Chrom-VI verboten: Dresdner Forscher aus Dresden versilbern Auto-Armaturen mit Polymerhilfe
Dresden, 2. November 2017. Ein Team von Dresdner Polymer-Forscher um Dr. Dieter Lehmann hat ein Galvanisierungs-Verfahren entwickelt, das Auto-Armaturen ohne die verbotenen Chrom-VI-Substanzen mit Metallglanz versieht. Dies hat das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden mitgeteilt.
Hintergrund: Viele Armaturen in Autos sind aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) hergestellt. Dieser Kunststoff vorbehandelt werden, damit er galvanisiert werden kann, um ihn edler wirken zu lassen. Dafür hat die Automobil-Industrie bisher Chromschwefelsäure eingesetzt: Diese Beize erzeugt winzige Hohlräume, in denen sich Metallteilchen als Keime einlagern. „Mittels dieser Metallkeime wird dann stromlos eine mechanisch festverankerte, leitfähige Schicht erzeugt, die Voraussetzung für das eigentliche galvanische Beschichtungsverfahren ist“, erläuterten die IPF-Ingenieure.
Die EU hat Chrom-VI-Verbindungen wie die erwähnte Chromschwefelsäure inzwischen verboten, weil sie als giftig und potenziell krebserregend gelten. Sie dürfen nur noch übergangsweise eingesetzt werden, bis ein neues Verfahren entwickelt ist.
Dies glauben die Dresdner nun gefunden zu haben und haben es inzwischen auch patentiert. Dabei ersetzen sie die Chrom-Verbindung durch Polymere, an denen die Metallkeime anhaften können.
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