Alle Artikel mit dem Schlagwort: Biotechnologie

Eine künstlerische Darstellung der Ergebnisse: Die gebrochenen DNA-Enden werden durch den klebrigen Klumpen des Parp1-Proteins zusammengehalten. Visualisierung: Magdalena Gonciarz / Dall-E3

Dresdner Biotechnologen entziffern Erbgut-Reparaturkleber

Molekularer Leim „Parp1“ soll für bessere Krebstherapien sorgen Dresden, 6. Februar 2024. Dresdner Forscher sind den Reparatur-Mechanismen der Erbgut-Moleküle im Menschen ein Stück näher gekommen – und damit auch neuen Ansätzen für künftige Krebstherapien. So hat ein Forscherteam um Prof. Simon Alberti vom „Biotechnologischen Zentrum“ (Biotec) der TU Dresden nun die Funktionsweise und Rezeptur des protein-basierten Reparaturklebers „Parp1“ entziffert, mit denen der Organismus beschädigte DNS-Ketten (englisch: DNA) solange provisorisch kittet, bis die eigentlichen Reparatur-Enzyme ihre Arbeit vollbracht haben. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Eine eigens dafür entwickelte Software wertet die Biomarker-Daten vom Modaplex aus. Foto: Biotype GmbH

Sachsen stellen automatischen Krebs-Fahnder vor

„Biotype“ will mit „Modaplexen“ die individuelle Tumor-Gendiagnostik auf neue Stufe heben Dresden, 27. September 2023. Neue molekular-diagnostische Analysegeräte aus Sachsen sollen die Früherkennung und Therapieauswahl bei Gebärmutter-, Darm- und anderen Krebsarten demnächst deutlich beschleunigen und genauer machen. Nach dreijähriger Entwicklung hat die Dresdner Biotechnologie-Firma „Biotype“ dafür nun ein „Modaplex“-Tischgerät vorgestellt. Das kann mit einer einzigen Blut- oder Gewebe-Probe innerhalb von vier Stunden zahlreiche genetische Erkennungszeichen („Biomarker“) für Tumore im Erbgut des Patienten oder der Patientin entdecken. In späteren Geräte-Generationen soll es sogar möglich sein, die Proben in einem Durchlauf gleich auf mehrere Krebsarten zu durchforsten.

Züchten wir in Zukunft neue, genau passende Herzen im Bioreaktor? Visualisierung: Dall-E

Neuer Anlauf für künstliche Organe

Sprind Leipzig hofft auf Durchbruch für Produktion maßgeschneiderter Nieren, Muskeln und Bindegewebe Leipzig, 2. August 2023. Um die Überlebens-Chancen von Menschen mit Nierenschäden, schweren Verbrennungen oder kaputten Lungen zu verbessern, hat die Sprunginnovations-Agentur „Sprind“ in Leipzig ein „Tissue Engineering“-Projekt angeschoben. Das mit bis zu 4,6 Millionen Euro dotierte Innovationsvorhaben zielt darauf, binnen zehn Monaten künstliches Gewebe zu züchten, das sich tatsächlich für die Transplantation in menschliche Patienten eignet – sei es nun als einfaches Stützgewebe oder künftig sogar in Form künstlich gewachsener Organe. Das hat Sprind nun angekündigt.

Prof. Dr. Clemens Fuest beim Besuch in der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo-Chef: Dürfen in Deutschland nicht nur abschalten, sondern müssen auch „anschalten“

Ablehnung von Kernkraft, Kohle, Bio-, Gentech und anderen Technologien dürfen das Land nicht in eine Sackgasse führen, warnt Clemens Fuest München, 28. März 2023. Deutschland konzentriert sich zu sehr darauf, welche Technologien es nicht mag, statt sie mitzuformen, hat Ifo-Präsident Clemens Fuest in einer Debatte zur möglichen Deindustrialisierung der Bundesrepublik kritisiert.

