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VW verdoppelt eGolf-Produktion in Dresden

Meister Rainer Jopp bei der Endkontrolle für den 1. e-Golf in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Meister Rainer Jopp bei der Endkontrolle für den 1. e-Golf in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

2. Schicht in der Gläsernen Manufaktur geplant

Dresden/Wolfsburg, 19. Dezember 2017. Wegen der starken Nachfrage für den neuen e-Golf führt Volkswagen in der Gläsernen Manufaktur Dresden wieder eine zweite Schicht ein. Das hat die Konzernleitung heute in Wolfsburg angekündigt. Dadurch verdoppele sich die Tagesproduktion ab März 2018 von 35 auf 70 elektrische Golfs. „Unsere Kunden und Handelspartner haben die Umwelt- und Zukunftsprämien sehr gut angenommen“, erklärt sich Deutschland-Vertriebschef Thomas Zahn die hohe Nachfrage. Angefixt durch die 2380 Euro Umweltprämie für E-Autos haben sich rund acht Prozent der VW-Neuwagenkäufer für Elektrofahrzeuge entschieden – etwa viermal so viele wie vorher.

Signal für Elektromobilitäts-Standort Dresden

„Nach dem Start des e-Golf im April 2017 gehen wir nun mit der zweiten Schicht einen weiteren wichtigen Schritt für Dresden als Standort der Elektromobilität von Volkswagen”, kommentierte der Dresdner Manufaktur-Chef Lars Dittert die Konzernentscheidung aus Wolfsburg. “Wir bereiten so auch die Elektro-Offensive der Marke Volkswagen vor, die ab 2020 mit der ID-Familie von Zwickau aus gezündet wird.“

Der neue Manufaktur-Chef Lars Dittert. Foto: Heiko Weckbrodt

Der neue Manufaktur-Chef Lars Dittert. Foto: Heiko Weckbrodt

Nicht alle bekommen ihre Jobs zurück

Auch Manufaktur-Betriebsratsvorsitzender Thomas Aehlig begrüßte die Weichenstellung. Er erklärte aber auch: „Es waren schwierige Verhandlungen mit dem Unternehmen in den letzten Wochen. Neben den Bedingungen zur Wiedereinführung des Zweischicht-Betriebs ging es dem Betriebsrat um die Zusicherung einer nachhaltigen Auslastung des Standorts über den aktuellen e-Golf hinaus.“ Dies sei jetzt gelungen. „Gemessen an der Ausgangsposition nach dem Stopp der Phaeton-Fertigung ist dies eine großartige Entwicklung. Dass nicht alle Dresdner Beschäftigten an den Standort zurückkehren können, schmerzt uns.“

Aus der Geschichte der Gläsernen VW-Manufaktur

VW hatte die Gläserne Manufaktur 2002 in Dresden eröffnet, um im Luxussegment mitzumischen: Dort zelebrierte das Unternehmen die transparente Produktion des Oberklassewagens Phaeton als Gesamterlebnis für Kunden und Besucher. In Spitzenzeiten waren dort über 500 Mitarbeiter tätig. Als sich das Automobil allerdings immer schleppender verkaufte und auch die Nachfrage aus China versiegte, stoppte der Konzern 2016 die Produktion in Dresden. Inzwischen bemüht sich Volkwagen, die Manufaktur als ein Zentrum für die Mobilität von morgen zu profilieren: mit eGolf-Produktion, Elektroauto-Ausstellung, einem Firmen-Inkubator für innovative Mobilitätskonzepte und dergleichen mehr. Derzeit sind  rund 380 Beschäftigte am Standort tätig.

Autor: Heiko Weckbrodt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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