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Mehr kritische Metalle als bisher angenommen

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat. Foto: HZDR Jürgen JeibmannKristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat. Foto: HZDR Jürgen Jeibmann

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat. Womöglich sollten auch die darin enthaltenenen Metalle auf die Liste liefer-kritischer Rohstoffe kommen, meinen Freiberger Forscher. Foto: HZDR, Jürgen Jeibmann

Freiberger Forscher: Mehr wissenschaftliche Risikenanalysen für Rohstoff-Engpässe nötig

Freiberg, 15. November 2017. Die europäische Wirtschaft ist wahrscheinlich weit empfindlicher für Lieferengpässe sogenannter „kritischer Metalle“ als bisher angenommen. Das geht aus einer Analyse des Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) hervor, das zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gehört, sowie der Tu Chemnitz hervor. Die bisherigen Listen seien „nicht zuverlässig“, betonte Dr. Max Frenzel, einer der Autoren der Studie.

Aufschrei nach chinesischem Exportstopp der Seltenen Erden

Hintergrund: „Als die Volksrepublik China vor etwa zehn Jahren die Ausfuhr von Seltenen Erden eine Zeit lang beschränkte, sorgte dies für erhebliche Unruhe auf dem globalen Rohstoffmarkt“, erinnert das HIF. „International erkannten Regierungen, wie verletzlich Industrien sind, wenn Ressourcen ausfallen. In vielen Ländern wurden deshalb Studien zur Kritikalität in Auftrag gegeben mit dem Ziel, besser zu verstehen, bei welchen Metallen Lieferprobleme zu erwarten sind. Die Ergebnisse sollen Politikern helfen, um Maßnahmen für eine sichere Rohstoffversorgung zu planen.“

Als kritische Rohstoffe gelten bisher vor allem Hochtechnologie-Elemente. Grafik: HZDR/ bilderbuero

Als kritische Rohstoffe gelten bisher vor allem Hochtechnologie-Elemente. Grafik: HZDR/ bilderbuero

Studie: Womöglich gehören auch profane Metalle wie Eisen und Kupfer auf die Listen

Als kritische Metalle, bei denen Lieferengpässe die Hochtechnologie-Wirtschaft in Teilen lahmlegen könnten, gelten bisher zum Beispiel Seltene Erden, Platingruppenmetalle, Niob, Tantal, Antimon, Gallium, Germanium und Indium. Die Autoren der Studie „Kritische Rohstoffe – Sinn oder Unsinn?“ regen die Überlegung an, auch Eisen, Chrom, Nickel, Kupfer, Ali, Titan, Gold und Zink auf die Listen zu setzen. Ein Grund dafür sei auch die deutsche Energiewende, die steigende Nachfrage für solche Metalle generiert.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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