Alle Artikel in: Bücherkiste

Repro: Elbhang-Kurier-Verlag

Zeitreise durch eine geschundene Stadt

Foto-Buch zeigt Leben in Dresden zwischen Ruinen, Abriss, Verfall und Wiederaufbau Ungefähr 40 Minuten benötigte am Ende des Zweiten Weltkrieges eine alliierte Luftflotte, um eine deutsche Stadt in ein ausgebranntes Gerippe zu verwandeln. Stadt um Stadt wurde – ähnlich war die Situation in Japan – 1945 zerbombt, es war eigentlich egal, ob sie von militärischer Bedeutung war, ein wie auch immer gearteter „Grund“ fand sich schon, um eine Stadt zum gerechtfertigten Angriffsziel zu erklären. Dresden erwischte es am 13. Februar, kurz davor hatte es Magdeburg getroffen: 371 Flugzeuge, 1200 Tonnen Bomben, 39 Minuten. Danach waren 190.000 Magdeburger obdachlos, die Innenstadt ein Trümmerfeld. Wesel war am 16. Februar an der Reihe, es folgten bis zur bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, die explizit nicht den Bombenangriffen geschuldet war, noch Chemnitz, Dessau, Wesel, Pforzheim, Potsdam, Würzburg, Nordhausen….

Constantin Gillies: Altsystem. Abb.: C. Gillies/Eigenverlag, Umschlag: Sebastian Bach und Eike Kreibohm

Verschwörungskrimi „Altsystem“: Schnitzeljagd beginnt mit Robotron-Diskette

Neuer Roman von Constantin Gillies schickt Schröder und Harriet ins Kreuzfeuer von Stasi und CIA Alt-Nerd Schröder und die IT-Forensikerin Harriet ermitteln wieder: Im neuen Krimi „Altsystem“ schickt Autor Constantin Gilies das ungleiche Paar mitten ins Kreuzfeuer zwischen Ex-Stasi-Offizieren und CIA-Agenten, löst beinahe einen Atomkrieg aus und bringt eine schicke Borg-Drohne in Lebensgefahr.

Umschlag von "Wie die Schweden das Träumen lernten". Abb.: Penguin-Verlag

„Wie die Schweden das Träumen erfanden“: Roman über die Freundschaft von Schweden und Deutschen

In seinem neuen Buch inszeniert Jonas Jonasson ein Tauziehen um deutsche Traumbetten in der schwedischen Provinz Mit einem charmanten Kurz-Roman meldet sich der schwedische Erfolgsautor Jonas Jonasson bei seinem deutschen Publikum zurück. Diesmal spinnt er allerdings nicht die verrückten Erlebnisse des „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ weiter. Vielmehr beleuchtet er in „Wie die Schweden das Träumen erfanden“ das besondere Verhältnis von Schweden und Deutschen.

Umschlagbild des Krimis „Hildur - Die Spur im Fjord“ von Satu Rämö. Abb.: Verlag Penguin Heyne

„Hildur – Die Spur im Fjord“: Faszinierender Islandkrimi

Satu Rämö lässt in ihrer Wahlheimat eine hellsichtige Isländerin und einen strickenden Finnen ermitteln Eine Lawine begräbt ein kleines Fjörddorf in der isländischen Provinz unter sich. Als die Dorfbewohner eines der Häuser endlich ausgegraben haben, finden sie drinnen einen Alten mit durchtrennter Kehle. Fast zeitgleich wird ein berüchtigter Anwalt im fernen Reykjavík von seinem eigenen Auto überrollt. Beide haben seltsamerweise ein Büschel blonder Haare im Mund. Während die isländische Kriminalistin Hildur und ihr finnischer Kollegen Jakob zu ermitteln suchen, was beide Männer verbunden hat, stoßen sie auf Zusammenhänge, die mit Hildurs dunkler Familiengeschichte zu tun haben – und tief in der isländische Vergangenheit wurzeln. Erdacht hat diese tragische Kriminalgeschichte die in Island lebende Finnin Satu Rämö, die mit „Hildur – Die Spur im Fjord“ den Auftakt für eine ganze Krimireihe nun auch in Deutschland veröffentlicht hat.

Die meisten größerten Bibliotheken haben heute längst eBooks im Bestand. Die Dresdner wollen diese digitalen Medienbestände nutzen, um virtuelle Schulbibliotheken aufzubauen. Foto: Heiko Weckbrodt

Jeder Dritte liest elektronische Bücher

Bitkom: eBooks lassen sich einfach verstauen und bieten immer mehr Zusatzfunktionen Berlin, 18. Oktober 2023. Mehr als jeder Deutsche liest wenigstens gelegentlich elektronische Bücher. Das hat eine telefonische Umfrage unter wurden 1178 Menschen in Deutschland für den deutschen Digitalwirtschaftsverband „Bitkom“ aus Berlin ergeben. Demnach liest jede und jeder Zehnte sogar überwiegend E-Books.

