Alle Artikel mit dem Schlagwort: Antimaterie

Metallorganische Gerüstverbindungen (MOFs) können Wasser aus Luft saugen und dann bei Bedarf wieder freigeben. Grafik: B. Schröder für das HZDR

Superschwämme sollen Wasser aus Wüstenluft saugen

Forscher in Dresden arbeiten an organisch-metallischen Schwämmen, die rettendes Nass automatisch aus der Atmosphäre saugen Dresden, 6. Januar 2024. Damit Reisende und Bewohner von Wüsten künftig selbst dort nicht verdursten müssen, wo weit und breit kein Tropfen in Sicht ist, forschen sächsische Wissenschaftler-Teams an Möglichkeiten, mit einfachen technischen Geräten das Wasser aus der Luft zu gewinnen. Konkret experimentieren sie derzeit mit Metallschwämmen in organischen Fassungen (MOFs). Diese Superschwämme sind so saugfähig, dass sie sogar das wenige Wasser in Wüstenluft literweise an sich reißen können. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und der TU Dresden hervor.

Der weltweit größte Ringbeschleuniger LHC am CERN ist nun wieder online und soll durch verstärkte Magneten und andere Aufrüstungen doppelt soviel Energie liefern. Foto: Daniel Dominguez und Maximilien Brice, Montage: CERN

Keine Dan-Brown-Bomben am Cern

Großforschungszentrum produziert nur 200 Mikrogramm Antimaterie pro Jahr Genf, 14. Februar 2023. Wer den Illuminaten-Thriller von Dan Brown gelesen hat, mag leicht zur Meinung kommen, dass das europäische Teilchenphysik-Zentrum „Cern“ bei Genf eine ganz üble Antimaterie-Bombenschmiede ist. Aber auch in diesem Falle sollte man Herrn Brown nicht zu ernst nehmen: Selbst das Cern würde mit seinen derzeitigen Beschleunigern rund 1500 Jahre brauchen, um genug Antimaterie auch nur für eine Bombe von der Kraft der Hiroshima-Atombombe zu produzieren. Genaue Zähler gibt es dafür zwar nicht. Aber schätzungsweise entstehen bei den Experimenten am weltweit größten Beschleuniger-Ring, dem unterirdischen „Large Hadron Collider“ des Cern, gerade einmal rund 200 Mikrogramm Antimaterie pro Jahr. Das hat Physikprofessor und Cern-Forscher Lutz Feld von der RWTH Aachen auf Oiger-Anfrage überschlagen.

Dr. Annekatrin Seidlitz. Foto: Hochschulmedizin Dresden

Neue Therapieansätze gegen Hirnkrebs

Dresdner Mediziner schärfen mit MRT, PET und radioaktiver Aminosäure ihr Strahlenskalpell gegen Glioblastome Dresden, 22. Februar 2022. Eine Kombination aus Magnetresonanztomografie (MRT) und Positronen-Emissions-Tomografie (PET) für die bildgebende Analyse mit und einer erhöhten Dosis bei der Strahlentherapie kann die Behandlungschancen von Hirnkrebs-Patienten womöglich verbessern. Das geht aus einer Untersuchung der Dresdner Studienärztin Dr. Annekatrin Seidlitz von der Uniklinik Dresden hervor, die nun dafür den mit 1000 Euro dotierten „Carl-Gustav-Carus-Förderpreis“ von der „Stiftung Hochschulmedizin Dresden“ bekommen hat.

Blick in den "Columbia Non-neutral Torus" an der Columbia Universität in New York. In solchen Stellerator-ähnlichen Anlagen in Greifswald will Pedersen extrem starke Magnetfelder für seine Antimaterie-Experimente erzeugen. Foto: IPP, Thomas Sunn Pedersen

Greifswald will Antimaterie und Materie zusammensperren

Am Ende bleiben nur Energieblitze Greifswald, 7. April 2017. Völlig Unvereinbares möchte der Physiker Professor Thomas Sunn Pedersen vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald zusammen einsperren: Er will Elektronen und Positronen in einem magnetischen Käfig einfangen und so ein Plasma Materie und Antimaterie erzeugen. Er hofft, dass es Stunden, vielleicht sogar Tage dauern wird, bis jedes Elektron ein Positron gefunden hat und sich beide gegenseitig in einem Energieblitz vernichten.

