Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bombe

Gezeichnet von den Gestapo-Verhören: Georg Elser (Christian Friedel) in der Zelle. Foto: Lucky Bird Pictures

Bluray „Elser“: Vom Luftikus zum Tyrannenmörder

Hirschbiegel Drama skizziert Hitler-Attentäter in persönlich-biografischer Deutung Um einen drohenden Weltenbrand im Funken auszutreten, zündete der Schreiner Georg Elser vor 76 Jahren, am 8. November 1939, im Bürgerbräu-Keller in München eine selbstgebaute Bombe. Der Sprengsatz tötete letztlich acht Menschen, nicht aber Adolf Hitler, der den Ort 13 Minuten zu früh verlassen hatte. Die Gestapo nahm Elser rasch fest, folterte ihn, sperrte ihn ins KZ Dachau, wo ihn die Kugel des Henkers am 9. April 1945 traf – wenige Wochen vor dem Kriegsende. Wie das alles kam und warum ein überzeugter Christ wie Georg Elser zum Tyrannenmord schritt, erkundet Oliver Hirschbiegels Drama „Elser – Er hätte die Welt verändert“, das nun auf DVD und Bluray erschienen ist.

Seit Jahrzehnten ohne Publikumsverkehr: der Dresdner Fernsehtum. Foto: Förderverein Fernsehturm

DDR-Terroristen wollten West-Fernsehen erzwingen

Gruppe „Volkszorn“ drohte im Sommer 84, Fernsehturm Dresden zu sprengen Dresden, 27. Juli 2015. Wenn es um Westfernsehen ging, kannten manche Dresdner zu DDR-Zeiten kein Halten mehr: Die Bastler unter ihnen konstruierten aufwendige Antennenanlagen, um doch ein Fünkchen ARD, ZDF & Co. auf die Mattscheibe zu zaubern, auf der im Dresdner Elbtal sonst nur DDR-Sender und im besten Falle tschechisches TV oder der Fernsehsender der sowjetischen Besatzungstruppen zu sehen waren. Andere waren da radikaler: Die selbsternannte Gruppe „Volkszorn“ drohte im Juli 1984 in anonymen Briefen mit drastischem Terror, wenn die Staatsmacht nicht endlich für Westfernseh-Empfang sorge: Sie kündigten an, den Fernsehturm in Dresden-Wachwitz zu sprengen, außerdem den UKW-Sender in Löbau, die Dresdner Intershops, das Lenin-Denkmal auf der Prager Straße und/oder das Luxushotel „Bellevue“.