Alle Artikel in: Forschung

Neues aus der Wissenschaft

Die Eiscreme-Sandwiches stehen symbolisch für das Prinzip gestapelter und in sich verdrehter Supraleit-Kristallschichten: Die Sauerstoffatome, die dem Material Supraleitfähigkeit verleihen, sind in die Struktur eingefroren wie Schokoladenstücke in der Eiscreme. Doch schmilzt das Eis, bleibt nur strukturloser Matsch zurück - die Supraleitung bricht zusammen. Fotos: IFW Dresden

Verdrehtes Sandwich spart Strom

Für bessere Quantencomputern setzen Forscher aus Dresden und Harvard auf verdreht gestapelte Supraleit-Kristalle Dresden, 8. Dezember 2023. Auf dem Weg zu zielgerichtet designten Supraleitern, die auch jenseits extrem tiefer Temperaturen Strom noch verlustfrei leiten, sind Teams vom „Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung“ (IFW) in Dresden und von der Harvard University ein Stück vorangekommen: Sie haben dünne Kristalle aus Kupfer, Sauerstoff, Wismut und weiteren Elementen so in sich verdreht und gestapelt, dass diese Supraleitung auch bei höheren Temperaturen erhalten geblieben ist – wenngleich noch weit unter Raumtemperatur. Das geht aus einer IFW-Mitteilung hervor.

Stellen künftig Drohnen Pakete auch in Städten und Dörfern autonom zu? Visualisierung: Dall-E

Mobilfunk-Forscher testen „Außer-Sicht“-Flug von Drohnen in Sachsen

TU Dresden nutzt für „Innodcon“-Projekt den Kamenzer Testflugplatz Dresden/Kamenz, 8. Dezember 2023. Damit die schon lange prophezeiten Paket- und Medizin-Lieferdrohnen in Deutschland doch noch in die Luft zu bringen, tüfteln Dresdner Forscher derzeit an neuen, mobilfunk-gestützten Drohnenflügen „außer Sicht“. Die Funkexperten der TU Dresden haben dafür in der Lausitz das Projekt mit dem langen Denglisch-Namen „Innovative Drone Connectivity – Konnektivitätslösungen für den missionsgeführten UAS-Flugbetrieb (BVLOS) und 3D-Mobilität“ (Innodcon) gestartet. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) mitgeteilt.

Andrés Lasagni. Foto: Bogdan Voisiat für die TUD

Laserexperte Lasagni in Technikakademie gewählt

Argentinier forscht in Dresden an Laserstrukturen für Industriebauteile Dresden, 7. Dezember 2023. Die „Deutsche Akademie der Technikwissenschaften“ (Acatech) hat den Laserexperten Prof. Andrés Lasagni von der TU Dresden als neues Mitglied gewählt. Das hat die Dresdner Uni mitgeteilt. Die Akademie würdigt damit auch Lasagnis Forschungen an laserstrukturierten Oberflächen, die Bauteilen ganz neue Eigenschaften verleihen.

Prof. Martin Bertau (links) und Doktorand Paul Scapan im Labor. Foto: Andreas Hiekel für die TU Bergakademie Freiberg

Freiberger Filterton gegen „Ewigkeits-Gifte“

Bergakademie will Kosten für PFAS-Filter auf ein Zehntel drücken Freiberg, 4. Dezember 2023. Im Kampf gegen sogenannte „Ewigkeits-Gifte“ haben der Freiberger Chemie-Professor Professor Martin Bertau und sein Doktorand Paul Scapan eine billige Alternative zu den teuren Aktivkohle-Filtern gefunden: Er filtert mit organisch bestückten Ton-Stapeln Perfluorheptansäure (PFHpA) und andere „Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“ (PFAS) aus Abfallströmen – und das zu einem Zehntel der Kosten von Aktivkohle-Lösungen. Das hat die Bergakademie Freiberg mitgeteilt, an der Scapan seine Promotions-Experimente vorantreibt.

