Kiel, 22. November 2017. Durch den bei den „Jamaika-Verhandlungen“ in Berlin so umstrittenen Familien-Nachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus würden weitere 50.000 bis 60.000 Menschen nach Deutschland kommen. Darauf hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hingewiesen.
„Verglichen mit den seit Beginn 2015 ins Land gekommenen rund 800.000 Asylsuchenden, wäre dies eine überschaubare Größenordnung“, betonten die Forscher. Zwar gebe es durchaus objektive Gründe, die gegen einen Familiennachzug für subsidiär Schutzbedürftige sprächen, etwa die Mehrkosten auch für eine sehr geringe Zahl zusätzlicher Flüchtlinge oder das Gleichziehen mit den restriktiven Regeln anderer europäischer Länder, um nicht als attraktives Fluchtziel zu erscheinen. „Angesichts des derzeitigen politischen Klimas in Deutschland ist allerdings keiner dieser Gründe sehr wahrscheinlich“, schätzte Migrationsforscher Lars Ludolph vom Centre for European Policy Studies (CEPS)ein. „Vielmehr vermuten wir, dass sich hier Auswirkungen des Wahlerfolges der Alternative für Deutschland (AfD) beobachten lassen und CDU/CSU sowie die FDP deren Erfolg Tribut zollen“.
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