Alle Artikel mit dem Schlagwort: Commodore

Heimcomputer von Commodore. Foto: Heiko Weckbrodt

IF Vergangenheit$ = „Basic“ THEN GOTO Gottkomplex?

Olde Hansen untersucht in „Von BASIC zur IT-Crowd“ die Nachwirkungen der Heimcomputer-Ära in Ost und West Haben Heimcomputer und die darin integrierte Anfänger-Programmiersprache „Basic“ den Boden für die digitale Transformation bereitet, die wir jetzt gerade beschleunigt beobachten? Oder vertiefte womöglich der – gerade in der DDR – sehr selektive Zugang zu Heimcomputern eher die „digitale Kluft“, von der später so oft die Rede waren? War der Heimcomputer doch nur ein Spielzeug für dilettantische Digital-Heimwerker oder waren die Basic-Auskenner der 1980er die Hacker-Könige der Nuller Jahre? Mit diesen und verwandten Fragen setzt sich der Berliner Historiker und Programmierer Olde Hansen in seinem neuen Buch „Von BASIC zur IT-Crowd. Eine kleine Geschichte des Programmierens mit BASIC in Deutschland“ auseinander, das er nun im Eigenverlag veröffentlicht hat.

Prügelspiele wie "The Way of the exploding fist" hatten eine breite Fan-Gemeinde in der Heimcomputerszene. CSW-Verlag

Bildband „Mission 64“: „Wie eine Maschine aus der Enterprise“

Reich illustriertes Spiele-Buch unternimmt eine Zeitreise zurück in eine am C64-Heimcomputer vergeudete Jugend Ein faszinierend nostalgisches Sammlerstück für alle Commodore-Jünger haben die Autoren Peter Otto, Mathias Mertens und Enno Coners mit dem reich bebilderten Band „Mission 64“ vorgestellt: Sie erzählen darin, wie man einfach süchtig nach dem Heimcomputer werden konnte – und stellen insgesamt 113 Klassiker unter den C64-Spielen vor.

Der C65-Prototyp mit Disketten-Laufwerk und RAM-Erweiterung. Foto: Enno Coners

Rarität der Heimcomputer-Ära: C65 aufgetaucht

Commodore wollte neues Zugpferd nach dem C64 entwickeln – setzte aber letztlich auf den „Amiga“ Winnenden, 31. Oktober 2017. Eine echte Rarität der Computer-Geschichte versteigert jetzt der Nerdkrimi-Verleger Enno Coners im Online-Auktionshaus „eBay“: einen C65. Den hatte Commodore ursprünglich als Nachfolger seines sehr erfolgreichen Heimcomputers C 64 konzipiert, die Entwicklung dann aber zugunsten des „Amiga“ eingestellt. „Ich wollte den C65 Mitte der 90er unbedingt haben“, erinnert sich Coners. „Damals zum Arbeiten, weil er zwei Soundchips hat. Habe damals gerne Musik auf dem C64 gemacht.“

Constantin Gillies. Foto: CSW-Verlag

4. „Extraleben“ für die Ober-Nerds

Im Verschwörungskrimi „Extraleben IV – Retroland“ müssen die Retrotechnik-Experten Nick und Kee im 80er-Themenpark eine Uralt-Disk des US-Militärs retten Smartphone-Zombies, Rauchverbote und Tempolimits? Im Freizeitpark „Retroland“ gibt es all dies nicht: Irgendwo auf dem Balkan haben findige Unternehmer für Hardcore-Nostalgiker und Heimcomputer-Fans die Welt der 1980er Jahre nachgebaut: Die Frauen tragen Schulterpolster, politische Korrektheit ist ein Fremdwort, überall stehen Daddel-Automaten mit Videospiel-Klassikern, ein Mietwagen-Büro verleiht die Super-Sportwagen der 80er-Jahre-Fernsehserien – dafür gibt es ganz zeitgemäß nirgends Handy-Empfang.

Abb.: Indiegogo

Videospiel-Pionier will C64-Spielemusik neu auflegen

Jeroen Tel sammelt Geld im Internetschwarm für Remake-Album Internet, 23. Juli 2015. Als Teenager komponierte Jeroen Tel in den 1980er und frühen 90er Jahren die Musik für Heimcomputer-Videospiele wie Cybernoid, Myth oder Robocop 3. Nun, ein Vierteljahrhundert später, will der Holländer die legendären Klänge aus dem Commodore 64 reanimieren und als aufgepeppte Remakes in einem Musikalbum „Jeroen Tel – Tel Me More“ veröffentlichen. Um die Neuproduktion zu finanzieren, hat er eine Crowdfunding-Kampagne beim Portal „Indiegogo“ gestartet. Inzwischen hat er bereits die Hälfte der benötigten knapp 39.000 Dollar von seinen Fans im Internetschwarm eingesammelt.

Retro-Computerspielturnier holt Sonic & Co. aus der Versenkung

Ahlen, 19. Januar 2014: Frank Niggemann aus NRW will am 26. Januar den Geist der Heimcomputer-Ära wieder heraufbeschwören: An diesem Tag veranstaltet er in Ahlen ein „Retro-Computerspiel-Turnier“, in dem sich Commodore-Jünger und andere in die Jahre gekommene Nerds in Spielen wie „Turrican“, Sonic“ und „Space Invaders“ messen – an die 100 Retro-Titel stehen zur Wahl.

Buch „Extraleben III“: Ewiggestrige Nerds im Endmonsterkampf

Nerdkrimi-Guru Constantin Gillies schickt die ewiggestrigen Computerfreaks Kee und Nick in den Endmonster-Kampf: In „Extraleben III – Endboss“ stolpern die beiden Möchtegern-Helden – mittlerweile unentbehrliche Retro-Analytiker der mysteriösen „Datacorp“ – in die Verschwörungen von ultrageheimen US-Geheimdiensten und Maulwürfen innerhalb der Datacorp. Im Wettlauf gegen die Zeit müssen sie ein museumsreifes Daten-Band entschlüsseln – natürlich, um die Welt und ihre eigenen Kragen zu retten.

Heimcomputer feiert Geburtstag

Albuquerque, 19.12.2011: Er hat eine ganze Generation junger Tüftler geprägt und den Siegeszug der Rechentechnik im Massenmarkt eingeleitet: Der Heimcomputer, und heute feiert er Geburtstag. Denn am 19. Dezember 1974 brachte die US-Firma „Micro Instrumentation and Telemetry Systems“ (MITS) aus Albuquerque den „Altair 8800“ auf den Markt, der heute als der erste „Home Computer“ (HC) betrachtet wird. Deutsche Heimcomputer folgten erst später, die ersten DDR-Heimcomputerbausätze wie der LC 80 zum Beispiel ab 1982.

Enno Coners editiert Bücher für die „Generation Heimcomputer“

Vom Diätkoch zum Verleger Winnenden, 23.9.2011: Eigentlich hat er mal Koch gelernt, später sattelte er zum Kaufmann um, vor fünf Jahren machte er dann sein Hobby zum Beruf: Enno Coners, Jahrgang 1971, gründete Anfang 2006 den CSW-Verlag in Winnenden bei Stuttgart und bringt seitdem Nerd*-Krimis, Alltagsgeschichten von Videospielhändlern und andere Bücher von und für die „Generation Heimcomputer“ heraus. Sein bisher erfolgreiches Buch – „Extraleben“ – erscheint im Oktober auch als Hörbuch. Heiko Weckbrodt hat Coners ausgefragt, wie man zu so einem „Job“ kommt, ob man davon leben kann und was ihn als Verleger bewegt.