Alle Artikel mit dem Schlagwort: Erotik

Laviu-Gründerin Julia Ryssel zeigt eines der neuen Liebesspielzeuge aus intelligenten Materialien. Foto. Heiko Weckbrodt

Höhepunkt durch Hochtechnologien

Pulsende Dildos: Junge Dresdner Firma baut mit Materialien aus der Raumfahrt Liebesspielzeuge Dresden, 4. November 2016. Wenn sich der Liebhaber bewegt wie ein Elektromotor und brummt wie eine Rüttelplatte auf der Baustelle, passt was nicht, ist die erotiktötende Ernüchterung nicht weit. Das muss nicht sein, fanden die Ingenieurin Julia Ryssel und der Designer Martin Cirillo-Schmidt. Sie gründeten am Körnerplatz mit Blick auf das Blaue Wunder in Dresden die Firma Laviu und konstruierten mit intelligenten Supermaterialien den „Laviu One“, das „erste lautlose, pulsierende Love Toy der Welt“, wie Ryssel es formuliert, um derbere Bezeichnungen zu meiden. Profaner ausgedrückt: einen Hochtechnologie-Dildo, der geräuschlos seine Form ändert, wenn sich frau mit ihm vergnügt. Der soll sich im geräuschlosen Einsatz ähnlich „zart und natürlich“ anfühlen wie die Ausrüstung eines menschlichen Liebhabers, verspricht die Ingenieurin.

Ist ihr Spiel intensiv genug, der Schmerz glaubhaft genug? Anaïs (Aurélie Houguenade) scheut auch vor drastischen Versuchen nicht zurück, um ganz und gar mit ihrer Rolle zu verschmelzen. Regisseur Maurice (Jean-Marie Galey) jagt sie immer weiter auf diesem ruinösen Kurs. Foto: Neue Pierrot le Fou

DVD „4:48“: Leben und Rolle verschwimmen

Nackt und schmerzvoll: Anaïs wird auf der Bühne eins mit suizidaler Dramatikerin Die blutjunge französische Schauspielerin Anaïs (Aurélie Houguenade) hat ein klares Ziel vor Augen und diesem Ziel ordnet sie schließlich ihr ganzes Privatleben unter: Sie will die Hauptrolle in Psychose 4:48“. Der lange, schmerzvolle Monolog der Dramatikerin Sarah Kane über Einsamkeit und Verzweiflung, der im Suizid gipfelt, fordert sie ganz und gar. Aufgepeitscht vom alternden (und ein wenig lüsternen) Regisseur (Jean-Marie Galey) steigert sich Anaïs immer mehr in die Rolle hinein, entblößt sich in jedem Sinne vor Regisseur und Publikum…

Abb.: Kunstkeller Dresden / Una Shamaa

24 Stunden im erotischen Tanz-Zeitraffer

Schlüsselloch-Performance von Una Shamaa im Kunstkeller Dresden Dresden, 6. September 2015. Die alltäglichen Verrichtungen eines Tages, „24 Stunden im Zeitraffer“, komprimiert die brasilianische Tänzerin Una Shamaa am 11. September 2015, 20.30 Uhr, in einer tänzerisch-erotischen Performance im „Kunstkeller Dresden“. Una Shamaa visualisiere dabei, „was wir uns nicht einmal eingestehen, wenn wir allen zwischen vier Wänden sind“, kündigte Galerist Volkmar Fritzsche an.

Die frivole Liebe heißt dieser Kupferstich aus der Zeit der Madame Pompadour. (Weiter unten im Beitrag ist auch ein P18-Bild zu sehen - nix für Kinder). Repro: Peter Weckbrodt

Wollust in der Burg

Oigers Wochenend-Tipp führt uns zu Erotica nach Stolpen Dresden, 24. Juli 2015. Wird das jetzt ein pornografischer Trip? Geht’s auf Suche nach etwas richtig Gepfefferten? Nichts von all dem, wir bleiben ganz anständig, sind aber auch ein wenig neugierig darauf, was uns in einer neuen Sonderausstellung in der Kornkammer der Burg Stolpen östlich von Dresden an Köstlichem geboten wird.

Experimentalfilm „Amer“: Tod und Fleischeslust visuell brillant inszeniert

Eine Inhaltsangabe, ja selbst eine Genre-Angabe zu „Amer“ ist schwierig, um nicht zu sagen: müßig. Die französisch-belgische Koproduktion von Hélène Cattet und Bruno Forzani wirkt über weite Strecken wie eine Kreuzung aus einem frühen David-Lynch-Experiment und einer Videoinstallation. Gesprochen wird kaum ein Dutzend Sätze in dem anderthalbstündigen, oft recht verstörenden Film. Visuell-formal ist „Amer“ eine Klasse für sich: Wie hier mit Farben, Tönen, Bildfetzen und Details gearbeitet wird, um Sinneslust und Abscheu zu materialisieren, sieht man sonst nur selten. Manches erinnert ein wenig an die fleischliche Kameraführung in der ersten „Dexter“-Staffel, „Amer“ geht aber weit darüber hinaus.

Filmkritik: Shortbus – Erotikfilm, Porno oder Drama?

Immer wieder kommt es zu unerklärlichen kurzen Stromschwankungen in New York. Die örtlichen Behörden sind ratlos und keiner der Besucher des Clubs „Shortbus“ weiß, warum dies so ist. Und dabei sind die Zusammenhänge alles andere als verdeckt, denn Sofia sucht intensiv nach ihrem Orgasmus. Eigentlich könnte die Story aus der Feder von Woody Allen stammen, doch die erotischen Szenen in diesem Film sprengen eindeutig die Machart des Altmeisters.