Argentinischer Humboldt-Stipendiat verknüpft in Dresden organische und anorganische Hybrid-Technologie
Dresden, 25. April 2018. Der argentinische Elektronik-Experte Dr. Marcos M. Soldera ist in die sächsische Landeshauptstadt gezogen, um mit seinem Know-how eine Dresdner Spezialität zu verbessern: organische Elektronik. Der 34-Jährige wird zwei Jahre lang bei Professor Andrés Lasagni am Lehrstuhl für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung der TU Dresden als Humboldt-Stipendiat forschen. Das hat heute die TU Dresden mitgeteilt.
Hightech-Sandwiches aus der Vakuumkammer
Indem er kohlenwasserstoff-basierte und anorganische Materialien kombiniert, hofft Soldera die Licht- und Energieausbeute heutiger organischer Solarzellen und Leuchtdioden (OLEDs) nach oben zu treiben. Dabei setzt er auf das Mineral Perowskit, das aus den Elementen Kalzium, Titan und Sauerstoff besteht. Um seinen Doktortitel zu erlangen, hatte der studierte Elektroniker zunächst an der „Universidad Nacional de Cuyo“ in Argentinien eine spezielle Vakuumkammer entworfen, in der er besondere Solarzellen nach dem Sandwich-Prinzip erzeugen konnte: aus übereinandergestapelten Schichten von Perowskit und organischen Halbleitern, von denen jeweils zehn bis 1000 Nanometer (Millionstel Millimeter) dünn ist. Zudem entwickelte der Argeninier mathematische Modelle, um vorauszusagen, welche „Sandwich-Rezepte“ zu besonders effizienten Solarzellen führen könnten.
Laserstrukturierung könnte helfen
Von Solderas zweijährigem Intermezzo in Dresden hoffen beide Seiten zu profitieren: Soldera kann hier gewissermaßen im europäischen Mekka der Organikelektronik an vorderster technologischer Front forschen. Und die Dresdner wollen gerne die Effizienz ihrer organischen Solarzellen erhöhen – bisher ein Manko der biegsamen und leichten Alternativen zu Silizium-Solarzellen. Möglicherweise kann dabei auch die spezielle Lasertechnologie helfen, die sein Gastgeber Prof. Lasagni entwickelt hat: Damit lassen sich faszinierende Nanostrukturen auf vielen Materialien erzeugen.
Argentinier sieht vor allem Chancen in seinem Dresden-Intermezzo
„Dresden bietet mir durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität, den zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Unternehmen aus den Bereichen Mikroelektronik und Halbleitertechnik viele Möglichkeiten, meine Forschung voranzutreiben“, betonte Dr. Soldera, der mit seiner Familie nun nach Sachsen umgezogen ist. „Außerdem ist Dresden mit seinem kulturellen und historischen Hintergrund eine fantastische und wunderschöne Stadt.“
Autor: hw
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