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Was steckt hinter IQOS und Heets?

Der Tabakerhitzer IQOS (vorne) soll sich als Alternative zu klassischer Zigarette und e-Zigarette durchsetzen, wenn es nach Philip Morris geht. Das Prinzip: Die "Heets" sehen aus wie Mini-Zigaretten und werden auf eine Wärmezunge in die IQOS-Halterung eingesteckt. Die erhitzt dann den festen Tabak, statt ihn zu verbrennen. Die gesundheitlichen Langzeit-Folgen sind noch nicht geklärt. Foto: Philip Morris

Der Tabakerhitzer IQOS (vorne) soll sich als Alternative zu klassischer Zigarette und e-Zigarette durchsetzen, wenn es nach Philip Morris geht. Das Prinzip: Die „Heets“ sehen aus wie Mini-Zigaretten und werden auf eine Wärmezunge in die IQOS-Halterung eingesteckt. Die erhitzt dann den festen Tabak, statt ihn zu verbrennen. Die gesundheitlichen Langzeit-Folgen sind noch nicht geklärt. Foto: Philip Morris

Bologna/Dresden, 30. Oktober 2017. Philip Morris International (PMI) wurde mit der Zigarettenmarke „Marlboro“ weltweit bekannt. Nun preist der US-Tabakkonzern sein System aus IQOS-Erhitzern und Heets-Tabak als Alternative zum Zigaretten-Rauchen und auch zur chinesischen E-Zigarette an. Produziert werden die „Heets“ in Bologna und demnächst auch in Dresden.

Zielgruppe: Die, die nicht wegkommen vom Niktotin

Die PMI-Manager wollen sich diesmal nicht den Mund verbrennen und nennen das IQOS-System gar nicht erst „gesund“. Gesünder sei es, mit dem Rauchen ganz aufzuhören, betont Simon Dowding, der Konzern-Kommunikationsbeauftragte für die „Smoke Free“-Kampagne. Auch sei unbestreitbar, dass Nikotin süchtig mache. Wer aber das Nikotin nicht aufgeben wolle, für den könne IQOS eine Alternative sein. Nach bisherigen eigenen Forschungsergebnissen von Philip Morris seien die im Dampf von IQOS enthaltenen schädlichen Substanzen um durchschnittlich 90 bis 95 Prozent  geringer als im Rauch einer Zigarette.

Heets-Produktion in der Philip-Morris-Fabrik nahe Bologna. Foto: Philip Morris International

Heets-Produktion in der Philip-Morris-Fabrik nahe Bologna. Foto: Philip Morris International

Elektronikteile in Malaysia produziert

Das IQOS-System besteht aus mehreren Komponenten: Als Nikotinspender verbraucht werden die Heets. Sie sehen wie sehr kurze Zigaretten aus und werden in Bologna und demnächst auch in Dresden hergestellt. Um sie zu nutzen, braucht man das elektronische IQOS-System, das bisher ausschließlich in Malaysia hergestellt wird. IQOS besteht wiederum aus einem Mundstück und einem Ladegerät.

Heizzunge limitiert Temperatur auf max. 400 Grad

Die Heets werden auf dieses Mundstück mit Heizzunge gesteckt. Während eine herkömmliche Zigarette bei 800 Grad schlichtweg verbrennt, erwärmt die elektronisch gesteuerte Zunge die Heets auf 350 bis maximal 400 Grad. Dadurch soll der spezialverarbeitete Tabak dann Nikotindampf absondern. Damit bedient PMI die Nikotinsucht seiner Kunden – aber ohne die Tabak-Verbrennungsprodukte zu erzeugen, die als besonders gesundheitsgefährdend gelten.

3 Millionen Raucher sind bisher umgestiegen

„Bisher sind schon rund drei Millionen Raucher weltweit zu IQOS gewechselt“, sagt Simon Dowding. Schon jetzt verdiene das Unternehmen jeden zehnten Dollar beziehungsweise Euro Umsatz mit „rauchfreien“ Produkten wie dem IQS-System. Bis 2025 soll der Anteil dieser neuen Produkte 30 Prozent erreichen.

Autor: Von Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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