Forschung, News, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Hunde können womöglich Gen-Code erschnüffeln

Hundeführer mit einem Bluthund. Foto: Polizei Sachsen

Hundeführer mit einem Bluthund (Mantrailer Bloodhound). Foto: Polizei Sachsen

Sächsische Forscher ließen Polizeihunde DNS nachspüren

Leipzig/Rothenburg, 11. Januar 2018. Hunde können Menschen nicht nur am Geruch recht zuverlässig identifizieren, sondern sind womöglich sogar imstande, individuelle DNS zu erschnüffeln. Darauf deutet eine gemeinsame Studie des Instituts für Rechtsmedizin der Uni Leipzig und der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg hin. Die Forscher wollten mit ihren Tests unter anderem ermitteln, wie gerichtsfest die Befunde von Polizeihunden sind, die Täterspuren verfolgen – auch „Maintrailing“ genannt.

Hunde lagen in 97 % der Testläufe richtig

Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschaftler Polizeihunde auf 675 Testläufe geschickt. In 97 Prozent der Fälle erkannten und verfolgten die Hunde die richtige Geruchsspur.

DNS aus Blutproben isoliert

Außerdem entnahmen die Forscher sieben Testpersonen Venenblut und isolierten daraus den genetischen Code dieses Menschen, die sogenannte Desoxyribo-Nukleinsäure (DNS). Danach wurden die DNS-Proben unter sterilen Bedingungen auf Schaumstoffronden aufgetropft und angetrocknet, berichtet Dr. Carsten Babian vom Leipziger Institut für Rechtsmedizin. Um den wesentlichen Einfluss der DNS als Schlüsselreiz für die Hunde zu überprüfen, setzten die Forscher den Hunden zusätzlich auch Negativproben vor, in denen keine DNS vorhanden war. Ergebnis: „Es konnte weltweit erstmalig nachgewiesen werden, dass neben Speichel auch isolierte DNS aus Blut als Schlüsselreiz für die Aufnahme einer Geruchsspur durch Hunde geeignet ist“, teilte die Uni Leipzig mit.

„Geruchsbeweis“ erhält mehr Gewicht

„Insgesamt ist der Geruchsbeweis als wertvolle Ergänzung der Ermittlungsergebnisse zu sehen“, kommentierte Polizeidirektor Leif Woidtke von der Hochschule der Sächsischen Polizei die Studienergebnisse. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar