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Leichtbau: Freiberger wollen heiße Stahlschmelze mit Keramik säubern

Der tschechische Graphenexperte Dr. Andrej Jankovsky (l.) zeigt seinem italienischen Kollegen Enrico Storti eine Kohlenstofflösung. Foto: Birgit Holthaus, TU Freiberg

Der tschechische Graphenexperte Dr. Andrej Jankovsky (l.) zeigt seinem italienischen Kollegen Enrico Storti eine Kohlenstofflösung. Foto: Birgit Holthaus, TU Freiberg

Prager Graphen-Forscher verstärkt Team an TU Freiberg als Humboldt-Stipendiat

Freiberg, 16. März 2018. Um leichtere und hochreine Metallteile für Autos und Flugzeuge zu erzeugen, wollen Freiberger Wissenschaftler schon in der 1600 Grad heißen Stahlschmelze ansetzen: Sie wollen aus dem flüssigen Metall mehr Einschlüsse und Verunreinigungen herausfiltern. Dabei setzen sie auf neue Keramikfilter und Graphen-Kohlenstoff-Beschichtungen, die selbst solch hohen Temperaturen standhalten. Verstärkung hat das Team vom Sonderforschungsbereich 920 an der TU Bergakademie Freiberg nun aus Prag bekommen: Als Humboldt-Stipendiat stößt Dr. Andrej Jankovsky dazu. Der tschechische Chemiker gilt als ausgewiesener Experte für Graphen – ein Kohlenstoffmolekül, dessen Atome nur in der Fläche zu großen Netzen verknüpft sind.

Video aus dem Stahlwerk (avecfilm):

Test-Einsatz im Thyssen-Krupp-Stahlwerk

„Die speziellen Werkstoffe mit hervorragenden mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften möchten wir gemeinsam mit Dr. Jankovsky in kohlenstoffhaltigen, dichten und porösen, großvolumigen Funktionalbauteilen einbringen, um damit deren thermomechanische Eigenschaften und Zuverlässigkeit bei Hochtemperaturanwendungen erheblich zu verbessern“ erklärte Prof. Christos G. Aneziris, der das Forschungsprojekt leitet. Die Freiberger arbeiten dabei unter anderem mit dem Stahlhersteller Thyssen-Krupp zusammen. Dort haben sich einige der am Computer modellierten Keramikfilter bereits im Testbetrieb bewährt.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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