Alle Artikel mit dem Schlagwort: Bimmelbahn

Ein altes Foto auf einer Informationstafel bezeugt, dass der Dienst bei der Bahn einst reine Männersache war. Repro: Christian Ruf

Lob der Langsamkeit in der Schmalspurbahn

Die Zittau-Oybin-Jonsdorfer Bimmelbahn zuckelt noch immer  durch die ausgesprochen schöne Gegend im südöstlichsten Zipfel Sachsens. Oybin. Wehret den Anfängen sagte sich im April 1890 ein wackerer Gendarm namens Haubold, als er sah, was Vandalen in Oybin angerichtet hatten. Im Dorf wie auch auf den Wegen am entstehenden Bahnhof waren Steine abgelagert und Barrieren beschädigt worden. Haubold erstattete Anzeige, der Übeltäter war rasch ausgemacht. Es war ein Bauunternehmer namens Bomborn, der unter Androhung von 30 Mark Geldstrafe von Amts wegen die Anweisung erhielt, gefälligst die Ordnung binnen 24 Stunden wiederherzustellen, wie auf einer Tafel zu lesen ist, die am Bahnhof in Oybin steht. Sie ist Teil eines Lehrpfads über die Geschichte einer Schmalspurbahn, die bis heute immer noch zwischen Zittau und Oybin beziehungsweise Jonsdorf verkehrt.

Durch eine abwechslungsreiche Landschaft, wie hier bei Buschmühle, dampfen die Züge der Weißeritztalbahn ihrem Endbahnhof Kipsdorf entgegen. Foto: Peter Weckbrodt

Muskelmänner ziehen 16-Tonnen-Lok

Oigers Wochenendtipp: Erstes Festival auf kompletter Strecke der Weißeritztalbahn Freital/Kipsdorf, 14. Juli 2017. Zum 9. Schmalspurbahn-Festival auf der Weißeritztalbahn laden die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG und der Verkehrsverbundes Oberelbe VVO am 15. und 16. Juli 2017 jeweils von 10 bis 18 Uhr ein. Erstmals wird das Fest auf der gesamten, 26,3 Kilometern langen Strecke von Freital-Hainsberg bis zum Kurort Kipsdorf gefeiert. Erst kürzlich war der flutzerstörte Streckenabschnitt zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf repariert und nach 15-jähriger Zwangspause des Zugverkehrs wieder in Betrieb genommen worden.

Wie 2010 könnte zum Kleinbahnadvent 2016 die Fahrt wieder nach Schmiedeberg oder gar bis Kipsdorf gehen. Foto: Peter Weckbrodt

Täglicher Fahrbetrieb für Weißeritztalbahn „unbezahlbar“

Flutzerstörte Bimmelbahn-Strecke nach Kipsdorf wird 2016 repariert – doch wie oft die Schmalspurbahn dann dort fährt, ist noch unklar Dresden/Dippoldiswalde/Kipsdorf, 1. Dezember 2015. Für alle Freunde der Weißeritztalbahn gibt es eine frohe Botschaft: Im kommenden Jahr wird die Weißeritztalbahn endlich wieder komplett sein und auch die Strecke zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf repariert sein, die das Hochwasser im August 2002 zerstört hatte. Die Wiederaufbau-Leistungen sind nun ausgeschrieben und wurden im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Das teilte Mirko Froß auf unsere Anfrage mit – er ist Eisenbahnbetriebsleiter der Betreibergesellschaft SDG. Noch unklar ist allerdings, wie oft die Schmalspurbahn nach dem Wiederaufbau auf dieser Strecke überhaupt fahren kann, da unsicher ist, wer das wie bezahlen soll.

Ein spektakulärer Höhepunkt dürfte das Feuerwerk über der nächtlichen Talsperre Malter werden. Foto: Falk J. Oelschlägel, Weißeritztal-Erlebnis

Nachts steht Malter in Flammen

Oigers Wochenendtipp: Wie zu Urgroßvaters Zeiten durch den Rabenauer Grund reisen Dresden/Malter, 17. Juli 2015. Ein großer Spaß für die ganze Familie könnte ein Besuch des Schmalspurbahnfestivals der Weißeritztalbahn und der Show „Malter in Flammen“ am kommenden Wochenende werden. Das auch in einem Flyer unter www.weisseritztalbahn.com veröffentliche und als PDF-Datei herunterladbare Veranstaltungsprogramm weckt jedenfalls hohe Erwartungen bei den eingefleischten Bimmelbahnfreunden, lässt aber auch bei den ganz „normalen“ Familien kaum Wünsche offen.

Seit dem Jahrhundert-Hochwasser 2002 schlummert der Bahnhof Kipsdorf im Dornröschenschlaf. Foto: Peter Weckbrodt

Wiederaufbau der Weißeritztalbahn gen Kipsdorf ausgebremst

Betreibergesellschaft und Land streiten sich um Finanzierung Dresden/Kipsdorf, 27. Mai 2015. Der Wiederaufbau der vom Hochwasser im August 2002 zerstörten Weißeritztalbahn stockt. Eigentlich hatte der Freistaat Sachsen versprochen, dass in diesem Jahr wieder Schmalspurbahnen zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf dampfen sollen – doch daraus wird wohl nichts. Wer die parallel zur zerstörten Bahnstrecke verlaufende Bundesstraße befährt, wird kaum Gleisbau-Arbeiten an diesem zweiten Wiederaufbau-Abschnitt feststellen können. Seit dem offiziellen Baustart im Mai 2014, der wohl der bevorstehenden Landtagswahl geschuldet war, herrscht peinliche Baustille an der Strecke.