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Extra-Stromquelle für Bosch und Philip Morris in Dresden

Transformatoren von Siemens - hier eine Aufnahme aus dem Werk Nürnberg - sollen die künstlichen Inseln vor Arabiens Küste mit Strom versorgen. Foto: Siemens

Starke Transformatoren – hier eine Aufnahme aus dem Siemens Werk Nürnberg – sollen die neuen Werke von Bosch und Philp Morris in Dresden mit Strom versorgen. Foto: Siemens

Stadtwerke investieren elf Millionen Euro, um Chipfabrik und Tabakwerk zuverlässig versorgen zu können

Dresden, 4. April 2018. Wegen der Milliarden-Investitionen von Bosch und Philip Morris in Dresden bauen die Drewag-Stadtwerke ein neues Umspannwerk im Norden der Stadt. Die Drewag will rund elf Millionen Euro in das neue Umspannwerk in Dresden-Rähnitz investieren. Darüber informierten die Stadtwerke heute, nachdem sie kurz zuvor die Baugenehmigung erhalten hatten.

3 Groß-Trafos geplant

In der Station wollen die Techniker in der Endstufe drei Transformatoren mit jeweils 40 Mega-Voltampere (MVA) installieren. Die Bauarbeiten sollen im April 2018 beginnen, der erste Bauabschnitt im März 2019 fertig sein. Durch die Investition wollen die Stadtwerke vor allem absichern, dass die neue Chipfabrik von Bosch und die Heets-Tabak-Fabrik von Philip Morris in Flughafennähe zuverlässig mit Elektroenergie versorgt werden können.

Stromverbrauch einer Kleinstadt

„Der Bedarf jeder Fabrik ist mit dem einer Kleinstadt vergleichbar“, erklärte Drewag-Netz-Chef Frank Otto. „Die hohen Anforderungen an eine sichere Energieversorgung mit großer elektrischer Leistung machen eine solche Anlage erforderlich.“

Hoffnung auf weitere Ansiedlungen

Darüber hinaus soll die neue Umspannstation die nötige Infrastruktur für weitere Investitionen im Dresdner Norden bieten. „Das Umspannwerk befindet sich in unmittelbarer Nähe zu noch unbebauten Flächen des Gewerbegebietes, welche dann auch von den vorhandenen Leistungsreserven profitieren können“, schätzte Robert Franke ein, der das städtische Amt für Wirtschaftsförderung leitet. „So unterstützen wir die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes weiter.“

Hightech-Landschaft im Dresdner Norden

Ganz in der Nähe befinden sich unter anderem das Chipmaskenzentrum AMTC, die Digitalpapier-Fabrik von „Plastic Logic“ und das deutsche Halbleiterwerk von Globalfoundries. Auch für letzteres Werk – das sich damals noch in AMD-Regie befand – hatten die Stadtwerke seinerzeit ein Extra-Umspannwerk errichtet. Da die geplante Bosch-Fabrik vor allem Hybridschaltkreise und später wahrscheinlich auch „Mikroelektromechanische Systeme“ (MEMS) für die Autoindustrie herstellen soll, schließt es in Sachsen eine Lücke in der Wertschöpfungskette. Bosch will rund eine Milliarde Euro in sein Dresdner Werk investieren. Philip Morris steckt in der Nachbarschaft zirka 285 Millionen Euro in eine Fabrik für Tabak-Ersatzprodukte.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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