Alle Artikel in: Wirtschaft

Berichte und Kurznachrichten aus der Hightech-Branche

Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft weiter herunterkorrigiert. Grafik: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft geschrumpft

0,6 Prozent weniger BIP im Jahr 2023 Kamenz, 28. März 2024. Die sächsische Wirtschaftsleistung ist im Jahr 2023 um 0,6 Prozent geschrumpft. Das hat das Statistische Landesamt im Kamenz mitgeteilt. Verantwortlich dafür dürften die inflationsgedämpfte Binnennachfrage, der Nachfrageeinbruch für Elektroautos, die immer hohen Energiepreise, Fachkräftemangel und die generell schlechte Wirtschaftslage in Deutschland sein.

Das Stimmungsbarometer in der ostdeutschen Wirtschaft zeigt auf Abschwung. Grafik: Dall-E / hw

Deutschland tritt weiter auf der Stelle

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose auf 0,1 % München/Halle/Kiel/Berlin, 27. März 2024. Die Wirtschaftsweisen haben ihre diesjährige Konjunkturprognose für Deutschland deutlich nach unten korrigiert. Demnach tritt die deutsche Wirtschaft auch in diesem Jahr erneut auf der Stelle. Statt eines Wachstums um 1,3 Prozent, wie noch im Herbst 2023 prognostiziert, rechnen die fünf führenden Wirtschaftsinstitute nun nur noch mit einem Miniplus von 0,1 Prozent. Das geht aus ihrem heute vorgelegten Frühjahrsgutachten hervor. Für 2025 rechnen die Wirtschaftsweisen mit 1,4 Prozent Wachstum.

Lithium-Metall-Akkuzelle von Northvolt Cuberg. Foto: Northvolt Cuberg

Baustart für deutsche Akku-Großfabrik von Northvolt

Ingenieure freuen sich, Ökonomen warnen vor immer mehr Subventionen Heide, 25. März 2024. Manager des schwedischen Energietechnik-Unternehmens „Northvolt“ rammen heute symbolisch die ersten Spaten für ihre neue Batteriezellenfabrik „Heide 3“ in Schleswig-Holstein in die Erde. Der Baustart stößt auf Zustimmung in Deutschland, aber es gibt auch warnende Stimmen angesichts der neu entfesselten Subventions-Spiralen.

Die Geschäftsführer René In der Stroth (links), Andre Strobach (Mitte) und Matthias Banowski sind nun auch Miteigentümer des Elektronik-Auftragsfertigers IMM aus Mittweida. Foto: Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen

Mittweidaer Elektronikfirma IMM verkauft

Nachwende-Gründer Müller veräußert Auftragsfertiger an Manager und den Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen Mittweida/Leipzig, 22. März 2024. Die „IMM electronics“ aus Mittweida hat neue Eigentümer: Prof. Detlev Müller, der das Elektronikunternehmen nach der politischen Wende in der DDR gegründet hatte, veräußert seine Firma größtenteils an den „Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen“ (WMS) aus Leipzig und die drei IMM-Geschäftsführer Matthias Banowski, René In der Stroth und Andre Strobach. Die restlichen zehn Prozent der Anteile will er behalten. Das geht aus einer WMS-Mitteilung hervor.

Die "Deutsche Giganetz" will in Dresden ein eigenes Glasfasernetz für schnelle Internetzugänge aufbauen und darüber über 45.000 Haushalte anschließen. Foto: Deutsche Giganetz

Deutsche Giganetz baut für 180 Millionen Glasfasernetz in Dresden

Hamburger wollen Insgesamt 45.000 Wohnungen mit Lichtleitern für schnelles Internet verkabeln Dresden, 21. März 2024. Die „Deutsche GigaNetz GmbH“ – so die Eigenschreibweise – will rund 180 Millionen Euro in neue Glasfasernetze und die dafür nötige Technik für gigabit-schnelles Internet in Dresden investieren. Das hat das Hamburger Telekommunikations-Unternehmen angekündigt. Es handele sich bei den ins Auge gefassten Ausbaugebieten um „eine der bedeutendsten Investitionen der letzten Jahrzehnte in den entsprechenden Ausbaugebieten, um Dresdens Position als fortschrittlichen Standort signifikant zu stärken“, heißt es in einer Ankündigung.

