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Organische Datenbrillen durch Augen gesteuert

Die neue OLED-VR-Brille aus Dresden. Foto: Fraunhofer FEP

Die neue OLED-VR-Brille aus Dresden. Foto: Fraunhofer FEP

Dresdner Fraunhofer-Entwickler sehen Potenzial nicht nur für Spiele, sondern auch im Profi-Einsatz

Dresden/München, 6. Oktober 2017. Dresdner Fraunhofer-Ingenieure haben neue Datenbrillen mit organischen Mini-Bildschirmen entwickelt. Diese OLED-Display können 2D- und 3D-Computerbilder in einer Auflösung von 800 mal 600 Punkten vor jedes Auge des Betrachters projizieren. Dadurch sind sie fähig, sowohl Virtuelle Welten (Virtual Reality = VR) darstellen als auch die reale Umgebung des Brillenträgers anzureichern (Augemented Reality = VR). Besonderer Clou: Zwischen die organischen Leuchtdioden (OLEDs) haben die Fraunhofer-Experten auch Photodioden integriert. Dadurch kann die Brille durch Augenbewegungen gesteuert werden.

„Arbeitsunterstützung für Konstrukteure“

„Datenbrillen sind nicht nur aus der Entertainment- und Gaming-Branche nicht mehr wegzudenken“, betonten die Entwickler vom „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) in Dresden. „Sie werden zunehmend auch im professionellen Umfeld eingesetzt und dienen beispielsweise als Arbeitsunterstützung für Konstrukteure, Monteure, Chirurgen oder in der Katastrophenhilfe. Sie können aber auch als Lernmedium beziehungsweise zur Lernunterstützung in fast allen Bereichen eingesetzt werden.“

Die Platine der Datenbrille. Foto: Fraunhofer FEP

Die Platine der Datenbrille. Foto: Fraunhofer FEP

Zur Messe „awe europe“ (19. – 20. Oktober 2017 im MOC München) wollen die Sachsen ihre Demo-Datenbrille einem breiteren Publikum vorführen.

6 % der Deutschen besitzen VR-Brillen

Deutsche Druckmaschinen- und Autohersteller setzen bereits VR- und AR-Datenbrillen testweise ein – für Lagerarbeiter und als Reparaturhilfe für Monteure. Im Privatsektor stoßen solche Brillen zwar auf einiges Interesse, führen aber bisher eher noch ein Nischendasein. Gerade einmal 6 % der Deutschen besitzen eine eigene VR-Brille wie etwa eine Oculus Rift oder Samsung Gear, hat eine Umfrage im Auftrag des deutschen Bitkom-Verbandes ergeben. Ein Drittel gab an, diese Technologie zukünftig nutzen zu wollen. Und Immerhin knapp zwei Drittel der Deutschen haben bereits von VR-Brillen gelesen oder gehört.

Bitkom rechnet mit VR-Durchbruch im Endkunden-Sektor

„Virtual Reality hat großes Potenzial und in der Industrie schon einige Arbeitsabläufe nachhaltig optimiert“, erklärte Bitkom-Geschäftsführer Niklas Veltkamp. „Jetzt halten die VR-Brillen Einzug im Wohnzimmer und stehen damit kurz vor dem Durchbruch im Verbraucherbereich.“ hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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