Alle Artikel mit dem Schlagwort: Chipindustrie

Blick in das 300-mm-Fabrikmodul von Infineon Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Minister: Chips aus Sachsen machen EU krisenfester

Seit DDR-Zeiten gewachsenes Ökosystem und langfristige Fachkräfte-Ausbildung generieren selbstverstärkende Wachstumsimpulse Dresden/Freiberg/Moritzburg, 28. März 2024. Fähige Ingenieure und andere hochqualifizierte Fachkräfte waren und sind einer der Schlüsselfaktoren für das starke Mikroelektronik-Ökosystem, das sich seit DDR-Zeiten im Dreieck Dresden-Freiberg-Chemnitz gebildet hat. Und dieses Netz aus technologie-orientierten Forschungseinrichtungen, Halbleiterwerken, Zulieferern und Gerätebauern ist wiederum mitverantwortlich dafür, dass das heutige „Silicon Saxony“ immer neue Chipfabrik-Ansiedlungen wie jüngst wie die von TSMC anzieht oder Ausbau-Entscheidungen wie die von Infineon auslöst. Wichtig ist es nun dafür zu sorgen, dass der Zufluss fähiger Menschen in die sächsische Halbleiter-Industrie nicht versiegt. Das hat sich während einer Mikroelektronik-Tour des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig (SPD) deutlich gezeigt.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (links) und Thomas Horn, der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsförderer wollen mehr Chip-Zulieferer aus Taiwan nach Sachsen lotsen

Durchmischte Bilanz: Mit TSMC & Co. landete Freistaat große Coups – doch die Exportkraft sinkt Dresden, 18. März 2024. Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) will sich in nächster Zeit unter anderem darauf konzentrieren, taiwanesische Mikroelektronik-Zulieferer im Großraum Dresden anzusiedeln, die Robotik-, Automatisierungs- und Softwarebranche im Freistaat stärken und neue Handelspartner jenseits von EU und China auch für kleinere und mittlere Unternehmen aus Sachsen zu finden. Das haben Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und WFS-Chef Thomas Horn heute in Dresden angekündigt. Zudem werde sich das Ministerium um mehr Arbeits- und Fachkräfte bemühen sowie die Digitalisierung und De-Karbonisierung der regionalen Wirtschaft unterstützen.

Die Europäer wollen mit einem digitalen, programmierbaren Euro auf Blockchain-Basis zum Beispiel dem Facebook-Geld Diem alias Libra, aber auch dem digitalen Yuan und Bitcoin Paroli bieten. Foto: Heiko Weckbrodt

Silicon Saxony: EU-Pläne für Chipindustrie sind „utopisch“

Brüssel will mit 43 Milliarden € Europas Mikroelektronik bis 2030 auf 20 % Marktanteil hieven – doch andere investieren weit mehr Dresden, 5. Februar 2024. Als „utopisch“ hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Mikroelektronik-Verband „Silicon Saxony“ die EU-Pläne bezeichnet, den Weltmarkt-Anteil der europäischen Halbleiter-Industrie bis 2030 auf rund 20 Prozent zu steigern.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Nun offiziell: TSMC baut Mega-Chipfabrik in Dresden

Taiwans Primus tut sich für 10 Milliarden Euro teures Werk mit Infineon, Bosch und NXP zusammen Dresden/Hsinchu, 8. August 2023. Nun ist es offiziell: TSMC baut gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP eine zehn Milliarden Euro teure Mega-Fab in Dresden. In dem Halbleiterwerk sollen rund 2000 Beschäftigte vor allem hochmoderne Schaltkreise für die Automobilbranche und weitere Industriezweige bauen. Das hat TSMC heute im taiwanesischen Hsinchu angekündigt und damit nun endlich seit Monaten kursierende Gerüchte bestätigt.

300-mm-Wafer aus der Bosch-Chipfabrik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Bosch Dresden: Wir zahlen schon Inflationsausgleich per Gehaltsplus

IG Metall will heute vor dem Chipwerk für Einmalzahlung demonstrieren Dresden, 13. Juni 2023. Im Konflikt mit der IG Metall um einen Inflationsausgleich hat Bosch Dresden betont, dass für die Belegschaft des Dresdner Chipwerkes 2023 bereits eine Gehaltserhöhung in Kraft getreten sei. Das hat Werkleiter Christian Koitzsch in Reaktion auf einen Demo-Aufruf der Gewerkschaftler unterstrichen. Diese Lösung sei nachhaltiger als die geforderte Einmalzahlung.

Der schwedisch-sächsische Halbleiterexperte und Chemiker Jonas Sundqvist reist mit seiner Familie gern und oft. Auf seiner persönlichen Weltkarte zeigt er, wo er besonders gern ist. Foto: Heiko Weckbrodt

Ein Schwede in Sachsen: „In Deutschland steht immer gleich der Weltuntergang bevor“

Seit fast zwei Dekaden lebt der Mikroelektroniker Jonas Sundqvist in Dresden – und hat sich sogar an die direkte Art der Sachsen gewöhnt Ein Leben im Zeichen von Chips, Stollen und Klassik-Volvos: Jonas Sundqvist wurde 1974 Jonas Sundqvist in Helsinki als „Schwedenfinne“ geboren, wuchs als Schwede in Schweden auf und promovierte dort als Chemiker in Uppsala. 2003 folgte er dem Ruf von Infineon und zog nach Dresden um. Seither lebt er – mit Unterbrechungen – in Sachsen und arbeitete in der Mikroelektronik, unter anderem für Infineon, Qimonda und Fraunhofer. Inzwischen hat er mit „Alixlabs“ ein eigenes Halbleiter-Unternehmen in Lund gegründet, das er von Dresden aus leitet. Oiger-Reporter Heiko Weckbrodt hat ihn in der inoffiziellen „Schweden-Siedlung“ nahe am Wachwitzer Fernsehturm besucht und ihn ausgefragt, wie er das Leben hier im Vergleich zu seiner Heimat empfindet, was er an den Sachsen mag und was nicht – und warum er immer wieder hierher zurückgekehrt ist. Auf Facebook postest Du gerne Bilder von Deinem Uralt-Volvo, der aussieht, als ob er für die Ewigkeit gebaut wurde. Ein Bekenntnis zu Deiner …

Bernd Junghans. Foto: privat

Jablonski-Medaille für Dresdner Elektronikexperten Bernd Junghans

  Leibniz-Sozietät würdigt Verdienste des Megabitchip-Entwicklers um Mikroelektronik und Halbleiterphysik Dresden/Berlin, 24. November 2021. Für seine Verdienste um die ostdeutsche Mikroelektronik, seine wissenschaftlichen Beiträge zur Halbleiterphysik und seine Tätigkeit für das Leibniz-Instituts für Interdisziplinäre Studien in Berlin bekommt der Dresdner Unternehmer und Halbleiterexperte Prof. Bernd Junghans die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille. Das hat die Präsidentin Prof. Gerda Haßler von der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin mitgeteilt.

Foto: NXP

Europas Mikroelektronik-Anteil sinkt weiter

IDTechEx: China holt weiter auf Scottsdale, 18. Juli 2021. Der Weltmarktanteil der europäischen Mikroelektronik ist weiter gesunken: Lag er vor einer Dekade noch bei etwa zehn Prozent, sank er in den vergangenen Jahren zunächst auf sieben Prozent, Ende 2020 waren es dann nur noch 5,7 Prozent. Das geht aus einem aktuellen Bericht des US-Marktforschungsunternehmens „IDTechEx“ aus Scottsdale hervor.

Eine Fraunhofer-Mitarbeiterin kontrolliert im Reinraum des Dresdner Photonik-Institut, der für 45 Millionen Euro modernisiert werden soll. Abb.: IPMS

Bund und Sachsen paktieren bei Fördergeld-Akquise für Chipindustrie

Partner legen jeweils 200 Millionen Euro in den Topf Dresden/Berlin, 10. Juli 2014: Die Sachsen haben nun auch offiziell die Zusage in Berlin bekommen, dass der Bund bis zu 200 Millionen Euro beisteuert, um das milliardenschwere Mikroelektronik-Programm „ECSEL“ der EU anzuzapfen. In Summe könnten dadurch bis zu 1,6 Milliarden in die Chip-Forschung und neue Pilotlinien im Freistaat fließen. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) in Berlin unterschrieben.