µAcoustiX Team des IFW: Dr. Andreas Winkler, Dr. Stefanie Hartmann, Dr. Melanie Colditz, Uhland Weissker, Foto: IFW Dresden

Schallchip hilft bei Krebssuche im Blut

Dresdner Leibniz-Forscher wollen nach Validierung-Zuschuss demnächst Biotech-Firma „µAcoustiX“ aus dem IFW ausgründen Dresden, 15. Februar 2023. Um Blut, Speichel, Urin und andere Körperflüssigkeiten schneller und exakter für medizinische Analysen aufzubereiten, hat ein Team des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden einen speziellen Schallchip gebaut. Durch Landeszuschüsse konnten die Wissenschaftler ihr „Clean Plasma“-Konzept nun weiter ausfeilen und nach möglichen Kunden suchen, um eine Ausgründung unter dem Firmennamen „µAcoustiX“ vorzubereiten. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA) und des IFW in Dresden hervor.

Der Robolab von Robotron im Dresdner Gewerbegebiet Coschütz-Gittersee. Foto: Heiko Weckbrodt

Platz für Tech-Firmen in Dresden ist knapp: Private Inkubatoren sollen helfen

Wirtschaftsförderung: Städtische Technologiezentren sind zu 98 % ausgelastet Dresden, 29. Juni 2021. Weil Mietbüros und Baugrundstücke für ansiedlungswillige Unternehmen und Ausgründungen in Dresden immer knapper werden, will Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke in Zukunft stärker auf privates Engagement setzen. Sprich: Auf der einen Seite plant er städtische Neubauten und Erweiterungen, auf der anderen Seite möchte er mehr private Investoren dazu animieren, eigene Technologiezentren und Inkubatoren einzurichten. „Wir müssen beständig eigene Immobilien entwickeln und gleichzeitig Partnerschaften mit privaten Akteuren vorantreiben“, betonte er.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

„Innate Repair“ Dresden will Diabetes-Behandlung revolutionieren

Biotech-Standort wächst: Uni-Ausgründung siedelt sich in Sachsen an Dresden, 30. Juli 2020. Auf den Kampf gegen die Zuckerkrankheit konzentriert sich in Dresden die neugegründete „Innate Repair Saxony GmbH“ (iRSN). Das junge Biotechnologie-Unternehmen ist eine Ausgründung der TU Dresden und kooperiert mit dem britischen „National Institutes of Health“ (NIH).

Der Hornkieselschwamm (Geodia cydonium) zeigt unterm elektronenmikroskop seine Skelett-Stacheln, die weniger als ein Mikrometer dünn sind. Foto: ZIK B CUBE

„B Cube“ Dresden zieht in Neubau um

Biotech-Wissenschaftler teilen sich mit Medizinforschern einen 41 Millionen Euro teuren Neubau Dresden, 10. November 2018. Das „B Cube“ der TU Dresden zieht endlich aus seinem Provisorium in der Dresdner Johannstadt aus und kann sein eigenes Domizil beziehen: Der Freistaat Sachsen hat für das Biotech-Forschungszentrum sowie das „Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) der Helmholtz-Gesellschaft in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen 41 Millionen Euro teuren Neubau am Dresdner Tatzberg errichtet – gleich neben dem städtischen Biotech-Gründerzentrum „Bioz“. Am 18. November 2018 will Dieter Janosch vom Staatsbetrieb „Sächsisches Immobilien- und Baumanagement“ (SIB) den Komplex an die Forscher übergeben.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Digitale Reha-Assis und schlaue Arztliegen

Rund 250 Lebenswissenschaftler treffen sich zur „Bionection“ in Dresden Dresden, 24. Oktober 2018. Jenseits der teuren medizinischen Großgeräte wie Magnetresonanztomograph oder gar Protonenbeschleuniger wachsen auch im klinischen Alltag die Medizin, Mikroelektronik, naturwissenschaftliche Analysetechnik und Sensortechnik zusammen. Gerade in Sachsen gibt es dafür viele Beispiele. Um diese Erfindungen bekannter zu machen und in wirtschaftliche Erfolge umzumünzen, hat der sächsische Branchenverband „Biosaxony“ rund 250 Wissenschaftler, Unternehmer, Finanziers und Politiker nach Dresden geholt. Während der Tagungen „Bionection“ und „flexMED“ tauschen sie sich derzeit im Deutschen Hygienemuseum zwei Tage lang über Fortschritte in der Krebsdiagnostik und Bioinformatik und über die neuesten Trends in den sogenannten „Lebenswissenschaften“ aus.

