Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fraunhofer

Joseph von Fraunhofer. Abb.: FHG

Abb.: FHG

Der Münchner Forscher Joseph von Fraunhofer (1787-1826) war ein Pionier der Feinoptik. Nach ihm ist die Fraunhofer-Gesellschaft mit Hauptsitz in München benannt, die sich auf die anwendungs- und industrienahe Forschung konzentriert. Sie hat derzeit (Stand 2014) rund 22.000 Mitarbeiter in 66 Instituten und Forschungseinrichtungen.

Ein Elektronstrahl-Generator im "Reset"-Neubau für das Fraunhofer-FEP. Foto: Heiko Weckbrodt

Elektronenkanonen für saubere Schiffsdiesel und ertragreiche Solaranlagen

Fraunhofer eröffnet neues Elektronenstrahl-Zentrum in Dresden Dresden, 17. April 2024. Um Saatgut ohne Chemiekeule von Keimen zu befreien, die Energieausbeute von Solaranlagen hochzutreiben und mehr Wasserstoff aus Elektrolyseuren herauszuquetschen, können Elektronenstrahlen und Elektronen-Ionen-Gemische (Plasma) helfen. Einige Fortschritte hat das „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) in Dresden damit bereits erzielt. Nun wollen die Forscher diesen Weg mit – auch im wörtlichen Sinne – mehr Energie weitergehen. Dafür hat Fraunhofer den rund 17 Millionen Euro teuren Campus für „Ressourcenschonende Energietechnologien“ („Reset“) an der Winterbergstraße um ein neues Technikum „E“ wie „Elektronenstrahl-Technologien“ erweitert.

Ein Mitarbeiter bedient die Elektronenstrahl-Anlage Elli300, mit der sich Impfstoffe und andere Flüssigkeiten behandeln lassen. Foto: Jürgen Lösel für das Fraunhofer FEP

Fraunhofer-Elektronenstrahlinstitut FEP forciert Forschung für Wasserstofftech und Chipindustrie

Neues Forschungsgebäude in Dresden-Gruna am Start Dresden, 9. April 2024. Um ihre Forschungen an neuen Technologien für die Mikroelektronik, Wasserstoffwirtschaft und Medizin zu forcieren, haben Sachsens Fraunhofer-Ingenieure ihren „Reset“-Campus für „Ressourcenschonende Energietechnologien“ in Dresden-Gruna ausgebaut: Mitte April 2024 will das „Fraunhofer-Institut für organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) ein neues Forschungs- und Laborgebäude der Winterbergstraße offiziell einweihen. Das geht aus einer FEP-Mitteilung hervor.

Mit den "SMMS"-Minispektrometern aus Dresden lassen sich Lebensmittel, Textilien und andere organisch basierte Dinge berührungslos analysieren. Foto: Fraunhofer-IPMS

Photoniker aus Dresden zeigen neue Generation von Mini-Spektrometern

Kleine Scanner aus dem Fraunhofer-Institut IPMS untersuchen berührungslos Lebensmittel, Textilien und Medizin Dresden, 6. April 2024. Wer im Supermarkt überprüfen will, ob ein Apfel innerlich so lecker ist wie er von draußen wirkt, könnte das in Zukunft vielleicht mit dem Handy binnen Sekunden durch bloßes „Draufhalten“ genau ausmessen. Ermöglichen sollen das winzige Spektrometer-Chips in den Smartphones, die dann ähnlich funktionieren wie die „Trikorder“ im TV-Raumschiff „Enterprise“. Noch sind diese Chips etwas zu groß und zu teuer – doch sie nähern sich immer mehr den Zielgrößen für den Masseneinsatz in Mobiltelefonen.