Eine ganze Bibliothek in einem halbe Kilo iPad: Was will man mehr? Abb.: hw

Viele Deutsche bevorzugen weiter das gedruckte Buch

Vorlieben verschieben sich aber langsam hin zum digitalen Format Berlin, 15. September 2023. Die Deutschen lesen zwar inzwischen auch immer häufiger elektronische Literatur. Doch eine relative Mehrheit von 39 Prozent bevorzugt weiterhin das gedruckte Buch. Das hat eine Umfrage des Handelsportals „Rebuy“ aus Berlin ergeben. Demnach lesen 23 Prozent gerne auf dem Smartphone, 19 Prozent nutzen dafür Tablettrechner, Laptops oder PCs.

In der Unibibliothek Leipzig haben Handschriften-Experten Reste der ältesten bekannten Handschrift mit einem Text von Meister Eckhart gefunden. Foto: Olaf Mokansky für die Universitätsbibliothek Leipzig

Bibliothekare entdecken in Leipzig alten Meister-Eckhart-Text in Recyclingresten

Pergament-Handschrift aus 13. Jahrhundert war in jüngeres Buch eingebettet Leipzig, 11. September 2023. Er gilt als einer der einflussreichsten Mystiker des Mittelalters: Der Dominikaner Eckhart von Hochheim alias „Meister Eckhart“ (1260-1328) galt und gilt mit seinen zahlreichen philosophischen Schriften als Vorreiter einer kritischen Auseinandersetzung mit der Kirche. Nun haben Handschriftenexperten und Forscherinnen der Uni eines der wohl ältesten Pergamente mit handschriftlichen Auszügen aus Meister-Eckhart-Texten entdeckt. Das hat die Uni Leipzig mitgeteilt.

Die Lücken in der Verlagslandschaft werden immer größer. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Ein Drittel der Verlage in Sachsen seit Corona gestorben

Immer mehr kleinen Regionalverlagen geht die Puste aus, meint Verlegerin Salomo Dresden, 4. September 2023. Viele kleinere Regionalverlage in Sachsen haben Corona nicht überlebt – und auch danach ist das Verlagssterben weitergegangen. Das hat die Dresdner Verlegerin und Großbuchhandels-Mitarbeiterin Katharina Salomo eingeschätzt. Insgesamt gibt es im Freistaat inzwischen rund ein Drittel weniger Verlage als vor der Pandemie.

Umschlag des Krimis "Verderben" von Karin Smirnoff. Repro: Heyne-Verlag

Krimi „Verderben“: Hackerin Lisbeth sticht im hohen Norden ins Wespennest

Karin Smirnoff setzt nun Stieg Larsssons Thriller-Reihe „Millennium“ fort Was viele Fans von Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist gehofft haben, ist nun eingetreten: Das ungleiche Paar ermittelt wieder. Diesmal zerschlagen die unnahbare Hackerin und der gealterte Investigativ-Journalist im hohen Norden von Schweden einen mafiösen Filz aus Gangstern, Kommunalpolitikern, Windkraft-Unternehmern und Motorrad-Banditen. Hatte nach dem frühen Tod von Stieg Larsson zunächst David Lagercrantz die x-bändige „Millennium“-Trilogie fortgesetzt, hat nun die schwedische Autorin Karin Smirnoff in die Tasten gegriffen. Ihr „Verderben“ ist nun übersetzt in Deutschland erschienen.

Offene Standards und improvisierende Basteleien haben gleichermaßen Innovationen im Computersektor evoziert. Foto: Heiko Weckbrodt

Bastler wie auch Normer haben Computer-Neuerungen vorangetrieben

In „Standard + Bricolage = Innovation?“ fragt Designprofessor Schwer, ob Standardisierung wirklich die Kreativität erstickt Die Computerbranche hat seine besondere Innovationskraft aus einem steten Wechselspiel von Standardisierung und improvisierter Bricolage (französische für „Bastelei“), aus Systemdesign und dem erweiterbaren, offenen Prinzip der frühen Heimcomputer geschöpft. Das postuliert zumindest der Essener Designprofessor Thilo Schwer in seiner Analyse „Standard + Bricolage = Innovation?“ im designgeschichtlichen Sammelband „Raster Regeln Ratio“.

