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Chinesen steigen bei Heliatek Dresden ein

Die Heliatek-Fabrik Dresden kann durch ein spezielles Verfahren organsiche Solarfolien im Rolle-zu-Rolle-Betrieb herstellen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die angestrebte Massenproduktion. Foto: Heliatek

Die Heliatek-Fabrik Dresden kann durch ein spezielles Verfahren organische Solarfolien im Rolle-zu-Rolle-Betrieb herstellen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die angestrebte Massenproduktion. Foto: Heliatek

Hersteller organischer Solarzellen akquiriert weitere 15 Millionen Euro Risikokapital

Dresden, 12. Oktober 2017. Der Dresdner Organiksolarfolien-Hersteller Heliatek hat neue Investoren gefunden: Neben der RWE-Tochter Innogy, BASF und weiteren etablierten Risikokapitalgebern sind nun ein Familienunternehmen aus Hongkong und eine deutsche Familienholding aus der Baubranche eingestiegen. Die Namen der neuen Investoren nannte Heliatek allerdings nicht, dafür aber die nun eingeworbene Summe: 15 Millionen Euro zusätzlich haben die neuen und alten Investoren zusammen in den Topf geworfen. Bereits im Jahr 2016 hatte Heliatek – das selbst noch keine Gewinne schreibt – 60 Millionen Euro Risikokapital (VC) akquiriert.

Dresdner wollen mehr Referenz-Objekte mit dem frischen Geld schaffen

Die neuen Millionen wollen die Heliatek-Chefs einsetzen, um die organischen Sonnenenergiesammler aus Dresden weiterzuentwickeln und zu vermarkten und um die Fabrik an der Treidlerstraße in Dresden auszubauen. Vor allem aber wollen die Heliatek-Ingenieure gemeinsam mit Partnern aus verschiedenen Branchen weltweit weitere Referenzobjekte aufbauen, die demonstrieren, wo und wie Heliatek-Solarfolien einsetzbar sind. Bisher wurden solche biegsamen und teils auch durchsichtigen Solarzellen beispielsweise auf Flughäfen, auf Traglufthallen und vor allem an Hausfassaden probeweise installiert. Laut Heliatek spielen sie vor allem an eher lichtschwachen Orten ihre Stärken aus – dort haben sie eine höhere Ausbeute als klassische, siliziumbasierte Photovoltaik-Module. Die Technologie dafür wurde ursprünglich an den Unis Dresden und Ulm entwickelt.

Heliatek-Chef Thibaud Le Séguillon. Foto: Heliatek

Hongkong könnte Türöffner fürs Reich der Mitte sein

Für Heliatek sind die neuen Investoren nicht nur wegen der zusätzlichen Millionen willkommen, die den laufenden Geschäftsbetrieb finanzieren. Die Firma aus Hongkong könnte beispielsweise ein Türöffner im Riesenmarkt China sein. „Unser erster asiatischer Investor wird uns dabei helfen, unsere Strategie in dieser wichtigen Region zukünftig weiter auszuarbeiten“, erklärte Heliatek-Chef Thibaud Le Séguillon.

Die TU Dresden und die Uni Ulm hatten Heliatek 2006 gegründet. 2012 baute das Unternehmen seine erste Testfabrik für organische Solarzellen „von der Rolle“ in Dresden. Seit 2017 erweitert die Firma diese Pilotanlage, um in die Massenproduktion einzusteigen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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