. In der neu entwickelten Technologie wird die Struktur der Bipolarplatte durch ein Walzenpaar geprägt. Foto: Fraunhofer IWU

Sächsische Walze soll Wasserstoff-Antriebe billiger machen

Fraunhofer-Umforminstitut IWU und Profiroll wollen mit neuer Maschine Kosten für Bipolarplatten halbieren Chemnitz, 2. April 2024. Damit Wasserstoff-Antriebe für Laster, Flugzeuge und Schiffe billiger werden, haben sächsische Ingenieure aus Chemnitz und Bad Düben eine neue Walz-Prägemaschine entwickelt, mit der sich eine wichtige Kernkomponente für Brennstoffzellen und Elektrolyseure schneller und preiswerter als bisher herstellen lässt: Die „BPP-Flexroll“ soll Bipolarplatten (BPP) künftig ähnlich wie beim Zeitungsdruck im Rollenverfahren produzieren, statt sie einzeln zu prägen. Dies soll die Herstellungskosten für die Bipolarplatten halbieren. Das hat das „Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik“ (IWU) Chemnitz mitgeteilt, das die neuartige Anlage gemeinsam mit der Firma „Profiroll Technologies“ aus dem sächsischen Bad Düben entwickelt hat.

Das "Lawave" von Fraunhofer Dresden analysiert Beschichtungen, indem es per Laser Schallwellen über Oberflächen sendet. Foto: Jürgen Jeibmann für das Fraunhofer IWS

Der Klang der idealen Feinstaub-Schutzschicht

Fraunhofer Dresden transferiert mit „Lawave“ die lasergestützte Schall-Analyse von Oberflächen in die Industriepraxis Dresden, 29. März 2024. Laser können kleine Schallwellen auf Chip-Scheiben und Autobauteilen auslösen. Diese Oberflächen-Schallwellen lassen sich dann auslesen, um die Oberflächengüte und Beschichtungsqualität der untersuchten Bauteile ohne Beschädigung zu analysieren. In der Forschung und in einigen Industrie-Laboren ist diese Laser-induzierte Oberflächenwellen-Spektroskopie eine erprobte Messtechnologie. Nun steht der Schritt in die breite industrielle Praxis an. Mit dem „Lawave“ stellt das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) aus Dresden im April auf der internationalen Qualitätssicherungs-Fachmesse „Control“ ein neues, bedienungsfreundliches Gerät vor, das diesen Durchbruch in der Praxis möglich macht.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

Sachsen ringt trotz Malaga-Entscheidung weiter um Imec-Chipforschung in Dresden

Wirtschaftsminister Dulig sieht noch Chancen für Außenstelle des Mikroelektronik-Großforschungszentrums Dresden/Malaga, 18. März 2024. Sachsen versucht trotz der jüngsten Imec-Entscheidung für eine Forschungsfabrik im andalusischen Malaga weiter, das belgische Halbleiter-Forschungszentrum zu einer ähnlichen Investition auch in Dresden zu überreden. Das hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf Oiger-Anfrage während einer Bilanz-Pressekonferenz der Wirtschaftsförderung Sachsen erklärt. „Ja, wir sehen dafür noch Chancen“, betonte er.

Logo für das Condor-Projekt. Visualisierung: Condor, IPMS, MSP

Fraunhofer Dresden arbeitet an Kryo-Elektronik für kühle Quantencomputer

Supraleit-Forschungsprojekt „Condor“ gemeinsam mit Hallenser Planck-Forschern gestartet Dresden/Halle, 17. März 2024. Fraunhofer Dresden und Planck-Forscher aus Halle wollen die Massenproduktion von Kryo-Elektronik vorbereiten, die bei sehr tiefen Temperaturen im Weltall oder in Quantencomputern. Dafür haben das „Center Nanoelectronic Technologies“ (CNT) in Sachsen und das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik (MPI-MSP) in Sachsen-Anhalt nun ein gemeinsames Projekt gestartet: Gemeinsam wollen sie „Superconducting spintronic devices for cryogenic electronics“ (Codename: Condor) entwickeln, die bei Temperaturen nahe am absoluten Nullpunkt jeden Stromwiderstand aufgeben – und dann als supraleitende Speicher und Logikbausteine einsetzbar sind. Das haben das CNT-Mutterinstitut für photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden und das MSP mitgeteilt.

Über Jahrzehnte hinweg hat das Fraunhofer-Keramikinstitut in Sachsen und Thüringen Materialien, den Aufbau und die automatisierte Produktion von Hochtemperatur-Elektrolyseuren und -Brennstoffzellen erforscht. Nun wollen die Ingenieure die Wasserstoff-Anlagen gemeinsam mit Thyssen erst in die Kleinserie und dann in die Massenproduktion überführen. Foto: Fraunhofer-IKTS

Fraunhofer und Thyssenkrupp bauen Pilotlinie für heiße Wasserspalter in Thüringen

Neue Hochtemperatur-Elektrolyseure basieren auf Forschungen des Dresdner Keramikinstituts IKTS Arnstadt/Dresden, 13. März 2024. Nach jahrzehntelanger Entwicklung will das Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS aus Dresden nun seine Hochtemperatur-Elektrolyseure gemeinsam mit Thyssenkrupp Nucera in die Serienproduktion transferieren. Dabei handelt es sich um keramikbasierte Anlagen, die Wasser unter Stromeinsatz und bei sehr hohen Temperaturen von fast 1000 Grad in Sauerstoff sowie den Energieträger Wasserstoff aufspalten. Dies Reaktorstapel („Stacks“) dieser „SOEC“-Elektrolyseure wollen beide Partner nun im Thüringischen Arnstadt ab dem ersten Quartal 2025 probefertigen. Das haben das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und die Thyssen-Tochter heute mitgeteilt.

Mikrodisplay aus organischen Leuchtdioden (Oled) mit Ansteuer-Leiterplatte ("Backplane") und einer Kaffeebohne für den Größenvergleich. Abb.: Claudia Jacquemin via Fraunhofer-FEP Dresden

Fraunhofer konzentriert Mikrobildschirm-Forschung im Photonik-Institut Dresden

Organische Elektronikentwicklung kehrt teilweise vom FEP ins IPMS zurück Dresden, 11. März 2024. Jahrelang haben zwei Dresdner Fraunhofer-Institute neue Mikrobildschirme für Datenbrillen, Motorrad-Helme und andere Geräte parallel entwickelt. Das ändert sich nun: Das Photonikinstitut IPMS übernimmt rückwirkend zum Jahresanfang 2024 das Geschäftsfeld „Mikrodisplays & Sensorik“ vom Fraunhofer-Institut für organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP). Das haben das IPMS und das FEP mitgeteilt.

So ähnlich könnte das wasserstoff-betankte Brennstoffzellen-Motorrad "Hydrocycle" aus Sachsen und Tschechien aussehen. Visualisierung: Adobe Firefly (KI-generiert)

Sachsen und Tschechen entwickeln Brennstoffzellen-Motorrad

Wasserstoff-betanktes „Hydrocycle“ soll Ende 2025 fahrbereit sein Chemnitz/Prag, 1. Februar 2024. Um zu beweisen, dass umweltfreundliches Mororradfahren auch ohne ständige Kompromisse möglich ist, wollen Sachsen und Tschechien gemeinsam ein wasserstoff-betanktes Brennstoffzellen-Krad entwickeln. Das „Hydrocycle“ soll abgasfrei wie ein Stromer unterwegs sein, aber auf deutlich mehr Reichweite und viel kürzere Tankzeiten als ein akku-elektrisches Fahrzeug kommen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) aus Chemnitz angekündigt, das Teile des Antriebsstranges für das neue H2-Krad konstruieren wird.

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Fraunhofer baut Chip-Forschungszentrum Ceasax in Dresden aus

Neubau soll Platz für Zukunftsprojekte mit Sachsens Halbleiterindustrie schaffen Dresden, 31. Januar 2024. Kaum eröffnet, baut Fraunhofer sein noch junges Mikroelektronik-Forschungszentrum „Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony“ (Ceasax) im Dresdner Norden auch schon wieder aus. Der Erweiterungsbau An der Bartlake – in Sichtnähe zu Bosch, dem Chipmaskenzentrum AMTC und dem Baugrund für die kommenden TSMC-Chipfabrik – ist bereits rohbaufertig. Das Zusatz-Gebäude soll die Forscher für neue Projekte gemeinsam mit der expandierenden sächsischen Halbleiter-Industrie wappnen.

Blick in die Berliner Straße in der Innenstadt von Görlitz. Foto: M. Schröder für das IÖR

Wandel zur Wissenschaftsstadt: Wird Görlitz zur Großstadt im Kleinen?

Leibniz-Analyse: Um attraktiver für Zuzügler zu werden, sollte die Stadt internationaler und autoärmer werden Görlitz/Dresden, 31. Januar 2024. Das sächsische Görlitz profiliert sich derzeit zu einem auch überregional wichtigen Standort der Wissenschaften und neuen Technologien: Das Helmholtz-Zentrum „Casus“ hat sich bereits angesiedelt, das Deutsche Großforschungszentrum für Astrophysik kommt, während Fraunhofer und Siemens einen Campus der Wasserstofftechnologien aufbauen. Auch Senckenberg baut seine Präsenz in der „Europastadt“ an der Grenze zu Polen aus. Tatsächlich hat Görlitz das Potenzial, ausreichend Spitzenfachkräfte aus dem In- und Ausland dafür aufzunehmen, hat eine Analyse des Dresdner „Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung“ (IÖR) ergeben. Allerdings müsse die Stadt in einigen Punkten nachbessern, um für kosmopolitische Großstädter attraktiver zu werden.

Mit Hyperspektral-Kameras lässt sich beispielsweise bereits die Oberflächenqualität von Chip-Scheiben analysieren. Doch weitere Anwendungsfälle nahen. Foto: Fraunhofer-IWS

Hyperaugen überwachsen künftig Salatwuchs in urbanen Agrarfabriken

Fraunhofer Sachsen will mit 12 Partnern KI und Hyperspektral-Technologie verheiraten Zwickau/Dresden, 29. Januar 2024. Hyperspektral-Augen sollen künftig in der vertikalen Landwirtschaft, beim autonomen Fahren und in Überwachungs-Drohnen helfen. Denn die Nachfolger der ostdeutschen Multispektral-Kameras für Kosmonauten können heute selbst aus der Ferne beispielsweise recht genau ermitteln, welche Schätze noch in alten Bergbau-Halden schlummern oder ob die Salatpflanze im urbanen Gemüsezucht-Regal etwa mehr Dünger braucht. Um die Vorteile dieser Technologie künftig viel breiter als bisher praktisch nutzbar zu machen, haben das „Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik“ (IWS) in Dresden und dessen „Anwendungszentrum für Optische Messtechnik und Oberflächentechnologien“ (Azom) in Zwickau nun das Konsortium „Hyperimage“ geschmiedet.

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hoffnungssignale für paneuropäische Chip-Pilotlinie

Dresdner Institutsleiter Lakner ist optimistisch, dass Bundeszuschüsse für 850 Millionen Euro teures Projekt doch noch fließen Dresden, 22. Januar 2024. Die von Fraunhofer, Imec und Leti geplante „Paneuropäische Pilotlinie“ für neuartige Mikroelektronik wird trotz der Haushaltsprobleme der Bundesampel kommen – das hat Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden eingeschätzt. „Ich bin optimistisch, dass Bund und Land auf deutscher Seite das Projekt kofinanzieren“, erklärte er auf Oiger-Anfrage. „Ende Februar reichen wir die Anträge offiziell ein.“

Forscher und Forscherinnen vom Fraunhofer-Institut IWS in Dresden arbeiten an neuen Elektroden-Materialien für Festkörper-Akkus, die Elektroautos mehr Reichweite spendieren sollen. Foto: ronaldbonss.com für das Fraunhofer IWS

Nanotech für Elektroautos mit mehr Reichweite

Fraunhofer Dresden will mit drei Partner-Unis neue Siliziumnitrid-Anoden für energiereiche Festkörper-Akkus entwickeln Dresden, 12. Januar 2024. Nanoteilchen aus einer Verbindung von Silizium und Stickstoff sollen künftig besonders sichere und energiereiche Akkus ermöglichen – und damit letztlich Elektroautos mit Reichweiten jenseits von 700 Kilometern: Die ungeordneten – also „amorphen“ – Partikel könnten unter anderem für stabile Energiespeicher-Anoden mit langer Lebensdauer sorgen. Auf ein entsprechendes Entwicklungsvorhaben gemeinsam mit drei Universitäten hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) Dresden hingewiesen, das an der Entwicklung der neuen Anoden maßgeblich beteiligt ist.