Alle Artikel mit dem Schlagwort: Da Vinci

Stefanie Speidel ist Professorin für „Translationale Chirurgische Onkologie“ am "Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen" (NCT) Dresden. Die Informatikerin entwickelt intelligente Assistenzsystemefür die Krebschirurgie. Foto: André Wirsig für das NCT

Kollege Roboter kennt im OP kein Zittern

In einem neuen Experimental-Operationssaal auf dem Uniklinik-Campus loten Dresdner Ärzte und Ingenieure die digitale Zukunft der Chirurgie aus Dresden, 4. August 2020. Nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Medizin spielen Roboter, künstliche Intelligenz und erweiterte Realitäten (AR) eine wachsende Rolle. Wie die künstlichen Kollegen künftig Chirurgen bei komplizierten Eingriffen unterstützen können, probieren nun Dresdner Ingenieure und Ärzte gemeinsam im „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) und am „Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für digitale Gesundheit“ (EKFZ) in Dresden aus. „Wir lernen hier den Roboter als Assistenten an“, sagt Prof. Stefanie Speidel, die auf derartige Systeme spezialisiert ist.

Ein Nachbau von Da Vincis Kampf-Panzer mit 18 Kanonen und Pedalantrieb. Foto: Heiko Weckbrodt

Da Vinci: Mit Anfang 20 ein Superstar

Neue Doppelausstellung in der Zeitenströmung Dresden über Universalgenie Da Vinci und über das Bernsteinzimmer Dresden, 1. April 2016. Nach dem alten Ägypten rückt die „Zeitenströmung“ im Dresdner Norden nun in einer Doppelausstellung die Renaissance und den Barock in den Fokus: In den alten Industriehallen öffnet morgen einerseits die Sonderschau „Da Vinci – seine Bilder, sein Leben, seine Maschinen“, die sich auch für Kinder interessant ist, da sie dort an zahlreichen Da-Vinci-Nachbauten auch herumkurbeln, ziehen und herumprobieren dürfen und sollen. Gleich nebenan lockt derweil die „Faszination & Mythos Bernsteinzimmer“. Beide Ausstellungen sind bis Ende Juli geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit 70.000 bis 80.000 Besuchern.

Ein Ko-Chirurg sitzt während der OP die ganze Zeit am Patienten und beim Roboter, um dort einzugreifen, wo der Roboter an seine Grenzen stößt. Foto: Heiko Weckbrodt

„Der Roboter macht hier gar nichts selbstständig“

Die Fortschritte der Mikroelektronik machen hochpräzise Eingriffe möglich, bei denen der Arzt bis zu sechs Roboterarme fernsteuert – seit 2006 setzt auch das Uniklinikum Dresden solche OP-Roboter ein Dresden. Der OP-Saal ist angenehm temperiert, vom heißen, hellen Sommertag draußen dringt kaum etwas durch die Fenster hinein. Kleine Scheinwerfer leuchten Tische mit blitzenden Instrumenten und Geräte mit bunten Anzeigen aus. Das Innere eines pochenden rosa Brustkorbs füllt einen großen Flachbildschirm in Augenhöhe aus. Doch die sieben Männer und Frauen in ihren blauen Kitteln haben kaum einen Blick dafür, schauen konzentriert auf Sinuskurven – und den übermannshohen Roboter in der Mitte des Saals, der mit seinen sechs Armen über dem OP-Tisch thront. „Saugen!“, befiehlt eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie kommt von Professor Jürgen Weitz und der sitzt ganz hinten in der Ecke. Er hat sich über die Sichtfenster eines Terminals gebeugt. „Die Falte bitte etwas zur Seite drehen!“ Ein zweiter Chirurg direkt neben dem OP-Tisch greift zu seinen Instrumenten, hilft dort aus, wo der Roboter nicht so richtig herankommt. Auf dem Monitor erscheint ein Greifer, der …