Flexibles Laserschweißen mit zwei kooperierenden Robotern. Foto: Fraunhofer-IWU

Fraunhofer Chemnitz bringt Robotern genaueres Arbeiten bei

IWU richtet „Applikationszentrum für bahngeführte Roboterbearbeitung“ ein Chemnitz, 3. Dezember 2023. Roboter gelten als unermüdliche Arbeitstiere, die die selben eintönigen Tätigkeiten in immer gleichbleibend hoher Qualität wiederholen können. Tatsächlich aber arbeiten sie in vielen Fällen zu ungenau, wenn es beispielsweise darum geht, Stahlbleche hochpräzise zu schweißen, umzuformen und zuzuschneiden. Das wollen sächsische Ingenieure nun ändern: In einem neuen „Applikationszentrum für bahngeführte Roboterbearbeitung“ bringt das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz den stählernen Arbeitern mittels Sensoren, Künstlicher Intelligenz und Team-Prinzipien bei, auch solche Präzisionsaufgaben im Automobil- und Flugzeugbau sowie anderen Industrien zu meistern.

Theaterplastiker Leopold Dietrich von der HfBK Dresden zeigt auf der Felsenbühne Rathen die organisch 3D-gedruckten Schweinerequisiten für den "Freischütz". Foto: TUD/ILK

Schweinische Theater-Requisiten aus dem Bio-3D-Drucker

Dresdner Künstler und Leichtbauforscher erzeugen Deko für „Freischütz“ additiv aus Kork und Tierleim Dresden/Rathen, 1. Dezember 2023. Um die Umwelt zu schonen und Styropor-Abfallberge zu vermeiden, haben Dresdner Künstler und Leichtbauexperten gemeinsam ein Verfahren entwickelt, um Theater-Requisiten aus organischen Materalien im 3D-Drucker herzustellen. Als Prototypen entstanden damit nun künstliche Schweinehälften für eine „Freischütz“-Aufführung auf der Felsenbühne Rathen. Das hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden via Pressebox mitgeteilt, das sich für das „Greta“-Projekt mit der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) zusammengetan hatte.

Feuersalamander. Foto: Ulrich Walz von der HTW Dresden

Sachsen entwickeln Feuersalamander-Frühwarnsystem

Bürgerwissenschaftler sollen bei Pestabwehr helfen Dresden, 30. November 2023. Sächsische Forscher arbeiten derzeit an einem Feuersalamander-Frühwarnsystem. Das soll aber nicht die Sachsen vor einer tierischen Invasion warnen, sondern die Amphibien selbst vor der Salamanderpest schützen. Tierfreunde sollen die Wissenschaftlern nun bei der Pest-Abwehr helfen. Das geht aus einer Mitteilung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD) hervor.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (l.), IITM-Direktor Prof. V. Kamakoti und TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger besprechen in Indien ihre Kooperationsvorhaben. Foto: SMWK

Sachsen und Inder kooperieren

Freistaat spinnt in Tamil Nadu sein Netz für Fachkräfte-Akquise und Forschung weiter Dresden/Tamil Nadu, 28. November 2023. Sachsen und der indische Bundesstaat Tamil Nadu wollen in der Forschung, akademischen Ausbildung und Fachkräfte-Vermittlung enger zusammenarbeiten. Das haben der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) und die Dresdner Uni-Rektorin Prof. Ursula Staudinger mit indischen Politikern und Akademikern in Tamil Nadu vereinbart, wie das Ministerium und die Uni heute mitgeteilt haben.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

Imec plant womöglich deutsche Niederlassung

Dresden ist laut „Handelsblatt“ in der engeren Wahl Löwen/Dresden, 26. November 2023. Das Mikroelektronik-Großforschungszentrum „Imec“ aus dem belgischen Löwen erwägt laut „Handelsblatt“ eine Niederlassung in Deutschland. Dresden sei laut Imec-Chef Luc Van den hove in der engeren Standort-Wahl. „Wir werden uns das nächstes Jahr anschauen“, zitiert die Zeitung den Geschäftsführer.