Auf der Goldprobe, durch die an nanostrukturierten Stellen blaues Licht geschickt wird, sind mit Proteinmotoren befestigt. Diese tragen die Mikrotubuli mit den Quantenpunkten - die hier als Lichtsensoren fungieren . über sich hinweg. Dadurch wird die ganze oberflache gewissermaßen gescannt. Visualisierung: Heiko Groß

Mehr Durchblick durch Biomotoren und Quantenpunkte

Forscher aus Dresden und Würzburg schieben Grenzen klassischer Mikroskope hinaus Dresden/Würzburg, 30. April 2018. Indem sie Biotechnologie und Quantenphysik kombinierten, haben Wissenschaftler aus Dresden und Würzburg die optischen Grenzen klassischer Mikroskope hinausgeschoben: Sie haben damit Strukturen sichtbar gemacht, die weniger als fünf Nanometer (Millionstel Millimeter) groß sind.

Die Maus in Wissenschafts-Action: Auch das Zentrum für für Regenerative Therapien (CRTD) öffnet am 3. Oktober seine Labortüren für neugierige Mäuse. Foto: CRTD

Molekularmaschinen, Selbstheiler und Laser-Enten

Institute, Museen und Knast in Dresden sperren am 3. Oktober für Freunde der Fernseh-Maus ihre Türen auf Dresden, 29. September 2017. Die Dresdner Biotechnologen öffnen zum Maus- und Nationalfeiertag ihre Instituts-Tore in der Johannstadt sperrangelweit für neugierige Mäuse. Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren können am 3. Oktober 2017 von 9 bis 13 Uhr in die Rollen und Kittel der internationalen Wissenschaftler schlüpfen: Sie lernen in den Laboren zu pipettieren, schließen Bekanntschaft mit wunderlichen Mikroorganismen und erfahren, wie die Netzhaut in unseren Augen Bilder projiziert.

Der Biotech-Konzern Qiagen gründet in Dresden ein Joint Venture mit Biotype, das sich auf die Entwicklung von DNA-Analytikgeräten spezialisieren soll. Hier im Bild ist eine Labormitarbeiterin im Qiagen-Exzellenzzentrum für biologische Inhalte in Frederick, Maryland, zu sehen. Foto: Qiagen

Personalisierte Medizin im Trend

Wilhelm Zörgiebel dirigiert die Dresdner Molekulardiagnostik-Gruppe MDG – und sieht große Wachstumschancen in Sachsen Dresden, 6. Februar 2017. Personalisierte Medizin hat großes Wachstumspotenzial. Davon ist Wilhelm Zörgiebel überzeugt, der von Dresden-Hellerau aus die Biotechnologie-Firmengruppe „Molecular Diagnostics Group“ (MDG) leitet. „Darin liegt die Zukunft“, betont er: Setze man moderne Genetik- und Radiopharma-Diagnostik sowie die massenhafte Analyse von Therapie-Daten richtig ein, könne dies die Chancen deutlich verbessern, für jeden Kranken genau die richtigen Medikamente zu finden. Dies könne die Heilungs-Chancen der Patienten verbessern – und auch erhebliche gesellschaftliche Kosten für das Gesundheitssystem sparen.

Für seine Doktorarbeit über eine neue 3D-Biodrucktechnik bekam Felix Krujatz das Prädikat "summa cum laude" und einen Nachwuchs-Forscherpreis. Foto. Kirsten Mann

Frischluft für Gewebe aus dem 3D-Drucker

Sächsischen Akademie der Wissenschaften prämiert Biotechnologie von Felix Krujatz Dresden, 10. Dezember 2016. Damit sich künstlich erzeugtes menschliches Gewebe künftig selbst mit Sauerstoff versorgen kann, hat der Nachwuchsforscher Felix Krujatz von der TU Dresden eine neue biologische Drucktechnologie entwickelt. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig erkannte seiner Doktorarbeit „Entwicklung und Evaluierung neuer Bioreaktorkonzepte für phototrophe Mikroorganismen“, in der Maschinenbauexperte Krujatz diese Technologie beschrieben hat, ihren Nachwuchsförderpreis zu.