So sollen die Onestopboxen aussehen, für die DHL auch die anderen Paketdienste und Einzelhändler begeistern will. Foto: DHL

DHL will neue weiße Paketautomaten zusammen mit Konkurrenz betreiben

Anbieterunabhängige Onestopboxen sollen gelbe DHL-Stationen ergänzen Bonn, 19. März 2024. Künftig will DHL neben seinen eigenen gelben Paketstationen auch weiße Abholautomaten aufstellen, die dann andere Kurierdienste und Händler mitnutzen sollen. Das geht aus einer Mitteilung der Post-Tochter DHL in Bonn hervor. Die Post-Tochter hat diesen Abholstationen den Namen „OneStopBox“ – so die neudeutsche Eigenschreibweise – gegeben.

Mit Hyperspektral-Kameras lässt sich beispielsweise bereits die Oberflächenqualität von Chip-Scheiben analysieren. Doch weitere Anwendungsfälle nahen. Foto: Fraunhofer-IWS

Von Melktechnik bis zum Hyperspektral-Auge

Neben Chipfabriken auch viele kleinere Ansiedlungen in Sachsen Dresden, 19. März 2024. In der sächsischen Ansiedlungspolitik stand zuletzt zwar vor allem der taiwanesische Halbleiter-Riese TSMC, der in Dresden eine Mega-Chipfabrik baut, im Fokus des öffentlichen Interesses. Doch daneben gab es auch zahlreiche weitere kleinere Ansiedlungen im Freistaat, zu denen Melktechnik-Betriebe ebenso gehören wie Hightech-Ausgründungen von Fraunhofer-Forschern und der Aufbau neuer Solartechnik-Hersteller inmitten einer neuen Solarkrise. Insgesamt hat die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) aus Dresden im Jahr 2023 insgesamt 16 Ansiedlungen und Firmen-Erweiterungen mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von reichlich zehn Milliarden Euro und 2682 versprochenen neuen Arbeitsplätze betreut. Hier einige Beispiele:

Schmuck basteln aus Elektronikschrott. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutschland exportiert weniger Abfall

Altstahl und anderer Schrott macht Großteil aus Wiesbaden, 18. März 2024. Deutschland hat im Jahr 16,3 Millionen Tonnen Abfälle und Schrott im Wert von 11,4 Milliarden Euro exportiert. Mengenmäßig entspricht das einem Rückgang um 2,8 % und wertmäßig um 18,0 % gegenüber dem Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Die Importe sanken demnach auf 13,4 Millionen Tonnen Abfälle und Schrott für 14,6 Milliarden Euro.

Der Elektrobus mit ausgefahrendem Schnelllade-Arm. Foto: Fraunhofer-IVI / DVB

Elektrifizierung wird jenseits der Autoindustrie zum Billionen-Markt

IDTechEx rechnet mit starkem Wachstum Cambridge, 8. Februar 2024. Die Elektrifizierung von Fahrzeugen geht über den Automobilsektor hinaus und bietet einen enormen Markt. Laut dem britischen Marktforschungs-Unternehmen „IDTechEx“ wird der globale Markt für Elektrofahrzeuge zu Lande, zu Wasser und in der Luft jenseits des Automobilsektors im Jahr 2044 über 1 Billion US-Dollar wert sein.

Verlust ganzer Industrie durch dauerhaft hohe Energiepreise absehbar

Dresdner Ifo-Forscher hält Wasserstoff-Weg für eine Sackgasse Dresden, 27. Februar 2024. Die Energiepreise in Deutschland werden voraussichtlich dauerhaft hoch bleiben und damit ist auch damit zu rechnen, dass einige energieintensive Industrien aus der Bundesrepublik verschwinden. Das hat Wirtschaftsforscher Prof. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden prognostiziert.

So sieht ein fertiger Akku für den Elektro-Smart aus. Foto: Heiko Weckbrodt

Trendforce-Prognose: Akkus für E-Autos werden billiger

Taipeh/Peking, 13. Februar 2024. Der chinesische Markt für Elektrofahrzeug-Akkus befindet sich aufgrund mangelnder Nachfrage in Turbulenzen, berichtet das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh. Demnach zögern Akku-Lieferanten, ihre Bestände aufzufüllen, was zu einem kontinuierlichen Rückgang der Preise führt.

Blick aufs Folklore-Becken im Alberhafen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Binnenhäfen schlagen weniger Güter um

Dresden, 7. Februar 2024. Die „Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe“ (SBO) haben im Jahr 2023 nur noch 2,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen und damit knapp neun Prozent weniger als im Vorjahr. Das hat das Unternehmen heute mitgeteilt. „Trotz leichtem Umsatzrückgang wird die Hafengruppe wieder einen deutlichen Jahresüberschuss erwirtschaften und somit ihre gesetzten Ziele für das vergangene Wirtschaftsjahr erreichen“, versicherten die SBO.