Dresdner Wirtschaftsmotor Industrie stottert

Umsätze um 4,5 % gefallen – und doch stellen die Betriebe ein Dresden, 8. Juli 2013: Der sonst so erfolgverwöhnte Motor der Dresdner Wirtschaft, die Industrie, lief 2012 gar nicht rund: Euro- und Solarkrise, der schleichende Tod des PCs sowie eine schwächelnde Weltwirtschaft bescherten den Betrieben sinkende Umsätze. Doch die haben kaum Mitarbeiter vor die Tür gesetzt, sondern im Gegenteil sogar etwas mehr Jobs geschaffen. Das Jahr 2013 dürfte für die Dresdner Industrie indes rosiger verlaufen.

„EE Times“: Globalfoundries-Chef kritisiert Industriepolitik der EU

San Francisco/Brüssel, 22. Dezember 2012: Globalfoundries-Chef Ajit Manocha hat laut einem Bericht des Technik-Nachrichtenportals „EE Times“ die Industriepolitik der EU als „fatalen Fehler“ kritisiert. Die Kommission fokussiere ihre Förderpolitik zu sehr auf Innovationen, unterstütze die Produktionsüberführung dieser Erfindungen aber, zitiert das Portal den Chef des US-Auftragsfertigers, der in Dresden auch einen großen Chipproduktions-Standort in Europa betreibt.

SEMICON in Dresden eröffnet: Halbleiter-Industrie rechnet für 2013 mit mehr Wachstum

Dresden, 9. Oktober 2013: Nach einem letztlich doch eher schwachem Jahr 2012 wird die Halbleiterindustrie im kommenden Jahr voraussichtlich wieder stärker wachsen – um mindestens sechs Prozent. Das hat SEMI-Präsident Denny Mc Guirk heute zum Auftakt von Europas größter Mikroelektronik-Messe „SEMICON Europe“ (9.-11. Oktober 2012) in Dresden prognostiziert. Als Markttreiber sieht er die hohe Nachfrage nach Computertelefonen („Smartphones“), Tablettrechnern und „Mikroeletromechanischen Systemen“ (MEMS) sowie den Aufschwung von Auftragsfertigern wie Globalfoundries und TSMC.

Ifo Dresden: 2012 wird Sachsens Wirtschafts-Boom ausgebremst

Dresden, 20.12.2011: In Sachsen und ganz Ostdeutschland wird sich der Wirtschaftsaufschwung im kommenden Jahr deutlich verlangsamen. Das geht aus der neuen Konjunkturprognose des Wirtschaftsforschungsinstituts „ifo“ hervor. Laut Berechnung vorn „ifo Dresden“ ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Freistaat in diesem Jahr im 2,7 Prozent geklettert, 2012 ist jedoch nur noch ein Plus von 0,4 zu erwarten. In ganz Ostdeutschland betrug das BIP-Wachstum in diesem Jahr 2,5 Prozent, für 2012 werden plus 0,5 Prozent vorausgesagt.

IHK-Umfrage: Rekordstimmung in ostsächsischer Wirtschaft

Dresden, 28.10.2011: In der ostsächsischen Wirtschaft läuft es so gut wie lange nicht mehr. Das hat die Herbst-Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden in 525 Firmen ergeben. Vor allem Export und gute Binnennachfrage kurbeln die Geschäfte an. Allerdings schauen die Unternehmer zunehmend skeptisch in die Zukunft, sie fühlen sich durch Euro-Krise und die gesenkten Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforscher verunsichert, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Detlef Hamann. Zudem verliert Dresden langsam seinen Status als industrielles Zugpferd im Freistaat.

Infineon erwartet sinkende Umsätze und legt 150 Mio. € Qimondageld zurück

Neubiberg, 14.10.2011: Die sich anbahnende Flaute in der Halbleiterbranche macht sich nun auch in Europa bemerkbar: Infineon hat für das nun beendete Geschäftsquartal stagnierende Umsätze (etwa eine Milliarde Euro) und sinkende Gewinne 195 Millionen Euro) vermeldet und rechnet für das nächste Quartal mit sinkenden Umsätzen. Zudem muss das Unternehmen nun weitere 150 Millionen Euro auf die hohe Kante legen, um mögliche Nachforderungen wegen der Pleite der Speichertochter Qimonda zu decken.