Auf solchen Röntgenaufnahmen suchen die Medizinern nach Anzeichen von Knochentumoren. Quelle: Hochschulmedizin Dresden

Kampf gegen „gläserne“ Knochen

DFG fördert Dresdner „Dione“-Programm gegen entzündungsbedingte Knochendegeneration Dresden, 25. November 2023. Um Patienten mit häufigen Knochenbrüchen besser helfen zu können, suchen Forscher aus Dresden und Erlangen im Zuge ihres „Dione“-Programms an neuen Ansätzen gegen chronisch-entzündliche Erkrankungen, die mit Knochenschwund und -brüchen einhergehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das wegweisende Projekt, meldet die Dresdner Hochschulmedizin.

Rogue One: A Star Wars Story: Darth Vader.. Foto: Jonathan Olley, Lucasfilm

Wähl nicht die dunkle Seite, junger Padawan!

Studie aus Chemnitz zeigt, wie sehr „Star Wars“ englische Sprache und Alltagskultur beeinflusst hat Chemnitz, 24. November 2023. Wenn Sie nicht wissen, warum ihr junger Padawan samt Lichtschwert zur dunklen Seite wechselt, statt Jedi zu werden, dann haben Sie definitiv etwas verpasst. Zudem haben Sie sicher einige Probleme, in der heutigen Populärkultur den Anschluss zu finden. Denn all dies sind Vokabeln aus dem Universum der „Starwars“-Filme, die zum festen Bestandteil des heutigen Wortschatzes – mindestens in der englisch-sprachigen Welt – geworden sind. Das hat Professorin Christina Sanchez-Stockhammer vom Lehrstuhl für „Englische und Digitale Sprachwissenschaft“ an der TU Chemnitz in ihrer Studie „The impact of Star Wars on the English language“ herausgearbeitet.

Wie lebte der Bronzezeit-Mensch vor der Erfindung der Schrift? Seine Erbgut-Spuren können womöglich jene Lücken schließen, die mangels schriftlicher Belege in der historischen Überlieferung klaffen. Visualisierung: Dall-E

Über 10 Millionen Euro für sächsische Spitzenforscher

Europäischer Forschungsrat vergibt Stipendien für Suche nach Twistronik-Chips, Wasser-Elektronik und prähistorische Biografien Dresden/Chemnitz/Leipzig, 23. November 2023. Twistronik-Chips, Wasser-Elektronik, Supraleiter, Magnetelektrik und Biografien vor der Erfindung der Schrift: Für ihre wegweisenden Projekte können sich fünf Spitzenforscher und -forscherinnen über insgesamt über zehn Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat „ERC“ freuen. Darauf haben das sächsische Wissenschaftsministerium und die beteiligten Institute in Dresden, Chemnitz und Leipzig hingewiesen.

3D Simulation eines aktiven Materials in einer geometrischen Form, die einer sich teilenden Zelle ähnelt. Abb.: Singh u.a. in: Physics of Fluids (2023) via MPI-CBG

Dresdner schreiben Supercomputer-Code für aktive Bio-Materie

Rechner können nun simulieren, wie sich Zellen und Organe in Raum und Zeit formen Dresden, 21. November 2023. Dresdner Forscher haben einen Code geschrieben, mit dem sich die Entwicklung „aktiver Materie“ in Lebewesen auf Supercomputern simulieren lässt. Damit haben sie einen wichtigen Schlüssel geliefert, wie Zellen, Organe und andere biologische Strukturen entstehen. Das geht aus einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden hervor.

Carbonnetze ersetzen Stahl als Beton-Bewehrung. Im Hintergrund ist das entstehende Carbonbetonhaus "Cube" in Dresden zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Bauforschungszentrum startet 2024 in Bautzen

Initiator Curbach kündigt Auftakt mit vier Forschungsschwerpunkten an Bautzen/Dresden, 20. November 2023. Im Jahr 2024 beginnt der mehrjährige Aufbau des geplanten Bau-Forschungszentrums „Lab – Living Art of Building“ in Bautzen mit zunächst vier Fokusthemen. Das hat Projektleiter Prof. Manfred Curbach von der Technischen Universität Dresden (TUD) heute angekündigt.