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Solarwatt-Chef fordert von neuer Regierung „Bekenntnis zu Erneuerbaren“

Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus erwartet einen zweiten Solarboom in Deutschland - der werde allerdings vom Markt und nicht von Einspeise-Vergütungen getrieben sein. Foto: Heiko Weckbrodt

Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus erwartet einen zweiten Solarboom in Deutschland – der werde allerdings vom Markt und nicht von Einspeise-Vergütungen getrieben sein. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Unternehmen: Energiewende ist wegen Flüchtlingsdebatte zu sehr in den Hintergrund gerückt

Dresden/Berlin, 28. Oktober 2017. Ein „ein klares öffentliches Bekenntnis zu den erneuerbaren Energien“ hat Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus von der sich formierenden neuen Bundesregierung gefordert. „Wer stattdessen nur über die Kosten redet, dem ist die Dringlichkeit der Klimaproblematik wohl nicht bewusst“, betonte der Geschäftsführer des Dresdner Photovoltaik-Unternehmens.

Bisher 35 % Anteil an Stromerzeugung

Derzeit haben laut Neuhaus die Solar-, Wasser- und Windkraftanlagen sowie andere „erneuerbare“ Energiequellen 35 % Anteil an der deutschen Stromerzeugung. „Bei voller Unterstützung könnte dieser Anteil schon deutlich höher liegen“, unterstrich Neuhaus. „Ich spreche dabei nicht von Subventionen. Es geht eher darum, den regenerativen Energieträgern keine Steine in den Weg zu legen, wie beispielsweise die Zahlung einer EEG-Umlage auf selbst erzeugten Solarstrom ab einer Anlagengröße von 10 Kilowatt.“

Neuhaus: Kohle-Subventionen weit höher als Solar-Zuschüsse

Mittlerweile gebe es auch schon einige Anlagen, die auch ohne direkte oder indirekte Zuschüsse auskommen. „Viele glauben noch immer, dass Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen bis heute unwirtschaftlich arbeiten und deshalb verantwortlich für den immer weiter steigenden Strompreis sind. Man muss sich das aber im Detail anschauen. Auch wenn die EEG-Umlage den Strompreis verteuert, steht dies in keinem Verhältnis zu den Subventionen für die konventionellen Energiequellen wie Kohle und Atom.“ Laut einer Greenpeace-Statistik sei die Kohle seit den 1970er Jahren vom Staat mit mehr als 430 Milliarden Euro direkt oder indirekt unterstützt worden. Die „Erneuerbaren Energien“ bekamen bisher 146 Milliarden Euro. Neuhaus: „Fossile Energieträger wie Kohle werden bis heute staatlich gefördert, obwohl niemand mehr daran zweifelt, dass sie mitverantwortlich für unsere Umweltprobleme sind.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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