Alle Artikel mit dem Schlagwort: Akten

Ausschnitt aus dem Aufzug zu einem Turnier das Paradies und des Sündenfall darstellend in sechs Teilen vor 1586. Quelle: Hofmarschallamt, Repro: Sächsisches Staatsarchiv

Sachsens Hofmarschallamt geht ins Netz

Lustschiffe und Pseudotürken: Sächsisches Staatsarchiv stellt über 600.000 weitere Digitalsate ins Netz Dresden, 20. Dezember 2018. Wer musste zu Hofe wo stehen, wenn ein verdienstvoller Sachse in den Adelsstand zu erheben war? Welches Wappen hatte der siebte Stiefgroßonkel der Kurfürstin? Welche Kostüme müssen für Augusts nächstes Turnier genäht werden und kann man in den Festzug ein paar Pseudo-Türken einbauen? Im kurfürstlich-königlichen Sachsen beschäftigte sich eine ganze Behörde jahrhundertelang nur mit solchen Herausforderungen: das Hofmarschallamt. Das sächsische Staatsarchiv in Dresden hat die Akten, Zeichnungen, Pläne und Tafeln nun digitalisiert und ins Internet gestellt – insgesamt über 600.000 Digitalsate sind nun online gegangen.

Dresden-IT hat sich digitale Archivierungslösungen für Akten auf die Fahnen geschrieben. Abb.: Dresden-IT

Akten der Oberlausitz online

Bautzen/Dresden, 2. Juli 2015. Bis zu 700 Jahre alte Akten, Urkunden und Karten der Oberlausitz können Historiker, Heimatforscher und andere Neugierige seit ab sofort im Internet recherchieren: Das Staatsfiliarchiv Bautzen hat seine Findbücher heute online gestellt, wie das Sächsische Hauptstaatsarchiv mitteilte.

Rund zehn laufende Kilometer Stasi-Akten verwahrt die Dresdner BStU-Außenstelle. Foto: Heiko Weckbrodt

Interesse an Stasi-Akten wächst in Ostsachsen wieder

Außenstelle Dresden bekam ein Viertel mehr Anträge auf Akteneinsicht – Spitzenwert unter allen BStU-Außenstellen Dresden/Leipzig, 15. Januar 2015: Entgegen allen Erwartungen schrumpft das Interesse an den Stasi-Akten ein Vierteljahrhundert nach der politischen Wende nicht etwa in Ostsachsen, sondern steigt sogar wieder: Im Jahr 2014 hat die Dresdner Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde rund 6800 Anträge auf Akteneinsicht bekommen, etwa 1300 beziehungsweise ein Viertel mehr als im Vorjahr. „Damit hatten wir die meisten Anträge unter allen Außenstellen“, sagte der Dresdner Außenstellen-Leiter Konrad Felber auf Oiger-Anfrage. In Chemnitz gingen beispielsweise 5600 Anträge ein.

Interesse an Stasiakten lässt nach

Ein Viertel weniger Anträge auf Akteneinsicht Berlin, 8. Januar 2014: Das Interesse an Stasi-Akten hat auch bundesweit nachgelassen: Statt 88.231 Anträge auf Akteneinsicht wie im Jahr 2012 gingen beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) Roland Jahn im vergangenen Jahr nur noch 64.246 ein. Dies entspricht einem Rückgang um mehr als ein Viertel, wie aus einer heute veröffentlichten Mitteilung der Behörde hervorgeht. Über eine ähnliche Entwicklung hatte erst kürzlich bereits die Dresdner BStU-Außenstelle berichtet. Allerdings rechnen viele Experten in diesem Jahr mit einem Aufschwung der Aktennachfrage, da sich 2014 die friedliche Revolution in der DDR zum 25. Mal jähren.

E-Puzzler hat bisher einige Tausend Seiten Stasiakten rekonstruiert

Berlin, 15. Oktober 2013: Der „ePuzzler“, mit dem Fraunhofer-Forscher und der Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen (BStU) die vom DDR-Geheimdienst im Wendeherbst 1989 zerrissenen Akten rekonstruieren wollen, hat im Zuge einer Pilotphase im vergangenen halben Jahr „mehrere Tausend Aktenseiten“ virtuell wieder zu lesbaren Unterlagen zusammengesetzt. Das teilte BStU-Sprecherin Dagmar Hovestädt auf Anfrage mit. Von dem weltweit in diesem Format einzigartigen Versuch, mit Computerhilfe geschredderte und zerrissene Akten wieder herzustellen, erhoffen sich insbesondere Historiker brisante Einsichten vor allem in die ostdeutsche Auslandsspionage (HV-A) – deren Akten waren vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) Ende 1989 bevorzugt vernichtet worden.

Interesse an Stasi-Akten steigt wieder

Berlin, 4. Januar 2012: Obwohl die Erstürmung der Stasi-Zentralen inzwischen 22 Jahre zurückliegt, bleibt das Interesse am Studium der ostdeutschen Geheimdienst-Akten hoch: Im vergangenen Jahr gingen beim Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen (BStU) und dessen Außenstellen insgesamt 88.231 Anträge auf persönliche Akteneinsicht ein, das waren knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Behörde heute in Berlin mitteilte.

Im Stasi-Ministerium soll größtes Echtzeit-Puzzle der Welt hinter Glas rätseln

Bundesbeauftragter Jahn plant „Campus der Demokratie“ in Berlin und Dresden Berlin/Dresden, 23. November 2012: Das Gelände des früheren DDR-Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg soll ein „Campus der Demokratie“ werden. Das hat der Bundesbeauftrage für Stasi-Unterlagen (BStU), Roland Jahn, während eines Besuches in Dresden – wo ebenfalls solch ein Campus entstehen soll – vorgeschlagen. Als besonderen Clou möchte er dort „das größte Echtzeit-Puzzle der Welt“ installieren: Hinter Glas soll der von der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelte „ePuzzler“ mit Computerhilfe live vor den Augen der Besucher zerrissene Stasi-Akten wieder zusammensetzen.

„Bruderorgane“ durchkreuzen nachträglich die Stasi-Aktenvernichtung

Dresden/Berlin, 23.2.2012. Unter den Historikern nährt sich die Hoffnung, die Stasi-Aktenvernichtungsaktion im Nachhinein doch noch durchkreuzen zu können. Denn nachdem jetzt ein Austauschprogramm zwischen der deutschen Stasi-Aktenbehörde BStU und deren Schwesterbehörden in Tschechien, Polen, Bulgarien und anderen einst sozialistischen Ländern angelaufen ist, zeigte sich BStU-Historiker Dr. Douglas Sevage heute am Rande eines Vortrags in Dresden zuversichtlich, vernichtete Unterlagen der für Auslandsspionage zuständigen ostdeutschen „Hauptverwaltung Aufklärung“ (HV A) durch dort gelagerte Duplikate rekonstruieren zu können. „Ich hoffe, dass wir durch unsere Schwesterbehörden mehr über die HV-A-Aktivitäten erfahren können“, sagte er.

Wie der „ePuzzler“ die Stasi-Akten rekonstruiert

Berlin, 15.12.2011: Als die Stasi im Herbst 1989 begann, Akten in großen Stil zu vernichten, stießen die wenigen verfügbaren Schreddermaschinen schnell an ihre Grenzen. Daraufhin zerrissen die Schlapphüte ihre Unterlagen von Hand – manchmal nur in je vier Teile, oft aber auch sorgfältiger. Insgesamt entstanden so rund 600 Millionen Schnipsel, die nun zusammengesetzt werden sollen.