Der AMS-Detektor auf der ISS. Abb.: RWTH Aachen

Neue Hinweise auf Dunkle Materie

Magnetdetektor findet auf Raumstation ISS mehr Antiteilchen als erwartet Erdorbit/Aachen, 18. September 2014: Im Weltall muss es eine bisher unbekannte Antimaterie-Quelle geben – möglicherweise in der legendären „Dunklen Materie“. Darauf deuten Messungen des sieben Tonnen schweren „AMS“-Detektors an Bord der internationalen Raumstation im Erdorbit hin. Das teilte heute die RWTH Aachen mit, die den Magnet-Detektor mitentwickelt hatte. Demnach liegt der Anteil der im All umherrschwirrenden Positronen (Anti-Elektronen) höher als erwartet. „Dies deutet auf eine neue Quelle von Positronen hin“, folgern die Aachener Forscher.

CERN-Forscher speisen Klang von Antimaterie ins Internet

CERN, 27. August 2013: Das gehört wohl jetzt zu den Tönen, die man irgendwann im Leben mal gehört haben muss: Das LHCb-Team des europäischen Kernforschungszentrums CERN hat den Klang von Antimaterie hat ins Internet gestellt. Für das menschliche Ohr stark verlangsamt ist dort zu hören, wie sich Teilchen in Antiteilchen verwandeln und umgekehrt.

Fällt Antimaterie hoch oder runter? CERN bittet Laien um Rätselhilfe

Genf, 11. August 2013: Während ihr Lieblingsspielzeug – der weltweit größte Teilchenbeschleuniger LHC – gewartet wird, haben sich die Forscher des europäischen Kernforschungs-Zentrums CERN einer interessanten Frage zugewandt: Wenn Antimaterie genau das Gegenteil von Materie ist, fällt sie dann auf der Erde nach unten oder nach oben? Um sie zu beantworten, brauchen die Eierköpfe allerdings die Unterstützung von PC-Besitzern rund um den Erdball, die nun helfen sollen, mit ihren Rechnern ein schwieriges Experiment auszuwerten.

Starke Antimaterie-Strömung im All entdeckt

Teilchenfalle AMS an der Raumstation ISS findet Positronenfluss Erdorbit, 3. April 2013: Eine an der internationalen Raumstation ISS installierter Teilchenfalle hat eine überraschend hohe Positronen-Strömung (= Anti-Elektronen) nachgewiesen, die anscheinend von allen Seiten konstant das All durchwabert. Das teilte Professor Samuel Ting, der dieses „Alpha Magnetic Spectrometer“ (AMS) an der Raumstation betreut, heute im europäischen Kernforschungszentrum CERN mit. Der gemessene Antimateriefluss könnte nach Ansicht einiger Physiker aus der sogenannten „Dunklen Materie“ entspringen, die – für uns unsichtbar – als eine Art kosmischer Klebstoff ganze Galaxienhaufen zusammen hält.

Der LHC am CERN – eine gigantische Antwortmaschine

Higgs-Boson-Suche: Bei Genf entsteht als europäisches Projekt der weltweit größte Teilchenbeschleuniger, der den Ursprung des Universums ergründen soll Genf, November 2006: Seit über sechs Jahren bauen Wissenschaftler, auch mit Hilfe Dresdner Firmen und Institute aus aller Welt, eine riesige unterirdische „Antwortmaschine“: Der drei Milliarden Euro teure „Large Hadron Collider“ (LHC = „Großer Hadronen-Aufeinanderschleuderer“) soll 2007 seinen Probebetrieb aufnehmen und ab 2008/2009 auf ein paar der fundamentalsten Menschheitsfragen Antworten geben. „Woher kommen wir?“, „Wie entsteht Materie?“. Indem die Forscher mit unvorstellbar hohen Energien Atomkerne aufeinander prallen lassen, wollen sie den „Urknall“, simulieren – und dabei möglicherweise das Tor zu einer neuen Physik aufstoßen. Der Oiger besuchte vorher die neue Wundermaschine.