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Halbleitermarkt legt 2017 um ein Fünftel zu

Die Nachfrage nach dRAM-Speichern schwankt sehr stark. Diese Vlotilität hat schon manchem Unternehmen das Genick gebrochen. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

IC Insights hebt Prognose an: Vor allem dRAM-Umsatz wächst stark

Scottsdale, 22. Oktober 2017. Die Halbleiterindustrie wächst im Jahr 2017 um 20 Prozent und damit deutlich stärker als noch zur Jahresmitte angenommen. Diese korrigierte Prognose hat nun das Marktforschungsunternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona abgegeben. Der Markt für Integrierte Schaltkreise (ICs) im engeren Sinne wird demnach um 22 Prozent wachsen, der OSD-Markt (Optoelektronik, Sensoren, Aktuatoren und diskrete Elektronik) um 20 Prozent.

Neben dRAM auch NAND weiter gefragt

Umsatztreiber sind vor allem Speicherchips: Der Markt für flüchtige Speicher (dRAM) wird demnach um 74 Prozent wachsen. Ähnlich stark hatten die dRAM-Speicherchips zuletzt im Jahr 1994 zugelegt. Auch der Absatz von nichtflüchtigen NAND-Speicherchips werde deutlich zulegen, prognostiziere IC Insights.

Letzter Wellenkamm war 1994

Die hohen Preise für dRAM-Chips Mitte der 1990er waren vor allem durch den damals noch wachsenden PC-Markt ausgelöst worden und hatten auch zu einem starken Ausbau der dRAM-Fabriken gesorgt. Dies war die Zeit, in der auch Siemens als erster weltweit begann, dRAMs auf 300 statt nur 200 Millimeter großen Siliziumscheiben in Dresden herzustellen. Diese Fabriken übernahm später Infineon – die ausgegliederte Halbleiter-Sparte von Siemens – und danach Infineons ausgegliederte dRAM-Sparte „Qimonda“. Letzteres Unternehmen ging während der Chipkrise 2008/2009 pleite. Neben Qimonda verschwanden in den nächsten Jahren mehrere dRAM-Produzenten. Diese Marktbereinigung trug auch dazu bei, dass die dRAM-Preise wieder gestiegen sind. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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