Dresdner Informatik-Professor Thorsten Strufe im Interview: Wie das Internet die Eigengesetze des Populärkunst-Marktes verändert Wenn Youtuber heute ihre Videos im Internet publizieren, erlauben sie in aller Regel nicht nur deren Weiterverbreitung, sondern hoffen sogar darauf, dass sie geteilt, kopiert, vielleicht sogar von anderen Netznutzer adaptiert oder verändert werden. Mehr und mehr stellt sich auch für andere Genres die Frage, ob Begriffe wie „Original“, „Kopie“ und „Fälschung“ aus dem klassischen Kunstmarkt im Internetzeitalter noch anwendbar sind. Für die Serie „TU-Experten befragt“ hat Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt darüber mit Professor Thorsten Strufe diskutiert, der an der Informatik-Fakultät den Lehrstuhl für Datenschutz und Datensicherheit leitet und seit Jahren auch die Entwicklungen in sogenannten „Sozialer Netzwerke“ erforscht. Wie scharf können wir im Netz zwischen Original, Kopie und Fälschung überhaupt noch unterscheiden? Prof. Thorsten Strufe: Nehmen wir zum Beispiel den Mashup-Trend im Netz: Da nimmt sich einer Teile aus einem Werbeclip, aus einem Youtube-Video und einem Film und schnipselt die zusammen, legt andere Töne oder Dialoge darunter. Und der nächste greift sich das und fügt noch diesen Effekt oder jenen Sound …