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Deutschland ist gleicher geworden

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Ifo: Wirtschaftskraft der Städte und Kreise nähert sich an – vor allem durch staatliche Eingriffe

München, 12. April 2018. Die Einkommen und die Wirtschaftskraft der Städte und Kreise in Deutschland hat sich seit der Jahrtausendwende angenähert. Das hat eine Analyse des Wirtschaftsforschungs-Institutes Ifo aus München ergeben.

Ifo: Topos der starken regionalen Ungleichheit ist nicht zu halten

„Wegen progressiver Steuern und staatlicher Transfers ist die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen deutlich geringer als jene der Bruttowertschöpfung“, betonte Gabriel Felbermayr, der Leiter des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft. „Die gelegentlich zu lesende Aussage, Deutschland sei eines der Länder mit den größten regionalen Gegensätzen, trifft nicht zu. Die regionale Ungleichheit der verfügbaren Einkommen ist in Deutschland niedriger als in allen großen EU-Staaten. Die Zahlen stützen also weder die Behauptung, die Globalisierung hätte zu einer immer stärkeren Ungleichheit der regionalen Einkommen geführt, noch bieten sie eine Basis für die Forderung nach mehr regionaler Umverteilung, weder in Deutschland noch in der EU.“

Forscher: Extrembeispiele vergleichen bringt wenig

Die Forscher verweisen in diesem Zusammenhang auf einen Beitrag der FAZ, der eben solch eine starke regionale Ungleichheit nahegelegt hatte und sich dabei auf die Entwicklung der jeweils ärmsten und reichsten Region mehrer Länder vergleichen hatte. Solch ein Vergleich führe wegen aber schnell in die Irre, da er Extrembeispiele vergleiche, betonten die Ifo-Ökonomen, die daher die Entwicklung aller Kreise in Deutschland unter die Lupe nahmen.

Vergleichsweise reiche Autostädte

Die Ifo-Forscher hatte für ihre Analyse die Wirtschaftskraft pro Einwohner und die Einkommen in 402 Kreisen und kreisfreien Städten für die Jahre 2000 und 2014 verglichen. An der Spitze war und ist die Stadt Wolfsburg, in der der Volkswagen-Konzern sitzt, gefolgt von Ingolstadt (Sitz von Audi) und München (u. a. Allianz, BMW. Linde, Siemens).

Mit Eisenach (u.a. Opel) taucht auf Platz 85 die erste ostdeutsche Stadt auf. Einige sächsische Großstädte landen immerhin noch im ersten Drittel: Dresden (u. a. Fabriken von Globalfoundries, Infineon, VW) kommt auf Rang 124, Leipzig ((BMW, Porsche) auf Platz 127.

hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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