Sven Wierick vom Straßenbahnmuseum Dresden steuert auf diesem Archivfoto einen kleinen Hechtwagen. Repro (hw) aus: "Menschen. Motoren. Mobilität. 150 Jahre Straßenbahn in Dresden"

Die Straßenbahn – ein rollendes Kulturgut

Dresdner Verkehrsbetriebe skizzieren im Buch „Menschen. Motoren. Mobilität“ die Geschichte der Straßenbahn in Sachsens Hauptstadt Die Dresdner Verkehrsbetriebe haben ein „Menschen. Motoren. Mobilität“ betiteltes Buch über die Geschichte und Gegenwart der Straßenbahn in Sachsens Landeshauptstadt herausgegeben. Sie laden darin „zu einer Reise durch die Geschichte des Engagements und der Leidenschaft von Menschen und Moderne“. Denn der öffentliche Nahverkehr war in der Stadt von „Anfang an kein Anhängsel einer Entwicklung, sondern Innovator, Evolutions- und Kompetenztreiber für die Anwendung neuer Technologien und für die Ausbildung eines immer wieder neuen Denkens der Mobilität“.

Schmetterlingstaler von König August II. der Starke aus dem Jahr 1708, wohl Münzstätte Dresden oder Leipzig, Quelle: Deutsche Bundesbank, Repro (hw) aus: „Sachsens Silber, Gold und Geld“

Wie Sachsens Silber deutsche Geldpolitik mitprägte

Buch über sächsische Zahlungsmittel skizziert Vorreiterrolle des Landes seit dem Mittelalter Sachsen spielte in der deutschen Geldpolitik seit dem Mittelalter oft eine Vorreiterrolle. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch das Silber aus dem Erzgebirge, aber auch durch besondere Handwerkskunst, die sächsische Münzen auch außerhalb der Landesgrenzen begehrt machten, und die kurfürstliche Finanzpolitik, der Währungsstabilität als Staatsräson galt. Dass es dann ausgerechnet die Preußen waren, die diese geldpolitische Grundsätze auch in Sachsen aushöhlten, trug sicher zu den bis heute andauernden Animositäten zwischen Dresden und Berlin bei. Wie es dazu kam, schildert der nun erschienene und reich bebilderte Band „Sachsens Silber, Gold und Geld“.

Robert Harris: Königsmörder. Abb.: Heyne-Verlag

„Königsmörder“: Hatz durch die neue Welt

In seinem neuen Historienkrimi erzählt Robert Harris, wie aus vermeintlich gottauserwählten Kriegern gehetzte Flüchtlinge in Amerika werden In seinem neuen Historienkrimi „Königsmörder“ taucht der englische Star-Autor Robert Harris („Vaterland“) in ein Ausnahmekapitel der britischen Geschichte ein: Jene Zeit, in der England für kurze Zeit eine Republik war. Eine Republik nur dem Namen nach allerdings, die von einem Militärdiktator und rücksichtslosen religiösen Fanatikern dominiert wurde, die König Charles köpfen ließ – und in sich zusammenbrach, kaum dass Lordprotektor Oliver Cromwell gestorben war. In der Folge wurde England wieder zur Monarchie. Die wiederum jagte erbarmungslos all jene, die direkt am Tod des alten Königs beteiligt gewesen waren.

Bücher-Scanroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

De Gruyter digitalisiert Bücher des Akademie-Verlags

Wissenschaftsliteratur soll ab 2025 im Netz verfügbar sein Berlin, 20. November 2022. Der „De Gruyter“-Verlag aus Berlin will das rund 20.000 Bände umfassende Bucharchiv des Akademie-Verlags der DDR einscannen und „erstmals in Gänze für Forschung und Öffentlichkeit“ im Internet verfügbar machen. Das hat „De Gruyter“ nun angekündigt. Das Digitalisierungsprojekt soll 2023 starten und bis 2025 abgeschlossen sein. „Das gesamte Bucharchiv wird dann auf degruyter.com auffindbar und recherchierbar sein“, kündigte der Verlag an.

Umschlag von "Transatlantik". Abb.: Piper-Verlag

Krimi „Transatlantik“: Im Visier von SS und Rache-Gangster

Volker Kutscher spinnt im 9. Babylon-Berlin-Krimi transkontinentale Intrigen Um den SS-Schergen zu entgehen, die ihn jagen, steigt der verfemte Kommissar Gereon Rath in den Zeppelin „Hindenburg“- nicht ahnend, in welch feurige Gefahr er sich damit begibt. Unterdessen baut an seinem Ziel in den USA ein alter Kontrahent mit Chemie-Knowhow aus Deutschland ein neues Heroin-Imperium auf. Derweil stolpert Gereons scheinverwitwete Charlotte mitten in ein mörderisches Intrigenspiel von Sicherheitsdienst und einem rachsüchtigen Gangsterboss – und ermittelt dem ermordeten Ex-Geliebten ihrer verschwundenen Freundin Greta hinterher… Der geneigte „Babylon Berlin“-Freund ahnt es schon: Krimiautor Volker Kutscher hat fleißig in die Tasten gegriffen und nun mit „Transatlantik“ seinen neunten Gereon-Rath-Roman vorgelegt.