Medizin & Biotech, News, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Sehende Erbsen machen Bioreaktoren durchsichtig

Das Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUDDas Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUD

Das Schaubild visualisiert, wie die Sens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUD

„Sens-o-Spheres“ der TU Dresden sollen für mehr Qualität und Ausbeute in Biotech-Fabriken sorgen

Dresden, 26. Oktober 2017. Neuartige sehende Erbsen sollen künftig helfen, Medikamente und Schönheits-Cremes, aber auch Bier und andere Genussmittel noch qualitätvoller und in größeren Mengen herstellen. Entwickelt haben diese „Sens-o-Spheres“ Verfahrenstechniker der Technischen Universität Dresden (TUD) – und dies so rasch, dass sie inzwischen dafür prämiert worden sind: Von der Fachmesse „bionection“ in Jena konnten die Dresdner Ingenieure Dr. Felix Lenk und Tim Lauterbach die „Technology Transfer Trophy“ („T³“) nebst 1500 Euro Preisgeld und Beratungs-Gutscheinen mit nach Hause nehmen.

Vernetzte Sensorkugeln fließen mit den Zutaten durch den Reaktor

Die Sensorkügelchen sind etwa acht Millimeter groß und drahtlos vernetzt. Wird ein Bioreaktor zum Beispiel mit den Zutaten für ein neues Medikament beladen, können die Techniker die Sens-o-Spheres beimischen. Das Konzept: Sind die Rührwerke eingeschaltet, melden die Kugeln ihre Position und die dortige Temperatur per Funk an eine zentrale Basisstation. Dadurch können die Ingenieure in den biotechnologischen Fabriken die Produktionsprozesse verbessern und letztlich auch die Ausbeute der Bioreaktoren steigern. Bisher waren die Entwickler dafür meist auf Erfahrungswerte, Mutmaßungen und bloßes Ausprobieren angewiesen, da sie die Umwälz- und Mischprozesse im Innern eines einmal angeworfenen Reaktors nicht sehen konnten. Insofern sollen die „Sens-o-Spheres“ als zusätzliche Sinne der Anlagenbediener dienen.

Die Sens-o-Spheres der TU Dresden sind vernetzte Sensorkügelchen, die ins Innere von Bioreaktoren geschleust werden. Abb.: Felix Lenk, TUD

Die Sens-o-Spheres der TU Dresden sind vernetzte Sensorkügelchen, die ins Innere von Bioreaktoren geschleust werden. Abb.: Felix Lenk, TUD

Ein Konsortium unter der Leitung des TUD-Professur für Bioverfahrenstechnik hatte die neuartigen Messkugeln von der Idee zu einem funktionsfähigen Demonstratorsystem getrieben. Zum Konsortium gehörten die e-nema GmbH, die Ökoplast GmbH, die Systemanalyse und Automatisierungsservice GmbH, das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme und die IMST GmbH. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar