Monate: September 2017

Die "Agrar Energie Obernhausen" in Niedersachsen ist ein Modell-Projekt in Zusammenarbeit mit Georg Fischer, LGEM B.V. und der TH Wildau. Die Algen einer PBR-Anlage werden über die Einspeisung von CO2 aus dem Blockheizkraftwerk der angebundenen Biogasanlage versorgt. Foto: Mint Engineering

Frühstück wächst an der Wand

Dresdner Firma „Mint Engineering“ bestückt Bürohäuser und Wohnungswände mit Algen Dresden, 22. September 2017. Wenn es nach Gunnar Mühlstädt geht, saugen wir Stadtmenschen unsere Mahlzeiten in Zukunft von der Küchenwand. „Das wäre doch prima, den Morgen-Smoothie selbst zu züchten und zum Frühstück von den eigenen vier Wänden zu zapfen“, visioniert der Maschinenbauer, Firmengründer und Weltverbesserer aus Dresden.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutsche IT-Mittelständler für Google-Steuer

Verband begrüßt EU-Initiative Aachen/Brüssel, 22. September 2017. Für die Pläne der EU-Kommission, US-Internetunternehmen wie Google, Facebook und Apple in Europa stärker zu besteuern, hat sich der „Bundesverband IT-Mittelstand“ in Aachen ausgesprochen. „Steuerliche Fairness muss für die Europäische Union Priorität haben“, betonte Verbands-Präsident Oliver Grün. „Es ist Apple EUnicht akzeptabel in der EU zehn Mal höhere Steuern zu zahlen als die Konkurrenz mit Hauptsitz außerhalb der EU.“

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Reuters: Glofo drängt EU zu Verfahren gegen Rivalen TSMC

Laut einer Industrie-Quelle wirft der ewige Zweite dem Primus in Taiwan unfaire Marktpraktiken vor Taipeh/Dresden/Santa Clara, 21. September 2017. Der US-Chipauftragsfertiger Globalfoundries (Glofo) hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ bei den EU-Wettbewerbswächtern auf eine Untersuchung seines größeren Rivalen TSMC aus Taiwan gedrängt. Reuters stützt sich dabei auf eine ungenannte Industrie-Quelle.

HAP und Ortner Dresden, die inzwischen zur Fabmatics verschmolzen sind, haben auch InfineonChipwerke mit Robotern und anderer technik nachautomatisiert. Foto: Infineon/ Fabmatics

Fabmatics Dresden robotisiert in US-Optikindustrie

HAP + Ortner = Fabmatics: Ein Jahr nach der Fusion sind die Auftragsbücher voll Dresden, 21. September 2017. Das Dresdner Automatisierungs-Unternehmen Fabmatics rechnet mit stark wachsender Nachfrage aus der Halbleiterbranche und anderen. Die Auftragsbücher seien jetzt schon voll, betonte Fabmatics-Chef Steffen Pollack, die Belegschaft ist auf 166 Mitarbeiter gewachsen, der Umsatz auf 20 Millionen Euro..

Auch als schnell umprogrammierbarer Fahrplan an Haltestellen - hier für die Buslinie 72 in Dresden - eignet sich biegsames elektronisches Papier. Foto: Plastic Logic

Digitaltinte auf Plastikpapier

Plastic Logic Dresden und E Ink aus Taiwan bauen Kooperation aus Dresden/Taipeh, 21. September 2017. Um mehr biegsame Bildschirme aus elektronischem Papier weltweit anbieten zu können, bauen der Dresdner ePapier-Hersteller „Plastic Logic“ und das auf elektronische Tinte spezialisierte Technologieunternehmen E Ink aus Taiwan ihre strategische Parterschaft aus: Beide Seiten haben dafür nun ein Lieferabkommen (Master Supply Agreement = MSA) erneuert, wie Plastic Logic mitteilte.

Prof. Thomas Lindenberger. Foto: ZZF Potsdam

Neuer Direktor für Hannah-Arendt-Institut Dresden

Totalitarismus-Forscher Thomas Lindenberger beendet einjährige Vakanz Dresden/Potsdam, 20. September 2017. Der Potsdamer Historiker Thomas Lindenberger leitet ab dem 1. Oktober 2017 das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität (HAIT). Das hat das sächsische Wissenschaftsministerium heute mitgeteilt. Prof. Lindenberger kommt vom Leibniz-Institut für Zeithistorische Forschung (Potsdam/ZZF), wo er seit 2012 die Abteilung „Kommunismus und Gesellschaft“ leitet. Außerdem ist er außerplanmäßiger Professor für „Neuere Geschichte“ an der Universität Potsdam.

Vielen Wismut-Kumpeln war überhaupt nicht bewusst, wie gesundheitsgefährdend ihre Arbeit wirklich war. Dieses Foto entstand um das Jahr 1960 und zeigt einen Wismut-Hauer, der Uran-Erze radiometrisch sortiert. Fotorechte: Wismut GmbH

Atombomben, Strahlung, Altlasten: Was von der Wismut bleibt

Sachsen und Thüringen wollen Geschichte des deutsch-sowjetischen Unternehmens aufarbeiten Dresden, 20. September 2017. Jahrelang baute die Wismut in der DDR für das sowjetische Atombomben-Programm Uran ab. Zurück blieben verstrahlte Böden und eher notdürftig versiegelte Halden. Seit der Wende flossen bereits über sechs Milliarden Euro in die Sanierung der Altlasten. Bevor aber endgültig der Deckel auf die Wismut-Altlasten draufkommt, wollen der Bund sowie die Freistaaten Sachsen und Thüringen die Weichen stellen, um die Geschichte dieses ungewöhnlichen Unterternehmens aufzuarbeiten. Eine entsprechende „Absichtserklärung zum künftigen Umgang mit dem Wismut-Erbe“ haben heute der Wirtschafts-Staatssekretärin Iris Gleicke, der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU), die Thüringer Finanzministerin Heike Taubert SPD) sowie die Wismut.-Chefs Stefan Mann und Rainer M. Türmer auf der Festung Königstein nahe Dresden unterzeichnet. Das hat das sächsische Fiannzministerium mitgeteilt.

Teilweise baggern die Arbeiter schmale Gräben in die Fußwege, um die Glasfasern zu verlegen. Wo es aber geht, verwenden sie das Baum-schonende Bohrspülverfahren. Dabei graben sie nur Löcher und bohren die Rohrunnel dann unterirdisch mit Spezialbohrern. Foto: Heiko Weckbrodt

Vodafone baut in Sachsen Glasfasernetz aus

Internetanschlüsse werden bis zu zehnmal schneller Dresden, 20. September 2017. Vodafone investiert in den nächsten Jahren weitere Milliardenbeträge in seine Glasfasernetze. Der Konzern will diese Netze für Datenübertragungsraten bis zu ein Gigabit je Sekunde zu ertüchtigen – das ist zwei- bis zehnmal schneller als bisher an den meisten Glasfaser-Internetzugängen möglich. Starten soll dieses Ausbauprogramm in Sachsen und in Bayern. Das hat Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter beim IEEE-5G-Gipfel in Dresden angekündigt.

Teleconnect und Fireflay haben ihre abhörsicheren Licht-Netzwerke auf dem IEEE-5G-Gipfel in Dresden vorgeführt. Foto: Heiko Weckbrodt

Lichtschutz gegen Lauscher

Ingenieure aus Dresden und San Diego entwickeln abhörsichere Licht-Datennetzwerke Dresden/ San Diego, 20. September 2017. Die Dresdner Firma Teleconnect hat gemeinsam mit dem US-amerikanischen Unternehmen Firefly aus San Diego eine leuchtende Alternative zu WLAN-Datenfunknetzen in Büros entwickelt: abhörsichere Lichtnetze. „Solch eine Alternative ist besonders wichtig bei vertraulichen Konferenzen, die nicht belauscht werden dürfen“, sagte Teleconnect-Projektleiter Philipp Rietzsch, der die noch junge Technik nun auf dem IEEE-5G-Gipfel in Dresden vorgeführt hat.

Ein 5G-Roboter misst sich mit menschlichen Gegnern im Kugel-Balancierspiel. Foto: Heiko Weckbrodt

5G-Pilotnetz für vernetztes Fahren in Dresden geplant

Sachsen wollen auf Teststrecke Auto-zu-Auto- und Auto-Infrastruktur-Vernetzung im Straßenverkehr erproben Dresden, 18. September 2017. In Dresden werden eine Pilotstrecke für autonomes, vernetztes Fahren und ein Testnetz für den Mobilfunk der fünften Generation (5G) installiert. Das hat der Dresdner Mobilfunk-Guru Prof. Gerhard Fettweis heute beim 5G-IEEE-Gipfel auf Oiger-Anfrage angekündigt. „Wir wollen diese Technologie in einem Pilotprojekt auf die Straße bringen – wahrscheinlich nicht gleich in den öffentlichen Verkehr, aber mit fahrenden Objekten.“ Nähere Details mochte Fettweis nicht mitteilen. Noch seien nicht alle Vereinbarungen mit den geplanten Partnern unter Dach und Fach.

Mitteldeutsche Industriebetriebe beschäftigen 1 Million Menschen im ländlichen Raum. Doch die Infrastruktur dort ist immer noch unterentwickelt, kritisiert der VDMA Ost. Foto: VDMA Ost

Ostdeutsche Maschinenbauer fordern Gigabit-Netz und Flüchtlinge fürs Dorf

VDMA Ost: 1 Million Maschinenbau-Jobs im ländlichen Raum – doch Infrastruktur hinkt hinterher Leipzig, 19. September 2017. Die mitteldeutschen Maschinenbauer fordern von der künftigen Bundesregierung, mehr für den ländlichen Raum zu tun, in dem viele Betriebe angesiedelt sind. „Die mittelständischen Maschinenbauer sind das Rückgrat der erfolgreichen deutschen Industrie“, betonte der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) Ost in Leipzig. „Angesiedelt sind diese Betriebe, die in Summe mehr als 1 Million Menschen beschäftigen, häufig im ländlichen Raum. Außerhalb der großen Städte bleibt der Ausbau der Infrastruktur aber vielerorts weit hinter den Bedürfnissen zurück.“

Ohne nanoelektronik, moderne Sensoren und schnelle Datenverbindungen - zum Beispiel über 5G-Funk oder Licht-WLAN (Li Fi) - werden die hochautomatisierten Fabriken der "Industrie 4.0" nur schwer realisierbar sein. Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden arbeitet in der „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ (FMD) aich an solchen Lösungen. Abb.: IPMS

Dresden bleibt Taktgeber für den 5G-Mobilfunk

500 Spezialisten beraten auf IEEE-Gipfel über Weg zur 5. Mobilfunkgeneration Dresden, 18. September 2017. Rund internationale 500 Mobilfunk-Experten treffen sich heute in Dresden zum „IEEE 5G Summit“. Auf diesem Gipfeltreffen im Internationalen Kongresszentrum wollen die Wissenschaftler und Industrievertreter den weiteren Weg hin zur fünften Mobilfunk-Generation („5G“) festklopfen und Anwendungsbeispiele zu diskutieren. Gastgeber ist das „5G Lab Germany“ der TU Dresden, das zu den wichtigsten Taktgebern der 5G-Entwicklung zählt.

Klavier-Baumeister Bert Kirsten justiert die schaffilz-bezogenen Hämmer eines alten Flügels nach. Foto: Heiko Weckbrodt

Vom Bauernhof zum Oligarchen-Flügel

Auf den Dresdner Piano-Kirsten schwören auch die russischen Milliardäre Dresden, 18. September 2017. Alles begann kurz nach der Wende auf einem Bauernhof in Dürrröhrsdorf: Noch im Jahr 1989 gründete der junge Klavierbauer Bert Kirsten im Gehöft seiner Eltern ein „Pianohaus“, die Scheue funktionierte er zum Konzertsaal und „Showroom“ um. Als erster Zoni absolvierte er die Ausbildung zum Klavierbau-Meister drüben im Westen. Mit dem Meisterbrief in der Tasche, traf er einen musikliebenden Schwaben, der ihm mit günstigen Mietversprechen nach Dresden lockte.

Briefwahl. Foto: webandi, https://pixabay.com/de/bundestagswahl-briefwahl-2718933/ CC0-Lizenz

Die Steuerpläne der Parteien im Überblick

Zwei Begriffe prägen die aktuellen Wahlprogramme der wahlwerbenden Parteien zum Bundestag: Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer. Bis zum Jahr 1997 gab es die sogenannte Vermögenssteuer, die derzeit aber nicht mehr erhoben wird. Die Erbschaftssteuer, die der Bundesverfassungsgericht im Jahr 2014 für verfassungswidrig erklärte, wurde im Jahr 2016 reformiert. Doch welche Pläne haben die wahlwerbenden Parteien im Jahr 2017 für die Zukunft Deutschlands? Linke Parteien befürworten beide Steuern, die rechten Parteien sind in der Regel gegen die Erbschafts- und Vermögenssteuer.