Forscher sieht engen Zusammenhang zum stagnierenden Aufholprozess Ost
Halle, 6. Oktober 2017. Mit Ausnahme von Sachsen sind ostdeutsche Bundesländer in der Spitzenforschung unterrepräsentiert. Darauf hat Oliver Holtemöller hingewiesen – er ist Leiter der Abteilung Makroökonomik am Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Dies hänge indirekt auch mit dem schleppenden Aufholprozess Ost zusammen, meint er.
Brandenburg, Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt gehen leer aus
Für seine Analyse hat er ausgerechnet, wie stark die einzelnen Länder in der aktuellen Zwischenauswahl für die Exzellenzmillionen für Spitzenunis vertreten sind. Diese Quote hat er mit dem Bevölkerungsanteil der Bundesländern verglichen: Die drei ostdeutschen Flächenländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt können keinen einzigen Vollantrag stellen, „Sachsen ist unter den ostdeutschen Bundesländern das einzige, in dem der Anteil der erfolgreichen Anträge auf der ersten Stufe höher als der Bevölkerungsanteil ist“, heißt es in der Zusammenfassung.
Ostdeutsche Wirtschaftskraft bleibt 20 % unter Weltniveau
Der unterschiedliche Erfolg der ost- und westdeutschen Universitäten in der Förderlinie Exzellenzcluster mache erneut deutlich, dass Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland unterrepräsentiert sei, hieß es vom IWH.“. „Dies ist eine der Hauptursachen dafür, dass es beim wirtschaftlichen Aufholprozess Ostdeutschlands kaum Fortschritte gibt und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Ostdeutschlands weiter etwa 20 % unter derjenigen Westdeutschlands liegt“, erklärte Oliver Holtemöller.
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