ist bis heute nicht sicher geklärt. Forscher des „Max-Planck-Institut für Radioastronomie“ in Bonn haben nun solch eine Aggregationsscheibe gefunden: Im Herzen der Galaxis „NGC 3783“, in deren Zentrum wiederum ein superschweres Schwarzes Loch thront.

Galaxis-Forschung: Uni leiht sich NASA-Raumschiff aus

Washington, 17.5.2012: Die budgetknappe US-Raumfahrtbehörde NASA geht neue Wege, um den Weiterbetrieb ihrer Raumschiffe zu finanzieren: Sie hat nun dem Caltech (California Institute of Technology) ihren Galaxy Evolution Explorer (GALEX) verliehen, damit es weiter in Betrieb bleiben kann. Laut Vertrag wird fortan die Uni den kosmischen Beobachter betreuen. Es handelt sich um den ersten Leihvertrag dieser Art.